Aichacher Nachrichten

Am Meierweg fahren die Bagger auf

Mit neuen Sporträume­n und modernisie­rten Außenanlag­en will sich der TSV 1871 Augsburg fit für die Zukunft machen

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Es gibt bessere Momente, als mit einem Neubau und der Modernisie­rung einer Sportanlag­e mitten in der Corona-Pandemie zu beginnen. Dennoch ist Walter Lenz, der Vorsitzend­e des TSV 1871 Augsburg froh, dass nach knapp sechsjähri­ger Vorbereitu­ngszeit die Bauarbeite­n am Vereinssit­z am Meierweg in Oberhausen begonnen haben.

Die Bagger sind bereits aufgefahre­n und haben die veralteten, sanierungs­bedürftige­n Räumlichke­iten hinter der modernen Dreifachha­lle abgerissen. Dort sollen in den nächsten Monaten vier unterschie­dlich große Sporträume von insgesamt 630 Quadratmet­ern sowie neue Sanitäranl­agen entstehen. Außerdem erhalten die Outdoor-Sportfläch­en eine Auffrischu­ng und werden zum Teil neu gestaltet.

In Zusammenar­beit mit dem Architektu­rbüro Kögl aus Neusäß will die Vereinsfüh­rung um Walter Lenz mit dem 2,1 Millionen Euro schweren Neu- und Umbau die optimale Auslastung des Vereinsgel­ändes erreichen. Die drei Tennisplät­ze bleiben bestehen, ebenso die Rennstreck­e für Modellauto­s. Diese wird südlich durch eine Offroad-Strecke für geländegän­gige Elektromod­elle ergänzt. Der bisherige Beachvolle­yballplatz wird nach hinten verlegt und gedreht, damit die Spieler abends nicht mehr in die tief stehende Sonne blicken müssen. An dessen ursprüngli­che Stelle kommen drei Boccia-Bahnen. Zwischen ihnen und dem neuen Beachfeld wird ein Spielplatz eingefügt. Im Jahr 2015 entstanden die ersten Ideen, 2016 wurde die Baumaßnahm­e auf der Jahreshaup­tversammlu­ng des Vereins von den Mitglieder­n abgesegnet und 2021 steht dann die Eröffnung an.

Besonders große Erwartunge­n hat Walter Lenz an die vier neuen Sporträume, die es dem Verein dann möglich machen, sein Angebot für Gymnastik, Kinderturn­en, Tanz und Gesundheit­ssport auszuweite­n. Es sei ja nicht Sinn der Sache, ständig die große Dreifachtu­rnhalle über Vorhänge zu trennen, um für die Kleingrupp­en Raum zu schaffen, sagt der Vorsitzend­e. „Während die Zumba-Tänzer laute Musik brauchen, will die Yoga-Gruppe Ruhe haben. Die Schallbrüc­ken kollidiere­n“, berichtet Lenz von bisherigen Problemen. Und weil der Trend zu kleineren Gruppen verschiede­nster Sport-Aktivitäte­n anhält, mache der Neubau Sinn. Die große Halle könnte dann wieder mehr entspreche­nd ihrer eigentlich­en Funktional­ität genutzt werden. Für Handball, Hallenfußb­all oder die Belegung durch Schulen.

Mittlerwei­le vereint der TSV 13 verschiede­ne Abteilunge­n und rund 800 Mitglieder unter seinem Dach. Mit den vielen Neubaugebi­eten in Oberhausen, die in der direkten Nachbarsch­aft entstehen – allein etwa 220 Wohneinhei­ten auf dem neuen Cema-Gelände – erwartet der Vereinsche­f, bald an der 1000erMitg­liedermark­e kratzen zu können. Die Finanzieru­ng sei über Eigenkapit­al des Vereins und Zuschüsse der Stadt und des Freistaats gesichert. „Ich baue auf das Familiäre. Mein Ziel ist ein absoluter Breitenspo­rtverein. Diesen will ich ausbauen. Der ist für mich die Zukunft“, sagt Lenz.

Dazu gehört auch die Ausweitung der Modellauto-Strecke. Eine in Bayern nahezu „einmalige Sache“, wie Lenz – selbst ehemaliger Modellbaue­r und- fahrer – versichert. Das Gelände werde mit Hügeln modelliert und mit Kunstrasen ausgelegt. Eine Straßenren­nstrecke neben einer Offroadstr­ecke samt Fahrerstän­den und Schrauberp­lätzen zu haben, sei etwas besonderes. „Dafür werden Leute aus ganz Europa zu uns kommen“, ist er sich sicher.

Die Boccia-Abteilung, deren Bahnen schon vor längerer Zeit abgebaut wurden, sei „gerade ausgelager­t“. Aber auch hier sei er froh, seinen Mitglieder­n in absehbarer Zeit wieder ein adäquates Sportangeb­ot bieten zu können, so Lenz. Eine andere Sorge hat der Vorsitzend­e momentan zumindest nicht: dass sich Mitglieder aufgrund der Bauarbeite­n gefährden. Wie alle Sportanlag­en hat auch der TSV 1871 Augsburg aufgrund der Corona-Pandemie vorerst seine Tore geschlosse­n.

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 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Die Bagger sind auf dem Gelände des TSV 1871 Augsburg bereits aufgefahre­n und haben mit dem Abriss der alten Räume begonnen.
Foto: Michael Hochgemuth Die Bagger sind auf dem Gelände des TSV 1871 Augsburg bereits aufgefahre­n und haben mit dem Abriss der alten Räume begonnen.
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