Die Weihnachtsbeleuchtung soll das Geschäft retten
Advent Wie lässt sich während der Pandemie die Werbetrommel für Augsburg rühren? Einige Aktionen sind geplant
Das öffentliche Leben ist wegen Corona eingeschränkt. Und auch wenn die Geschäfte geöffnet haben, spüren die Händler, dass das Einkaufsverhalten verhalten ist. Zudem fehlen die Touristen. Im Umland für einen Augsburg-Bummel zu werben, sei gerade ein schwieriges Unterfangen, sagt Ekkehard Schmölz, Leiter von Augsburg Marketing. Anstatt auf eine große Aktion setzt die Stadt auf kleine Anreize, um in Maßen Menschen in die Stadt zu locken.
Ein Aspekt ist die Weihnachtsbeleuchtung, die an einigen Stellen bereits hängt bzw. gerade angebracht wird. Mit einer beleuchteten Innenstadt könne Augsburg auch in schwierigen Zeiten werben, sagt Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle. „Licht spendet nicht nur Sicherheit, sondern auch Freude und Zuversicht.“Die Weihnachtsbeleuchtung wird dieses Jahr am Freitag, 27. November, zentral eingeschaltet. Aufgrund der aktuellen Situation
ist kein offizieller Termin geplant, das Licht geht einfach an.
Auch wenn der Christkindlesmarkt ausfällt, will die Stadt mit einer stimmungsvollen Beleuchtung für einen Abstecher in die City werben. Ziel der Kommunikation im Dezember soll jedoch vorrangig sein, dass die Verbraucher die lokalen Händler beim Weihnachtsgeschenkekauf nicht vergessen, sagt Schmölz: „Augsburg ist auch ohne Christkindlesmarkt einen Besuch wert.“
Wirtschaftsreferent Hübschle erkennt die Herausforderungen: „Auch wenn auswärtige Gäste nicht in die Stadt kommen können, müssen wir erreichen, dass Augsburg als Einkaufs- und Erlebnisziel im Gedächtnis bleibt.“Durch die Weihnachtsbeleuchtung, den „Christbaum für Alle“am Rathausplatz und durch die Umsetzung von Hygienekonzepten im Einzelhandel könne – im Gegensatz zum Onlinehandel – in der Innenstadt durchaus ein weihnachtliches Ambiente genossen werden. Dass Touristen dem Handel fehlen werden, stehe außer Frage. Betroffen seien aber auch Hotels: „Für Auswärtige, die Augsburg länger als einen Tag besuchen möchten, besteht leider derzeit wenig Anreiz.“Das Beherbergungsund Gastroverbot sowie geschlossene Freitzeitanlagen wie der Zoo schränkten Ausflüge nach Augsburg ein.
Aufgrund der Begleitumstände sei daher auch die Umsetzung einer Werbekampagne schwierig. Letztlich bleibe es beim Appell an Kunden, eben nicht zu stark auf den Online-Handel zu setzen. Speziell die Geschäftsleute in der Innenstadt klagten zuletzt über fehlende Kunden. Die Möglichkeit einer Unterstützung durch die Stadt sei begrenzt, sagt Hübschle: „Aufgrund der hohen Inzidenzzahlen in Augsburg müssen wir die bundes- und bayernweiten Maßnahmen umsetzen.“Die beste Unterstützung könnten Kunden leisten, indem sie ihre Einkäufe im stationären Einzelhandel
tätigen und Abhol- beziehungsweise Bestellangebote der Gastronomie in Anspruch nehmen.
Es geht aber nicht allein um eine beleuchtete Innenstadt. In eigener Sache wird Augsburg Marketing den Augsburg-City-Gutschein bewerben. Der Gutschein sei ein Angebot, das Einzelhändlern und Gastronomen in Augsburg zugutekomme. Zudem gibt es einen OnlineAdventskalender. Er ist eine Kooperation von lokalen Ladenbesitzern und Gastronomen.