Schulerweiterung, Kindergärten: Affing packt’s an
Schon bis zur nächsten Antragsfrist im September 2021 will die Gemeinde Affing ihre Pläne für die Erweiterung der Grundschule einreichen. Auch neue Kindergärten werden geplant. Der Waldkindergarten soll ganz schnell kommen
Affing Die Affinger Grundschule, obwohl erst vor vier Jahren erweitert, ist in absehbarer Zeit wieder zu klein. Deshalb kümmert sich die Gemeinde nun um die nächste Erweiterung. Noch offen ist, wie groß sie dimensioniert werden muss. Parallel muss sich die Verwaltung auch um neue Kindergärten kümmern. Angepeilt sind ein Neubau und auf die Schnelle ein Waldkindergarten. Doch ganz so einfach ist auch der nicht zu realisieren.
● Die Grundschule: Ein von der Gemeinde beauftragter Statistiker kalkuliert 2025 mit dem Bedarf von zwei zusätzlichen Klassenräumen, ab 2033 sogar mit fünf (wir berichteten). Nach Gesprächen mit der Schulleitung und einem Architekten sowie der Regierung von Schwaben rechnet die Verwaltung aber damit, dass nur ein zusätzlicher Klassenraum nötig ist. Geschäftsleitender Beamter Bernhard Frank sprach von einer „möglichst flexiblen Lösung, dass man auch Bedarfsspitzen abdecken kann.“
Im Gemeinderat schwang jüngst die Sorge mit, eine Erweiterung könnte überdimensioniert sein. Es gibt aber auch den Anspruch, dass bestehende Kapazitäten mit genutzt werden wie die Mittagsbetreuung. Der Gedanke dahinter: Der frühere Sitzungssaal in der Schule, der für Religionsunterricht genutzt wird, könnte als Klassenzimmer dienen und Religion in den Speisesaal der neuen Mittagsbetreuung verlegt werden. Laut Frank stößt dieser dann an Kapazitätsgrenzen, außerdem müsse er ab 11.30 Uhr zum Mittagessen zur Verfügung stehen. Für Rudi Fuchs unverständlich, denn der Raum diene der Gemeinde als Sitzungssaal mit maximal 25 Personen, sobald keine Corona-Auflagen mehr erfüllt werden müssen. Fuchs: „Entweder will man nicht oder kann man nicht.“Laut Frank genügt ein weiterer Klassenraum Es gibt auch Bedarf an Funktionsräumen fürs pädagogische Personal und die Verwaltung, der Hausmeister habe nur ein Kellerzimmer ohne Fenster. Frank versicherte, es werde kein Schloss geben. Die schulaufsichtliche Genehmigung sorge dafür, dass nur Nötiges gebaut werde. Um frühestens 2022 bauen zu können, müssen die Planunterlagen bis 30. September 2021 eingereicht werden. Schafft man den Termin nicht, verschiebt sich eine Genehmigung um ein Jahr. Bürgermeister Markus Winklhofer betonte: „Das können wir uns definitiv nicht leisten.“Gegen die Stimme von Fuchs beauftragte der Rat die Verwaltung, ein Bauprogramm für die Schulerweiterung zu erstellen. ● Neue Kindergärten Grundsätzlich hat der Gemeinderat schon benicht. schlossen, einen Waldkindergarten einzurichten und einen neuen Kindergarten zu bauen. Doch wie viele Plätze braucht Affing? Auch hier differieren die Einschätzungen. Der Statistiker prognostiziert Affing mit derzeit 5500 Einwohnern schon in vier Jahren 6000 Einwohner. Nach Einschätzung des Landesamtes für Statistik aber wird Affing 2037 erst 5800 Bürger haben. Die Wahrheit, so denkt Bürgermeister Markus Winklhofer, liege wohl irgendwo dazwischen, aber „das macht’s nicht einfacher“. Um zumindest den Bedarf der nächsten Zukunft abschätzen zu können, führt die Gemeinde baldmöglichst eine Elternbefragung durch – auf Drängen von Rudi Fuchs nicht erst wie geplant im Januar. Dabei soll das Interesse an einem Waldkindergarten abgeklärt werden. Die Befragung ist auch Voraussetzung für eine Förderung.
Affing hofft, dass ein Waldkindergarten auf die Schnelle, also bereits ab September 2021, realisiert werden kann. Doch ganz so einfach sei auch das nicht, betonte Winklhofer. Es gebe viele Bestimmungen. Er rief deshalb dazu auf, mögliche Örtlichkeiten zu melden, um bald einen Standort finden zu können. Die Debatte im Gemeinderat zeigte, dass noch viele Fragen zu klären sind: Wer soll Träger der Einrichtung sein? Kann Kindern ein Platz im Waldkindergarten zugewiesen werden, wenn sonst alle Plätze besetzt sind? Als nächstes soll die Verwaltung parallel zur Bedarfsermittlung mit den beiden Kindergartenbeauftragten des Gemeinderates, Matthias Brandmeir und Marine Sarcone, weitere Details besprechen. Die Standortsuche wird beim Waldkindergarten ebenso wie beim Neubau weiter verfolgt.
● Wasserschaden in Kita Ende November, eventuell erst Anfang Dezember kann die Kita Bergen nach dem Wasserschaden wieder bezogen werden. Das erklärte Bürgermeister Winklhofer. Die Entfeuchtung ist abgeschlossen. Jetzt laufen Raumluftmessungen, um festzustellen, ob sich Schimmel gebildet hat. Davon gehe man aber nicht aus, so Winklhofer. Für die Betreuung im Provisorium, dem Pfarrheim in Mühlhausen, müssen die Eltern übrigens nichts bezahlen. Dass die Gemeinde auf die Gebühren verzichtet, ist rechtens, wie die Verwaltung inzwischen abgeklärt hat.