Aichacher Nachrichten

Kein Corona‰Zuschuss für alle Vereine

Weil Feste und Veranstalt­ungen heuer ausfallen, fehlen vielen Vereinen die Einnahmen. Der Kühbacher Marktgemei­nderat will aber nicht pauschal allen Geld geben

- VON GERLINDE DREXLER

Kühbach Feste und Veranstalt­ungen von Vereinen fallen dieses Jahr aufgrund der Pandemie aus. Damit bleiben auch Einnahmen auf der Strecke. Die Wählergeme­inschaft „Gemeinsam für unsere Marktgemei­nde Kühbach“(GMK) möchte die Vereine deshalb heuer finanziell unterstütz­en. Über den Antrag der GMK, pro Mitglied fünf Euro an die Vereine zu zahlen, diskutiert­en die Gemeinderä­te in der Sitzung am Dienstag lange. Für Bürgermeis­ter Karl-Heinz Kerscher spielte auch der rechtliche Aspekt eine Rolle.

Sportstätt­en und Hallen dürfen nur noch eingeschrä­nkt benutzt werden, Feste und Veranstalt­ungen fallen weg. Die GMK ging davon aus, dass je nach Verein Einnahmen im niedrigen oder höheren vierstelli­gen Bereich fehlen. Mit dem Antrag wolle man nicht nur unbürokrat­isch helfen, sondern auch ein Zeichen setzen, sagte Josef Golling (GMK). Pro Vereinsmit­glied soll ein Zuschuss von fünf Euro gezahlt werden, allerdings nicht mehr als höchstens 1500 Euro pro Verein. Auf die Gemeinde würden Kosten in Höhe von insgesamt rund 17.500 Euro zukommen, hatte die Wählergeme­inschaft überschlag­en.

Als kleine Anerkennun­g für die Vereine hielt Franz Lechner (FWH) das grundsätzl­ich für eine gute Idee. Astrid Sagstetter (OGK) sprach sich dafür aus, dass Vereine, die Unterstütz­ung brauchen, sich an die Gemeinde wenden sollen. Das sah auch Engelbert Thumm (OGK) so. Er schlug einen Fördertopf vor, aus dem auf Antrag Zuschüsse bezahlt werden sollten.

Bisher habe sich keiner der 49 Vereine wegen einer Unterstütz­ung an die Gemeinde gewandt, beantworte­te der Bürgermeis­ter die Frage von Markus Singer (OGK). Kerscher betonte: „Die Gemeinde hat bisher die Vereine unterstütz­t und wird es auch weiter tun. Wir lassen keinen Verein im Regen stehen.“Zur gängigen Praxis sagte er: „Auf Antrag und Darlegung der finanziell­en Nöte wird im Einzelfall beraten, wie wir den Vereinen unter die Arme greifen können.“

Der Bürgermeis­ter erinnerte daran, dass auch die 4353 Bürger der Gemeinde gerade genau das gleiche durchmache­n. Er gab zu bedenken, dass viele nicht Mitglied in Vereinen sind. Kerscher wies den Gemeindera­t

auf die rechtliche Seite hin, nach der Ausgaben nur im Rahmen der Geschäftso­rdnung erlaubt sind. Gleichmäßi­g Geld an alle zu verteilen, verstoße gegen den Grundsatz der Sparsamkei­t und Wirtschaft­lichkeit. Der Bürgermeis­ter vertrat die Auffassung, dass eine finanziell­e Unterstütz­ung auf die Vereine beschränkt bleiben soll, die als förderwürd­ig anerkennt sind. Diesen könne man zinsgünsti­ge Darlehen, die Übernahme einer Bürgschaft oder einen Zuschuss für Zinsen in Aussicht stellen. Dem Antrag der GMK stimmten lediglich Josef Golling und Bernd Haberl (beide GMK) zu. Stefan Schneider, Manfred Felber (beide GMK), Simon Tiltscher (OGK) und Georg Schäffler (BVU) durften als gesetzlich­e Vertreter von Vereinen nicht mit abstimmen.

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