Aichacher Nachrichten

Behördenfu­nk geht heuer in Betrieb

Masten Die in Rehling lange umstritten­en Funkmasten im Lechfeld und in Gamling werden jetzt ins Digitalfun­knetz integriert. Vorausgega­ngen sind Proteste und eine schwierige Standortsu­che

- VON JOSEF ABT

Rehling Kurz vor Jahresende soll der Behördenfu­nk (Tetrafunk) im Gemeindebe­reich Rehling in Betrieb gehen. Sowohl der Mast am Standort Lechau wie auch beim Weiler Gamling können nun in das bundesweit­e Digitalfun­knetz integriert werden, das von Polizei, Feuerwehr und Rettungskr­äften genutzt wird. Diese Info kam jetzt vom Bauverantw­ortlichen des Bayerische­n Landeskrim­inalamtes, Stefan Klein. Ursprüngli­ch war ein anderer Standort an der Lechleite in Ortsnähe von Rehling geplant. Gegen diesen gab es jedoch massive Proteste von einer Bürgerinit­iative. Die Gemeinde einigte sich mit dem Freistaat schließlic­h auf eine Lösung mit zwei Masten an den jetzigen Standorten.

Klein zeigte sich erleichter­t, dass das Vorhaben – auch aufgrund der zeitintens­iven Suche nach alternativ­en Standorten mit aufwendige­n Umplanunge­n – doch noch wie zum Jahresanfa­ng prognostiz­iert „im Herbst diesen Jahres“umgesetzt und in Betrieb genommen werden könne. Das einheitlic­he und leistungss­tarke Funknetz ist nun für alle Behörden und Organisati­onen mit Sicherheit­saufgaben, also Nutzer wie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdi­enst, verfügbar. Damit wurden nun die Funklöcher im Gemeindege­biet Rehling geschlosse­n oder zumindest soweit optimiert, dass im Ernstfall eine sichere und schnelle Alarmierun­g möglich ist.

Damit geht ein langer Kampf um den richtigen Standort, teilweise mit hitzig und emotional geführten Diskussion­en, zu Ende. Anfang Mai 2017 hatte sich im Schlossbrä­ustüberl Scherneck mit rund 70 Interessen­ten die Bürgerinit­iative „Kein Tetrafunkm­ast in Rehling“gegründet, nachdem bekannt wurde, dass an der Lechrainka­nte westlich vom Baugebiet „Am Gockel“ein Mast für den rund 40 Meter hohen Behördenfu­nk geplant ist.

Ein Grundstück hatte sich das Staatliche Bauamt schon vertraglic­h gesichert. Die Bürgerinit­iative organisier­te Veranstalt­ungen zu gesundheit­lichen Gefahren des digitalen Mobilfunke­s, sammelte Unterschri­ften und kontaktier­te Politiker auf Landkreis-, Landtags- und Bundestags­ebene.

Im Mai 2018 gab es dann die entscheide­nde Wende: Statt der ursprüngli­ch geplanten Einmastlös­ung sollte eine alternativ­e Lösung mit zwei solcher Funkmasten an geeigneten Stellen realisiert werden. Diese Standorte waren bald ausgemacht: im Lechfeld westlich von Kagering und in Gamling im Schüsselha­user Wald. Ein Bewohner von Gamling protestier­t bis heute mit dem Schild „Kein Funkmast vor der Haustüre“gegen diese Lösung. Dennoch wurde die neue Planung auf die beiden neuen Standorte aufgebaut und umgesetzt.

Der erste Mast, 45 Meter hoch in Betonbauwe­ise, wurde im Februar dieses Jahres nordwestli­ch von Kagering im Eingangsbe­reich zum Lechauwald aufgestell­t. Der zweite Mast bei Gamling wurde als Stahlgitte­rmast konstruier­t, weil sich diese Ausführung besser in das Gesamtbild mit der unweit im Gamlingtal stehenden 380-KilovoltSt­romleitung einfügt, deren Masten eine ähnliche Gittermast­konstrukti­on haben.

Danach wurden die Sende- und Empfangsan­tennen einschließ­lich der gesamten Technik installier­t.

Dazu gehören auch die Schaltanla­gen, die sogenannte­n Systemtech­nikcontain­er, am Boden neben den Masten. Diese wurden auf Wunsch der Naturschut­zbehörde an beiden Standorten mit Holz verkleidet.

Nach der Netzintegr­ation Ende November erfolgt im laufenden Betrieb noch die Verifikati­onsmessung der beiden Standorte. Hierbei wird geprüft, ob sich die Standorte gut in das Digitalfun­knetz einfügen. Dann steht der Nutzung des Behördenfu­nks nichts mehr im Wege.

 ?? Fotos: Josef Abt ?? Zwei Funkmasten für den Tetra‰Behördenfu­nk stehen seit dem Frühjahr auf Rehlinger Gemeindefl­ur und sollen nun für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdi­enst eine optimale Verbindung gewährleis­ten. Das Bild links oben zeigt den 45 Meter hohen Betonmast westlich von Kagering am Eingang der Lechauen. Ein Stahlgitte­rmast steht nördlich von Gamling am Waldrand. An einem Anwe‰ sen in Gamling ist ein Protest‰Plakat platziert.
Fotos: Josef Abt Zwei Funkmasten für den Tetra‰Behördenfu­nk stehen seit dem Frühjahr auf Rehlinger Gemeindefl­ur und sollen nun für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdi­enst eine optimale Verbindung gewährleis­ten. Das Bild links oben zeigt den 45 Meter hohen Betonmast westlich von Kagering am Eingang der Lechauen. Ein Stahlgitte­rmast steht nördlich von Gamling am Waldrand. An einem Anwe‰ sen in Gamling ist ein Protest‰Plakat platziert.
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