Behördenfunk geht heuer in Betrieb
Masten Die in Rehling lange umstrittenen Funkmasten im Lechfeld und in Gamling werden jetzt ins Digitalfunknetz integriert. Vorausgegangen sind Proteste und eine schwierige Standortsuche
Rehling Kurz vor Jahresende soll der Behördenfunk (Tetrafunk) im Gemeindebereich Rehling in Betrieb gehen. Sowohl der Mast am Standort Lechau wie auch beim Weiler Gamling können nun in das bundesweite Digitalfunknetz integriert werden, das von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften genutzt wird. Diese Info kam jetzt vom Bauverantwortlichen des Bayerischen Landeskriminalamtes, Stefan Klein. Ursprünglich war ein anderer Standort an der Lechleite in Ortsnähe von Rehling geplant. Gegen diesen gab es jedoch massive Proteste von einer Bürgerinitiative. Die Gemeinde einigte sich mit dem Freistaat schließlich auf eine Lösung mit zwei Masten an den jetzigen Standorten.
Klein zeigte sich erleichtert, dass das Vorhaben – auch aufgrund der zeitintensiven Suche nach alternativen Standorten mit aufwendigen Umplanungen – doch noch wie zum Jahresanfang prognostiziert „im Herbst diesen Jahres“umgesetzt und in Betrieb genommen werden könne. Das einheitliche und leistungsstarke Funknetz ist nun für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, also Nutzer wie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, verfügbar. Damit wurden nun die Funklöcher im Gemeindegebiet Rehling geschlossen oder zumindest soweit optimiert, dass im Ernstfall eine sichere und schnelle Alarmierung möglich ist.
Damit geht ein langer Kampf um den richtigen Standort, teilweise mit hitzig und emotional geführten Diskussionen, zu Ende. Anfang Mai 2017 hatte sich im Schlossbräustüberl Scherneck mit rund 70 Interessenten die Bürgerinitiative „Kein Tetrafunkmast in Rehling“gegründet, nachdem bekannt wurde, dass an der Lechrainkante westlich vom Baugebiet „Am Gockel“ein Mast für den rund 40 Meter hohen Behördenfunk geplant ist.
Ein Grundstück hatte sich das Staatliche Bauamt schon vertraglich gesichert. Die Bürgerinitiative organisierte Veranstaltungen zu gesundheitlichen Gefahren des digitalen Mobilfunkes, sammelte Unterschriften und kontaktierte Politiker auf Landkreis-, Landtags- und Bundestagsebene.
Im Mai 2018 gab es dann die entscheidende Wende: Statt der ursprünglich geplanten Einmastlösung sollte eine alternative Lösung mit zwei solcher Funkmasten an geeigneten Stellen realisiert werden. Diese Standorte waren bald ausgemacht: im Lechfeld westlich von Kagering und in Gamling im Schüsselhauser Wald. Ein Bewohner von Gamling protestiert bis heute mit dem Schild „Kein Funkmast vor der Haustüre“gegen diese Lösung. Dennoch wurde die neue Planung auf die beiden neuen Standorte aufgebaut und umgesetzt.
Der erste Mast, 45 Meter hoch in Betonbauweise, wurde im Februar dieses Jahres nordwestlich von Kagering im Eingangsbereich zum Lechauwald aufgestellt. Der zweite Mast bei Gamling wurde als Stahlgittermast konstruiert, weil sich diese Ausführung besser in das Gesamtbild mit der unweit im Gamlingtal stehenden 380-KilovoltStromleitung einfügt, deren Masten eine ähnliche Gittermastkonstruktion haben.
Danach wurden die Sende- und Empfangsantennen einschließlich der gesamten Technik installiert.
Dazu gehören auch die Schaltanlagen, die sogenannten Systemtechnikcontainer, am Boden neben den Masten. Diese wurden auf Wunsch der Naturschutzbehörde an beiden Standorten mit Holz verkleidet.
Nach der Netzintegration Ende November erfolgt im laufenden Betrieb noch die Verifikationsmessung der beiden Standorte. Hierbei wird geprüft, ob sich die Standorte gut in das Digitalfunknetz einfügen. Dann steht der Nutzung des Behördenfunks nichts mehr im Wege.