Umweltminister lobt Projekt für Hochwasserschutz
Umwelt Das Becken im Merchinger Ortsteil Steinach hält Wasser am Oberlauf der Paar zurück und verhindert Überflutungen wie an Pfingsten 1999
MerchingSteinach Ende 2017 starteten die Arbeiten an dem Hochwasserschutzprojekt in Steinach. Nun ist das Rückhaltebecken am Steinbach, einem Zulauf zur Paar, im Merchinger Ortsteil offiziell eingeweiht worden. Dabei machte sich auch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber ein Bild vor Ort. Er betonte, dass das Hochwasserrückhaltebecken die Sicherheit der Menschen in Kissing, Mering sowie Friedberg erheblich stärke. Glauber sagte: „Der Hochwasserschutz an der oberen Paar ist einen großen Schritt vorangekommen. Das Pfingsthochwasser 1999 hatte auch an der Paar vor allem im südlichen Teil des Landkreises aber auch in Aichach sehr große Schäden verursacht. Diese Gefahr ist jetzt weitgehend gebannt.“
Das Hochwasserrückhaltebecken bei Steinach ist nach der Fertigstellung des Beckens an der Putzmühle im Jahr 2007 der zweite Baustein des Konzepts für die Paar. Die Becken liegen auf Merchinger beziehungsweise Steindorfer Gemeindegebiet, wobei das neue Becken überwiegend dem Schutz der Nachbargemeinden Kissing, Mering und Friedberg dient.
Der Bau der Großprojekte im Paartal war in Steindorf und Merching nicht unumstritten. Insgesamt können die beiden Becken nun mehr als zwei Millionen Ku
Wasser aufnehmen. Damit setzen sie auch den notwendigen Rückhalt im Einzugsgebiet der Donau-Zuflüsse um. Der Damm des neuen Beckens hat eine Länge von 720 Metern, eine Höhe von maximal 5,25 Metern und ein Baukörpervolumen von 55000 Kubikmetern.
Begleitend zum Bau des Beckens wurden der Steinbach, der weitere Zulauf Finsterbach und die umliegenden Flächen als Ausgleichsmaßserschutz nahme ökologisch aufgewertet: So wurden die Durchgängigkeit an Querbauwerken hergestellt, ein mäandrierender Lauf des Steinbachs angelegt, und landwirtschaftliche Flächen wurden in extensives Grünland umgewandelt. Diese arten- und blütenreichen Bereiche sind für seltene Pflanzen, Wiesenbrüter und Libellen wichtig. Zusätzlich wurden der Steinbach und der Finsterbach unter anderem durch Uferabflachungen renaturiert. Der Hochwasbikmeter
an der Paar umfasst eine Kombination mehrerer Projekte. Neben den Rückhaltebecken sollen auch innerörtliche Ausbaumaßnahmen in Mering und Kissing den Schutz vor Hochwasser reduzieren. Die Kosten für das Rückhaltebecken in Steinach liegen insgesamt bei 7,6 Millionen Euro, von denen der Freistaat knapp zwei Drittel übernimmt. Den Rest zahlen die Kommunen Kissing, Mering und Friedberg.