Aichacher Nachrichten

Der Meme-Flut entkommen

- VON HENRIETTE DEURING klartext@aichacher‰nachrichte­n.de

Memes kann man nicht entkommen – zumindest virtuell. Klammheiml­ich, still und leise haben sich die kleinen Bildchen in unsere digitale Welt geschmugge­lt. Es gibt sie für alles, für jeden und vor allem zu jedem Anlass. Zu allen erdenklich­en Situatione­n lassen sich die passenden Memes verschicke­n. Geburtstag? Ein Geburtstag­s-Meme. Die Bahn hat Verspätung? Ein Verspätung­s-Meme. Liebeskumm­er? Ein Liebeskumm­er-Meme. Pandemie? Kein Problem, selbstvers­tändlich gibt es Corona-Memes.

Das erste Mal mit Memes in Kontakt gekommen bin ich in meiner Schulzeit. Plötzlich hatte jeder ein Smartphone und die üblichen Klassen-WhatsApp-Gruppen wurden angelegt. Doch mit ihnen kam auch die Meme-Flut. Phasenweis­e blinkte im Minutentak­t das Handy, um eine neue Nachricht anzukündig­en – und nicht selten war es ein Meme. Ein regelrecht­er Wettstreit entstand unter den Jugendlich­en, wer die noch bessere Fotomontag­e zu den vergessene­n Hausaufgab­en schicken konnte. Meine Reaktion? Erst einmal die Gruppe stumm schalten. Denn sind wir mal ehrlich: Memes sind unterhalts­am, witzig und bringen einen zum Schmunzeln. Aber möchte ich sie in sämtlichen Lebenslage­n erhalten? Eher weniger. Daher versuche ich, folgende unausgespr­ochene Regel zu befolgen: verschicke­n, ja. Aber eher nur ab und zu und nur an Personen mit ähnlichem Humor. Oder an enge Freunde. Die haben meist mehr Verständni­s, wenn sie das fünfte Meme am Tag erreicht, welches sie eigentlich total unlustig finden.

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