Stadt startet eine Plakataktion zur CoronaAufklärung
An 600 Orten in der ganzen Stadt gibt es Hinweise für Bürger, wie sie sich verhalten sollen. Allerdings werden die Regeln nicht immer eingehalten. Wegen der Maskenpflicht gibt es Ärger
„Durchhalten, auch für Risikogruppen.“So steht es auf einem roten Plakat, das an einem Baum an der Lechhauser Straße hängt. Nicht weit davon hängt ein grünes Plakat mit der Botschaft „Kontaktpersonen benachrichtigen“. Auf einem dritten Plakat, weiß, wird für die städtische Hotline geworben. Die Aushänge gehören zu einer groß angelegten Aktion der Stadt, mit der sie ihren Beitrag für mehr Aufklärung in der Corona-Pandemie leisten möchte. Doch das funktioniert nicht immer: Am Wochenende hielten sich viele Ausflügler nicht an die Maskenpflicht.
Insgesamt gibt es 13 Motive. Die Plakate sind auf beiden Seiten bedruckt. Über das Wochenende wurde mit der doppelseitigen Bestückung von 600 Standorten begonnen, angebracht werden die Poster verteilt über das ganze Stadtgebiet. Hauptsächlich sollen die Plakate an Örtlichkeiten mit hoher Frequenz angebracht werden. Angesprochen werden Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Auch die großen Edelstahlträger an den Ein- und Ausfallstraße sollen wohl bestückt werden. Am Königsplatz und im Stadtmarkt gibt es mobile Aufsteller.
Ziele sind laut Stefan Sieber, Sprecher der Stadt, eine möglichst flächendeckende und verständliche Informationspolitik. Dazu gehört eine Sensibilisierung für wichtige Regeln: Wie können Infektionsketten unterbrochen werden? Wie kann ich andere und mich schützen? Wie verhalte ich mich im Fall einer Infektion? Wo kann ich mich informieren? Wichtig sei zudem die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls in der Krise sowie ein Appell an die Eigenverantwortung
aller Bürger zur Einhaltung der geltenden Schutzmaßnahmen. Sieber: „Bereits in der ersten Welle wurde mit Großflächen-Plakaten informiert.“Mit der jetzigen Aktion sollen aber auch neue Orte bespielt werden.
Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) setzt gezielt auf verständliche und kreative Kommunikation: „Je besser und umfangreicher sich die Menschen informiert fühlen, desto eher sind sie bereit, geltende Maßnahmen zu befürworten und ihren solidarischen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie zu leisten.“Kommunikation und Transparenz schafften Vertrauen und Sicherheit. Die Kampagne wurde in den letzten Wochen von der Hauptabteilung Kommunikation der Stadt entwickelt. Die Gesamtkosten für Druck und Verteilung belaufen sich auf knapp 10.000 Euro.
Bereits seit Längerem stehen gerade in den Naherholungsgebieten Hinweisschilder, die auf den Mindestabstand hinweisen. Am Kuhsee und am Hochablass gilt nun auch eine generelle Maskenpflicht. Am
Wochenende beklagten Ausflügler jedoch, dass sich viele Spaziergänger nicht an die Auflagen hielten und keinen Mund-Nasen-Schutz trugen. Vermisst wurden Kontrollen vom städtischen Ordnungsdienst.
Ordnungsreferent Frank Pintsch sagt, dass es auch am Kuhsee Kontrollen gegeben habe. Allerdings sei das Team des Ordnungsdienstes, das mit 30 Mitarbeitern besetzt sei, überall im Stadtgebiet unterwegs. Am Wochenende wurde laut Pintsch gegen 18 Geschäftsleute Anzeigen, weil sie Auflagen nicht befolgten. Zugleich ergingen 46 Anzeigen gegen Kunden, die zum Beispiel keine Maske trugen. Bei Kontrollen im Stadtgebiet wurden 107 Maskenverweigerer registriert. Schwerpunkte von Kontrollen waren am Wochenende der Stadtmarkt, die Neuburger Straße und die Ulmer Straße.