Autobahn: Telematik ist einen Schritt weiter
Verkehrsminister sagt 37 Millionen Euro für digitale Schilderbrücken auf A 8 zu
AichachFriedberg Seit dem Sommer gilt auf der A8 ein Tempolimit. In zwei Jahren könnte die Geschwindigkeit auf der Autobahn zwischen Dachau und Adelsried (Kreis Augsburg) über digitale Schilderbrücken geregelt werden. Das Geld für die Telematik ist zumindest schon mal auf dem Weg. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat dem CSU-Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz (Wahlkreis Augsburg-Land) in einem Schreiben mitgeteilt, dass sein Bundesministerium dem Bayerischen Bauministerium (Innenministerium) bereits Mitte September 37 Millionen Euro zugesagt habe. Jetzt könnten „zügig die nächsten Schritte zur Errichtung der Verkehrsbeeinflussungsanlage“angegangen werden.
Was das Wort „zügig“bedeutet, führt Scheuer nicht aus. Durz hofft, dass es möglichst schnell gehe. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre würden aber zeigen, dass es immer wieder Hindernisse zu überwinden gab und Zeitverzögerungen, so der Abgeordnete gegenüber unserer Redaktion. Bislang war aber von einem Baubeginn ab 2022 die Rede. Kommen soll die Temporegelung über die Telematik-Technik dem Schreiben zufolge in Fahrtrichtung Stuttgart auf rund 45 Kilometern zwischen den Anschlussstellen Dachau und Augsburg-West sowie in Fahrtrichtung München auf rund 60 Kilometer zwischen Adelsried und München-Eschenried.
Derzeit gilt auf den A8-Abschnitten zwischen Neusäß und Friedberg in beiden Fahrtrichtungen sowie bei Sulzemoos in Richtung München ein Tempolimit von 120 von sechs Uhr morgens bis 20 Uhr abends. Damit soll die hohe Zahl der Unfälle auf diesen besonders stark belasteten Autobahnabschnitten verringert werden, solange die Verkehrsbeeinflussungsanlagen noch nicht installiert sind. 2019 registrierte die Polizei auf der A8 zwischen Zusmarshausen und Adelzhausen, also die komplette Autobahnstrecke durch das Augsburger und Wittelsbacher Land, 938 Unfälle. Ein Drittel davon allein auf einem neun Kilometer langen Streifen zwischen Neusäß und Friedberg. Dort gab es 89 Verletzte und zwei Tote. Zwischen sechs und 20 Uhr ereignen sich 80 Prozent aller Unfälle.