Aichacher Nachrichten

Neue Eurofighte­r sichern Jobs

Lichtblick für Premium Aerotec

- VON MICHAEL KERLER

Berlin Die Bundeswehr bekommt 38 neue Jets vom Typ Eurofighte­r. Dafür hat der Haushaltsa­usschuss des Bundestage­s den Weg frei gemacht. Die Maschinen sollen vom Jahr 2025 an ausgeliefe­rt werden, das letzte Flugzeug der Serie soll die Bundeswehr 2030 erhalten. Der Auftrag hat ein Volumen von 5,5 Milliarden Euro und hilft der Airbus-Tochter Premium Aerotec in Augsburg.

Der Eurofighte­r stammt großteils aus dem Airbus-Konzern. Premium Aerotec baut die Rumpfmitte­lteile für die 38 bestellten Bundeswehr­maschinen. „Gemeinsam mit den aktuell laufenden Aufträgen ist damit die Eurofighte­r-Produktion in den Premium-Aerotec-Werken in Augsburg und Varel für die nächsten sechs Jahre gesichert“, teilte das Unternehme­n mit. Bei Premium Aerotec wird angesichts der Krise in der zivilen Luftfahrt über harte Einschnitt­e verhandelt. Hunderte der rund 3500 Arbeitsplä­tze im Augsburger Werk stehen auf der Kippe. Der Eurofighte­r-Auftrag erlaubt es, die Produktion in dem Bereich fortzusetz­en. Ohne den Auftrag hätte sie unterbroch­en werden müssen, heißt es in Firmenkrei­sen. Mit der Order können 350 Stellen gesichert werden – ein Lichtblick, auch wenn keine neuen Jobs entstehen.

Die 38 Jets laufen unter den Eurofighte­r-Käufen der Bundeswehr als Tranche 4, Projektnam­e „Quadriga“. Sie ersetzen die Eurofighte­r der ersten Generation der Jahre 2003 bis 2008. Der Kauf ist noch keine Entscheidu­ng über die Nachfolge der Bundeswehr-Tornados. Hier hatte CDU-Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r mit dem Vorschlag für Diskussion­en gesorgt, neben dem Eurofighte­r auch den Kauf des US-Jets F18 zu prüfen.

Trotzdem ist der aktuelle Auftrag wichtig für die Firmen: Zum einen hilft er bei der „Vorbereitu­ng auf eine mögliche Beteiligun­g am zukünftige­n europäisch­en Kampfsyste­m FCAS“, sagt Premium-AerotecChe­f Thomas Ehm. Zum anderen entscheide­n die Schweiz und Finnland 2021 über den Kauf neuer Jets.

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