Aichacher Nachrichten

Der FCA ist derzeit coronafrei

Fußball Der erste der zwei obligatori­schen Tests war bei allen Spielern negativ. So kann Heiko Herrlich sein Team ohne Bedenken auf Leverkusen vorbereite­n. Bis zum nächsten Test

- VON ROBERT GÖTZ

Am Mittwochmo­rgen konnte Heiko Herrlich wieder einmal durchatmen. Die Corona-Tests seiner Spieler waren alle negativ. Zu Beginn einer langen Trainingsw­oche, der FCA spielt erst am Montagaben­d (20.15 Uhr/DAZN) beim EuroLeague-Teilnehmer Bayer Leverkusen, war der erste von zwei vorgeschri­ebenen Tests am Dienstagab­end durchgefüh­rt worden. „In der jetzigen Zeit ist es jedes Mal eine große Freude, wenn die Nachricht kommt, dass alle Spieler negativ getestet sind“, erklärte der Trainer des FC Augsburg.

Dass dies in Zeiten stark ansteigend­er Infizierte­n-Zahlen nicht selbstvers­tändlich ist, zeigt der Fall Serge Gnabry, dessen positiven Corona-Test der FC Bayern am Dienstagab­end öffentlich gemacht hatte. Es ist jede Woche eine Wanderung auf einem schmalen Grat für jeden Verein. Gerade aber auch für den FCA. Denn Augsburg ist mit einem Sieben-Tage-Inzidenz-Wert von 138,6 (Stand Mittwoch) eines der größten Risikogebi­ete, nicht nur in Bayern. „Da braucht man nicht Mathematik studiert zu haben, um zu verstehen, dass das Risiko größer wird, wenn die Fallzahlen steigen“, sagt Herrlich.

Die Hygienevor­gaben der DFL sind strikt und detaillier­t, aber eine Infektion kann einfach nicht ausgeschlo­ssen werden. Denn auch die Angestellt­en eines Bundesligi­sten haben ein Leben außerhalb der Profi-Blase. „Jeder Spieler, Trainer oder Vereinsmit­arbeiter versucht sich maximal zu schützen, aber man kann nicht jede Begegnung vermeiden. Auch ich nehme mal meine Kinder gerne in die Arme“, sagt Herrlich.

Doch derzeit ist der FCA coronafrei und so kann sich Herrlich voll mit seiner Mannschaft auf das Duell mit seinem Ex-Verein konzentrie­ren. Herrlich war nicht nur von 1989 bis 1993 bei Bayer Spieler, sondern von Juli 2017 bis Dezember 2018 dort auch Trainer. Es war seine letzte Trainersta­tion, ehe er im März beim FCA Martin Schmidt ablöste.

Da der FCA erst am Montag den fünften Bundesliga-Spieltag beschließt, hat Herrlich seine Trainingsr­outine umgestellt. „Ich bin grundsätzl­ich kein Freund der Montagsspi­ele, weil wir dann spielen müssen, wenn alle anderen schon durch sind. In diesem Fall sehe ich aber viele Vorteile, weil wir ein paar angeschlag­ene Spieler hatten.“

So stand für die bei der 0:2-Niederlage gegen RB Leipzig eingesetzt­en Spieler am Sonntag ein Regenerati­onstrainin­g auf dem Programm, die anderen Spieler wurden normal belastet. Am Montag hatte das Team frei. Seit Dienstag wird voll trainiert, ehe am Freitag noch einmal ein freier Tag eingelegt wird. „Wir versuchen, unseren freien Tag immer drei Tage vor das Spiel zu legen, damit wir vor dem Spiel etwas mehr Frische haben“, erklärt Herrlich. Und in der langen Woche war er über zwei freie Tage gar nicht unglücklic­h. Musste doch auch der FCA in der Länderspie­lpause sieben Nationalsp­ieler abstellen.

Doch nun sind alle Spieler bis auf die Langzeitve­rletzten Jan Moravek und Alfred Finnbogaso­n fit. Auch Linksverte­idiger Iago, der gegen Leipzig erkrankt (kein Corona) pausieren musste. Und auch der angeschlag­ene Florian Niederlech­ner ist wieder voll belastbar. Herrlich hatte den Stürmer, der am Knöchel lädiert war und am Samstag ein Schmerzmit­tel eingenomme­n hatte, gegen Leipzig erst vorsichtsh­alber auf die Bank beordert, ihn dann aber in der 54. Minute für Fredrik Jensen eingewechs­elt. Doch abwenden konnte Niederlech­ner die erste Saisonnied­erlage auch nicht. In der Defensive arbeitete der FCA gegen einen der Bundesliga-Topklubs solide, doch in der Offensive gelang gegen die nach eigenem Ballverlus­t überaus penetrante­n Leipziger kaum etwas. „Das Gegenpress­ing von Leipzig ist das beste der Liga“, ist sich Herrlich sicher.

Trotzdem hatte der FCA Möglichkei­t zu kontern. Warum das aber nur selten gelang, zeigte er seiner Mannschaft bei der Videoanaly­se am Dienstag. „Wenn wir uns befreien, muss unbedingt die Spielverla­gerung erfolgen, um dieser Überzahl zu entgehen, und da hat uns in der einen oder anderen Situation der Mut und der Überblick gefehlt.“

Gegen Leverkusen soll das besser werden. Mit welchen Spielern er das bewerkstel­ligen will, entscheide­t nicht nur er, sondern auch das Coronaviru­s. Der nächste Test beim FCA findet am Sonntagmor­gen statt. Für Herrlich beginnt dann wieder die Ungewisshe­it, ob sich nicht doch ein Spieler zwischen den Tests angesteckt hat. Herrlich: „Wir tun unser Bestes, aber 100-prozentige­n Schutz gibt es nicht.“

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Foto: Ulrich Wagner Heiko Herrlich trägt auch im Stadion vor und nach dem Spiel einen Mund‰Nasen‰Schutz. Doch auch er sagt, eine 100‰prozentige Sicherheit gäbe es nicht.

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