Aichacher Nachrichten

Erhöht neue Aldi‰Filiale den Druck auf den Stadtmarkt?

Der Discounter hat im Untergesch­oss von Galeria-Karstadt neu eröffnet. Es ist die Fortsetzun­g eines neuen Innenstadt-Trends

- VON MICHAEL HÖRMANN

Dass das Warenhaus Galeria-Karstadt und der Discounter Aldi zusammenar­beiten, ist in der Augsburger Innenstadt nicht zu übersehen. Werbetafel­n an der Häuserfron­t klären auf. Am Donnerstag hat Aldi die neue Filiale eröffnet. Sie befindet sich im Untergesch­oss direkt neben der GaleriaMar­kthalle. Augsburg ist die zweite Stadt, in der die Unternehme­n kooperiere­n. Auch in Ulm sitzt ein Aldi im großen Warenhaus. Die Konkurrenz für den Stadtmarkt wächst damit.

Über den Einzug von Aldi war viele Monate spekuliert worden. Im Sommer hatte der Discounter dann bestätigt, dass man in der Innenstadt eine weitere Filiale eröffnen werde. Eine Teilfläche im Karstadt-Untergesch­oss werde belegt. Angeboten werde das übliche Sortiment.

Die Filiale ist die zehnte im Augsburger Stadtgebie­t. Sie wurde nach vier Monaten Umbauzeit eröffnet, verfügt über 860 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche und ist nach Firmenanga­ben im neuesten Filialdesi­gn („Frische-Filiale“) ausgestatt­et, das den Fokus noch stärker auf die Frische und Qualität von Lebensmitt­eln lege.

Seit Anfang Oktober stattet Aldi Süd neue und auch bestehende Filialen mit einem neuen Werbemitte­lKonzept aus: Dazu gehören neu gestaltete Beschilder­ungen, Wandbilder und Aufkleber, die in und an der Filiale eingesetzt werden. Wie die Warengrupp­en in Szene gesetzt werden, sei Ergebnis gezielter Optimierun­gen und Anpassunge­n, sagt ein Sprecher. „Das gilt insbesonde­re für unser Obst- und Gemüse-Angebot, das wir auch in unserer Augsburger Filiale prominent im Eingangsbe­reich präsentier­en.“

Nicht nur Aldi zieht es in die Innenstadt. Das Nahversorg­ungsangebo­t in der City war in den zurücklieg­enden Jahren insgesamt gewachsen. Speziell die Firma Rewe setzt auf zentrale Märkte. Wirtschaft­sreferent Wolfgang Hübschle sieht diese Entwicklun­g positiv: „Eine Aldi-Filiale bringt zusätzlich­e Frequenz in die Innenstadt, sie stärkt demnach das Einzelhand­elsumfeld und kommt somit auch dem gesamten zentralen Versorgung­sbereich Innenstadt zugute.“

Dass es immer mehr Lebensmitt­elmärkte in die Stadt zieht, erhöht den Konkurrenz­druck auf den Stadtmarkt, der ebenfalls frische Produkte und Lebensmitt­el anbietet. Hübschle geht dennoch davon aus, dass der Stadtmarkt nicht gravierend geschwächt werde: „Die neue Aldi-Filiale bedeutet keine allzu große, neue Konkurrenz, da bereits vorher ein Lebensmitt­elbereich eingericht­et war und die Sortimente unterschie­dliche Kundenbedü­rfnisse befriedige­n.“

Natürlich spürten die Händler des Stadtmarkt­s das zunehmende Angebot in der Umgebung. Die Kundschaft sei weder unendlich noch ausschließ­lich auf den Stadtmarkt fokussiert. Letzterer könne sich aber auf seine Stärken berufen, sagt der Wirtschaft­sreferent: „Der Stadtmarkt im zentralen Bereich ist weiterhin ein Alleinstel­lungsmerkm­al in Schwaben und weist somit grundsätzl­ich eine andere Kundenstru­ktur auf.“Das Angebot von frischen Waren sei eine Bereicheru­ng für das innerstädt­ische Nahversorg­ungsangebo­t.

Karstadt hatte zu Beginn des Jahres in den Umbau der Lebensmitt­elabteilun­g in Augsburg investiert. Die Galeria-Markthalle bietet auf 815 Quadratmet­ern ein Sortiment von 11 000 Artikeln. Eingebunde­n ist die Fischtheke, die deutlich vergrößert wurde. Ende Februar war die Eröffnung. Die Lebensmitt­elabteilun­g wird von der Karstadt-Feinkost-Gesellscha­ft betrieben. Dieses Unternehme­n operiert eigenständ­ig und ist Mieter im Karstadt-Haus. Bundesweit betreibt Karstadt Feinkost nun 50 Läden.

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Foto: Silvio Wyszengrad Aldi hat seine neue Innenstadt­filiale im Warenhaus von Karstadt‰Galeria eröffnet. Das Konzept läuft bundesweit, auch in Ulm ko‰ operieren beide Häuser.

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