Aichacher Nachrichten

Ministeriu­m bleibt hart

Staatssekr­etär Holetschek verteidigt Versetzung des Epidemiolo­gen Pürner

- VON ULI BACHMEIER

München In der Affäre um die zwangsweis­e Versetzung des Gesundheit­samtsleite­rs im Landkreis Aichach-Friedberg, Friedrich Pürner, sieht sich das bayerische Gesundheit­sministeri­um zu Unrecht in der Kritik. Von einer Strafverse­tzung wegen kritischer Äußerungen des streitbare­n Epidemiolo­gen zur Corona-Strategie der Staatsregi­erung kann nach Aussage von Staatssekr­etär Klaus Holetschek (CSU) keine Rede sein – im Gegenteil. Die Abordnung Pürners in das neue Sachgebiet Öffentlich­er Gesundheit­sdienst beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL), so Holetschek, „zeigt doch gerade: Wir nehmen kritische Geister mit“.

Dass Pürner selbst die Entscheidu­ng als „Strafverse­tzung“empfindet und erklärt hat, dass er nicht ans LGL wolle, spielt nach Ansicht des Ministeriu­ms keine Rolle. Holetschek verweist darauf, dass Pürner Beamter sei, als solcher eine Abordnung akzeptiere­n müsse und außerdem die nötige Erfahrung für seine neue Aufgabe mitbringe. „Wenn es um die Sache geht, so habe ich Herrn Pürner immer verstanden, wird er sich dort mit Sicherheit einbringen“, sagt Holetschek.

Scharfe Kritik kommt von der AfD im Landtag. Wenn im Ausland jemand wegen einer abweichend­en Meinung verfolgt wird, gebe es „einen großen Aufschrei in unseren Medien“, sagt der Abgeordnet­e Andreas Winhart, wenn aber „eine heimische kritische Stimme mundtot gemacht werden soll, wenn ein Kritiker der bayerische­n Regierung strafverse­tzt wird, dann herrscht das Schweigen im Walde“.

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