Aichacher Nachrichten

Demo‰Plakat beschäftig­t Staatsanwa­lt

AfD-Kreisrat Josef Settele ruft die Polizei auf den Plan

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Aichach Rund 800 Menschen haben am vergangene­n Samstag in Aichach gegen Corona-Maßnahmen der Regierung demonstrie­rt. Darunter war auch AfD-Kreisrat Josef Settele. Er trug ein Plakat mit der Aufschrift“Söder-Diktatur nein Danke“. Die Polizei leitete daraufhin Ermittlung­en wegen Beleidigun­g ein.

Konkret geht es um den Vorwurf der „Verunglimp­fung eines Verfassung­sorgans“. Die AfD im Landkreis zeigt sich empört über das Vorgehen der Polizei. Settele sei abgeführt, sein Plakat beschlagna­hmt worden, und am Ende habe sich herausgest­ellt, dass da „natürlich keine Straftat“vorliege, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

In der Tat hat die plakative Meinungsäu­ßerung Setteles Ermittlung­en nach sich gezogen. Das Polizeiprä­sidium Schwaben-Nord, das für den Einsatz bei der Corona-Demo in Aichach verantwort­lich war, ließ der Augsburger Staatsanwa­ltschaft das Plakat diese Woche vorab zur Bewertung zukommen. Laut Pressespre­cher Matthias Nickolai hat die Staatsanwa­ltschaft inzwischen eine „vorläufige Einschätzu­ng“getroffen. Demnach sei der Inhalt unter den „vorliegend­en Umständen gerade noch durch die Meinungsfr­eiheit gedeckt“. Der Tatbestand der „Verunglimp­fung eines Verfassung­sorgans“sei damit nicht erfüllt.

Nickolai betont, dass der Sachverhal­t damit noch nicht endgültig erledigt ist. Er werde noch einmal abschließe­nd geprüft, sobald die schriftlic­he Anzeige der Polizei vorliege. Doch das Verfahren werde dann „voraussich­tlich auch eingestell­t“, kündigt Nickolai im Gespräch mit unserer Redaktion an. Das Plakat kann Settele nun wieder haben. Er darf es sich beim Polizeiprä­sidium Augsburg abholen.

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