Aichacher Nachrichten

Blockiert Corona‰Testzentru­m die Feuerwehr?

Über das Wochenende wird die Einrichtun­g von der Messe nach Haunstette­n verlegt. Die dortige Feuerwehr fürchtet, dass sich ihr Betrieb verkompliz­ieren könnte

- VON JONAS VOSS

Das Corona-Testzentru­m ist noch bis Freitag an der Messe stationier­t, dann schließt es seine Pforten für einen Umzug. Ab Montag werden die Abstriche ab 8 Uhr in der Isarstraße 1 in Haunstette­n gemacht. Dort liegt das ehemalige Depot des städtische­n Abfallwirt­schaftsbet­riebs, wo das Testzentru­m künftig beheimatet ist. Bereits für die kommende Woche vereinbart­e Termine behalten laut Gesundheit­sreferent Reiner Erben (Grüne) ihre Gültigkeit, die Tests finden aber eben in der Isarstraße statt. Dieser Standort allerdings gefällt nicht jedem, Kritik kommt unter anderem von der Freiwillig­en Feuerwehr Haunstette­n.

Auf ihrer Website übte die Feuerwehr bis Dienstagab­end öffentlich Kritik am neuen Standort des Testzentru­ms. Michael Götz und Marcus Hörauf hatten online einen Newsletter verschickt und auch auf Homepage veröffentl­icht, in dem sie deutliche Worte zum Umzug finden: „Leider konnten nachvollzi­ehbare Einwände diesen Plan bis jetzt nicht verhindern“, ist zu lesen, und weiter: „Man kann nur mit dem Kopf schütteln, dass ausgerechn­et an diesem Punkt in Augsburg eine solche Station eröffnet werden soll.“Der große Andrang im Testzentru­m habe „mit Sicherheit“Auswirkung­en auf die Einsatzber­eitschaft der Wehr. Bereits jetzt seien die Isarstraße und ihre Nebenstraß­en durch starken Verkehr belastet, etwa durch das Krankenhau­s und die AWO.

Umweltrefe­rent Erben hält dagegen: „Vor allem auf die Verkehrsfü­hrung und den störungsfr­eien Einsatz der Freiwillig­en Feuerwehr Haunstette­n wird geachtet und bei Bedarf nachgesteu­ert“. Gespräche mit dem Amt für Brand- und Katastroph­enschutz, wie der Betrieb der Freiwillig­en Feuerwehr gewährleis­tet werden kann, hätten bereits zu Monatsanfa­ng stattgefun­den. Bei der betroffene­n Feuerwehr scheinen Zweifel an dem gewählten Standort jedoch nicht ausgeräumt zu sein.

Denn die Vorsitzend­en der Haunstette­r Wehr befürchten auch einen Nachteil bei den weiteren Planungen eines neuen Feuerwehrh­auses. Dies sei ein „weiterer bitterer Nebengesch­mack“der Entscheidu­ng. Wie berichtet, hat die Stadt eine Liste von Projekten erarbeitet, um den durch die Corona-Krise verursacht­en Einnahmeve­rlust im laufenden Jahr aufzufange­n. Dazu gehören auch Planungsmi­ttel für den Feuerwehr-Neubau in Haunstette­n – hier ist ein Aufschub um ein Jahr angedacht.

Der veröffentl­iche Newsletter der beiden Vorsitzend­en wurde am Dienstagab­end von der Website genommen. Offenbar will sich die Feuerwehr die Sache nun erst einmal ansehen. Auf Nachfrage erklärder te Tom Melzer, Kommandant der Feuerwehr, die kommende Woche bei laufendem Betrieb des Testzentru­ms abwarten zu wollen, ehe man sich nochmals äußere und seine Kritik gegebenenf­alls wiederhole.

Um den Umzug des Testzentru­ms so reibungslo­s wie möglich zu gestalten, bittet die Stadt darum, in den kommenden Tagen vornehmlic­h online Termine zu vereinbare­n.

Zwar bestehe auch die Möglichkei­t, sich von 13 bis 15 Uhr ohne Termin testen zu lassen. Diese Termine will die Stadt aber all den Bürgern vorbehalte­n wissen, die sich nur schwer online einen Termin sichern können, weil sie zum Beispiel nicht die technische Ausstattun­g dafür haben. Am Freitag, 23. Oktober, können aufgrund des Umzugs überhaupt nur nach Terminvere­inbarung Tests stattfinde­n, allerdings sind hier bereits alle Termine ausgebucht. Ab Montag sei in der Isarstraße dann wieder regulär von 8 bis 20 Uhr geöffnet.

Dass das Testzentru­m, das von Bäuerle-Ambulanz betrieben wird, überhaupt einen neuen Standort benötigt, liegt an der Fachmesse Grindtec, die im November im Messezentr­um stattfinde­t. Dort werde laut Auskunft der Stadt die komplette Fläche für die Messe benötigt, weshalb das Testzentru­m weichen muss.

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Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild) In der Isarstraße 1 soll ab Montag das Corona‰Testzentru­m geöffnet haben.

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