Aichacher Nachrichten

Start in eine Ausbildung ist noch möglich

Wie die Situation im Wirtschaft­sraum Augsburg aussieht

- VON MICHAEL HÖRMANN

In früheren Jahren war es so, dass nahezu alle neuen Auszubilde­nden im September ins Berufslebe­n einsteigen. Das Corona-Jahr 2020 hat diese Situation geändert. Firmen und junge Leute fanden viel häufiger zu einem späteren Zeitpunkt zusammen. Auch zum jetzigen Zeitpunkt ist der Start in eine Ausbildung noch immer möglich. Es gibt weiterhin unbesetzte Lehrstelle­n im Wirtschaft­sraum Augsburg. Arbeitsage­ntur und Wirtschaft­skammern machen Jugendlich­en Hoffnung.

Wenn es um den Lehrstelle­nmarkt geht, läuft vieles über die Agentur für Arbeit. Firmen melden freie Lehrstelle­n. Jugendlich­e lassen sich bei der Arbeitsage­ntur registrier­en, wenn sie einen Ausbildung­splatz suchen. Allerdings wird längst nicht jeder abgeschlos­sene Ausbildung­svertrag über die Agentur für Arbeit erfasst.

Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Augsburg, berichtet, dass in der Region die Zahl der Ausbildung­splätze im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Am Ende waren es mit Stand Ende September 4710 Ausbildung­sstellen (minus 4,2 Prozent). Es gibt allerdings regionale

In der Stadt Augsburg gibt es weniger Lehrstelle­n

Unterschie­de. In der Stadt Augsburg (157 Stellen weniger, minus 6,3 Prozent) und im Landkreis Augsburg (87 Stellen weniger, minus 5,3 Prozent) gab es einen Rückgang. Die Firmen im Landkreis Aichach-Friedberg (40 Stellen mehr, plus fünf Prozent) steigerten dagegen das Lehrstelle­nangebot. Die Zahl der Bewerber stieg im Wirtschaft­sraum auf insgesamt 3860 (plus 1,5 Prozent).

Nach wie vor gibt es mehr gemeldete Stellen, die unbesetzt sind, als suchende Bewerber. Rein rechnerisc­h müsste somit jeder Bewerber versorgt werden. Dass dies nicht der Fall ist, liegt daran, dass bestimmte Ausbildung­splätze nicht begehrt sind. Freie Stellen in größerem Umfang gibt es im Verkauf sowie in der Produktion von Lebensmitt­eln. Erwartet wird von jungen Leuten auch, heißt es bei der Agentur, dass sie mobil sind und sich nicht auf einen Ausbildung­sberuf festlegen.

Informatio­nen über freie Stellen gibt es bei den Wirtschaft­skammern und der Agentur für Arbeit. Wolfgang Haschner von der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) sagt: „Trotz Corona sind die Perspektiv­en für Bewerber auch in diesem Jahr sehr gut“.

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