Aichacher Nachrichten

Jeder zehnte Fugger‰Express ist zu spät

E-Zug-Netz um Augsburg rangiert in Statistik weit unten

- VON STEFAN KROG

Die Züge des Fugger-Express, die von Augsburg nach München und in Richtung Dinkelsche­rben und Donauwörth fahren, sind im vergangene­n Jahr nur zu 88 Prozent pünktlich gewesen. Das entspricht in etwa dem Wert des Jahres 2018. Somit kommt etwa jeder zehnte Zug zu spät, wobei unter „pünktlich“weniger als sechs Minuten Verspätung zu verstehen sind. Das Pendlernet­z rund um Augsburg rangiert damit bei der Pünktlichk­eit im unteren Drittel.

Mitverantw­ortlich dafür ist die Verkehrsdi­chte im elektrisch­en Streckenne­tz rund um Augsburg. Freistaat und Bahn versuchten zuletzt, die Pünktlichk­eitsquote zu verbessern, etwa durch den Einsatz von zusätzlich­en Lokführern. Wenn ab 2023 eine neue Ausschreib­ungsperiod­e beginnt (den Zuschlag hat das britische Unternehme­n Go Ahead bekommen), sind weitere Maßnahmen geplant, etwa mehr Pufferzeit­en zum Wenden in München, damit einmal verspätete Züge die Verzögerun­gen nicht den ganzen Tag durch den Fahrplan ziehen.

Allerdings ist absehbar, dass mit dem Betriebsst­art von Stuttgart 21 und zusätzlich­en Fernverkeh­rszügen zwischen München und Stuttgart der Nahverkehr häufiger aufs Abstellgle­is gedrängt wird. Solange es in Richtung Dinkelsche­rben keine zusätzlich­en Gleiskapaz­itäten gibt, werden Fernzüge, die mit Verspätung unterwegs sind, weitere Verzögerun­gen im untergeord­neten Nahverkehr verursache­n.

Besser schneiden in der nun veröffentl­ichten Statistik die Züge im Augsburger Dieselnetz in Richtung Lechfeld, Ammersee und Ingolstadt ab. Auf diesen von der Bayerische­n Regiobahn betriebene­n Strecken lag die Pünktlichk­eit bei mehr als 92 Prozent – und damit jeweils knapp über dem bayernweit­en Durchschni­tt von 92,3 Prozent.

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