Start in eine Ausbildung ist noch möglich
Wie die Situation im Wirtschaftsraum Augsburg aussieht
In früheren Jahren war es so, dass nahezu alle neuen Auszubildenden im September ins Berufsleben einsteigen. Das Corona-Jahr 2020 hat diese Situation geändert. Firmen und junge Leute fanden viel häufiger zu einem späteren Zeitpunkt zusammen. Auch zum jetzigen Zeitpunkt ist der Start in eine Ausbildung noch immer möglich. Es gibt weiterhin unbesetzte Lehrstellen im Wirtschaftsraum Augsburg. Arbeitsagentur und Wirtschaftskammern machen Jugendlichen Hoffnung.
Wenn es um den Lehrstellenmarkt geht, läuft vieles über die Agentur für Arbeit. Firmen melden freie Lehrstellen. Jugendliche lassen sich bei der Arbeitsagentur registrieren, wenn sie einen Ausbildungsplatz suchen. Allerdings wird längst nicht jeder abgeschlossene Ausbildungsvertrag über die Agentur für Arbeit erfasst.
Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg, berichtet, dass in der Region die Zahl der Ausbildungsplätze im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Am Ende waren es mit Stand Ende September 4710 Ausbildungsstellen (minus 4,2 Prozent). Es gibt allerdings regionale
In der Stadt Augsburg gibt es weniger Lehrstellen
Unterschiede. In der Stadt Augsburg (157 Stellen weniger, minus 6,3 Prozent) und im Landkreis Augsburg (87 Stellen weniger, minus 5,3 Prozent) gab es einen Rückgang. Die Firmen im Landkreis Aichach-Friedberg (40 Stellen mehr, plus fünf Prozent) steigerten dagegen das Lehrstellenangebot. Die Zahl der Bewerber stieg im Wirtschaftsraum auf insgesamt 3860 (plus 1,5 Prozent).
Nach wie vor gibt es mehr gemeldete Stellen, die unbesetzt sind, als suchende Bewerber. Rein rechnerisch müsste somit jeder Bewerber versorgt werden. Dass dies nicht der Fall ist, liegt daran, dass bestimmte Ausbildungsplätze nicht begehrt sind. Freie Stellen in größerem Umfang gibt es im Verkauf sowie in der Produktion von Lebensmitteln. Erwartet wird von jungen Leuten auch, heißt es bei der Agentur, dass sie mobil sind und sich nicht auf einen Ausbildungsberuf festlegen.
Informationen über freie Stellen gibt es bei den Wirtschaftskammern und der Agentur für Arbeit. Wolfgang Haschner von der Industrieund Handelskammer (IHK) sagt: „Trotz Corona sind die Perspektiven für Bewerber auch in diesem Jahr sehr gut“.