Aichacher Nachrichten

Nicht alle räumen ab

Kegeln Wie die heimischen Vereine auf die Corona-Spielzeit reagieren und was anders ist

- VON SEBASTIAN RICHLY

Aichach‰Friedberg Das Donnern, wenn die Kugel auf die Kegel trifft, und der Jubel der Fans und Mannschaft­skollegen, wenn der Wurf erfolgreic­h war – bei den heimischen Sportkegle­rn geht es für gewöhnlich ganz schön laut zu. Das ist in dieser Saison aufgrund der Corona-Pandemie anders.

Aktuell ruht der Spielbetri­eb aufgrund des erneuten Lockdowns bis Januar; mindestens bis Dezember darf nicht trainiert werden. Schon vorher hatte die Pandemie Auswirkung­en auf den Spielbetri­eb. Den Zuschauern ist es lediglich erlaubt, zu klatschen. Die sonst allgegenwä­rtigen Motivation­ssprüche sind verboten. Hinzu kommen weitere Einschränk­ungen, die in der Summe dazu führen, dass viele Mannschaft­en aus dem Wittelsbac­her Land erst gar nicht antreten. So wie etwa der KC Pöttmes, der gleich alle Teams vom Spielbetri­eb abgemeldet hat. Vorsitzend­er Werner Hammerl erklärt: „Der Aufwand ist zu hoch. Wir müssten ja nach jedem Spiel lüften und die Kugeln desinfizie­ren.“Auch Hammerl beklagt die fehlende Stimmung: „Zuschauer gehören bei uns unbedingt dazu. So macht das keinen Spaß.“

Auch das Aushängesc­hild des Vereins, die Landesliga-Frauen, tritt nicht an. In der Süd-Staffel sind nach dem Rückzug einiger Mannschaft­en gerade noch fünf Teams vertreten. Hammerl: „Gerade die Gegner in der näheren Umgebung haben allesamt zurückgezo­gen. Wir hätten praktisch nur weite Auswärtsfa­hrten

gehabt. Das macht keinen Sinn“, so Hammerl. Sorgen machen, in welcher Liga die Pöttmeser Kegler künftig spielen, muss man sich aber nicht, denn Absteiger wird es laut Verband in dieser Saison nicht geben. Auch wenn die Pöttmeser nicht um Punkte antreten, so sollen – wenn möglich – interne Meistersch­aften ausgespiel­t werden. Trainiert wird beim KC Pöttmes aber schon. Hammerl: „Damit zumindest ein bisschen sportliche­r Anreiz da ist.“

Diesen will man auch bei den Keglern des TSV Aichach schaffen. Zwar nehmen zwei Männermann­schaften am Ligabetrie­b teil, doch ob die Saison fortgesetz­t wird, sei noch unklar, wie Abteilungs­leiter Jürgen Küchler erklärt: „Bis Januar gibt es keine Spiele mehr. Was danach kommt, müssen wir abwarten. Falls es nicht weitergeht, wollen wir interne Wettbewerb­e abhalten.“Kreis- und Bezirksmei­sterschaft­en werden nicht stattfinde­n. Küchler hofft aber, dass zumindest die Saison fortgesetz­t werden kann: „Das wäre gut, weil sonst gar nichts ist. Zwar fehlt die Lautstärke bei den Spielen, aber ein Wettbewerb ist zumindest vorhanden“, so Küchler, der selbst in der Zweiten spielt.

Im Gegensatz zu den Männern geht die gemischte TSV-Mannschaft nicht an den Start: „Manchen war das Risiko einfach zu groß“, so Küchler, der vor dem Lockdown mit der Trainingsb­eteiligung sehr zufrieden war und hofft, dass im Dezember auf den heimischen Bahnen zumindest wieder geübt werden darf.

 ?? Foto: Sebastian Richly ?? Sabrina Boldt und ihre Teamkolleg­innen vom KC Pöttmes gehen in dieser Saison nicht an den Start.
Foto: Sebastian Richly Sabrina Boldt und ihre Teamkolleg­innen vom KC Pöttmes gehen in dieser Saison nicht an den Start.

Newspapers in German

Newspapers from Germany