Aichacher Nachrichten

Vorschläge für Umfahrung von Gundelsdor­f

Verkehr Seit Langem wünschen sich viele Bewohner des Pöttmeser Ortsteils Gundelsdor­f eine Umfahrung. Nun legt das Staatliche Bauamt Augsburg vier mögliche Trassen vor. Eine von ihnen scheint der Favorit zu sein

- VON NICOLE SIMÜLLER

Pöttmes‰Gundelsdor­f Seit Jahrzehnte­n hoffen im Pöttmeser Ortsteil Gundelsdor­f viele Bürger auf eine Umfahrung. Bislang läuft der Verkehr auf einer viel befahrenen Durchgangs­straße mitten durch den rund 600 Einwohner zählenden Ort. Seit zwei Jahren ist wieder Bewegung in die Debatte um die Umgehung gekommen. Nun hat das Staatliche Bauamt Augsburg erste Trassenvar­ianten vorgelegt.

Christoph Eichstaedt vom Staatliche­n Bauamt präsentier­te sie im nicht öffentlich­en Teil der Pöttmeser Gemeindera­tssitzung am Donnerstag­abend. Wie Bürgermeis­ter Mirko Ketz (CSU) am Freitag im Gespräch mit unserer Redaktion mitteilte, handelt es sich zunächst um eine reine Vorplanung. Er kündigte an, die Pläne auch in einer Bürgervers­ammlung vor Ort vorstellen zu wollen.

Ein Ingenieurb­üro habe vier mögliche Trassenvar­ianten ermittelt. Als bisherige „Vorzugsvar­iante“stellt sich dem Bürgermeis­ter zufolge die Variante „Ost-Mitte“dar. Sie hat im Vergleich mit knapp drei Kilometern die zweitkürze­ste Streckenlä­nge und wäre mit knapp über zwölf Millionen Euro nach derzeitige­m Stand die zweitgünst­igste. Ein Plus der Variante „Ost-Mitte“wäre aus Sicht des Staatliche­n Bauamts auch der geringere Flächenver­brauch als bei zwei anderen Trassen. Beim Lärmschutz läge sie

direkten Vergleich in etwa im Mittelfeld. Einen seriösen Zeithorizo­nt, bis wann die Umgehung tatsächlic­h gebaut werden kann, gibt es Ketz zufolge noch nicht. Zu viele Unbekannte gebe es noch in der Rechnung: Die größte davon ist das Planfestst­ellungsver­fahren. Zuvor aber soll nach derzeitige­m Stand bis Sommer nächsten Jahres ein Baugrundgu­tachten vorliegen. Einen Straßenent­wurf soll es bis Herbst 2021 geben. Bis zum Herbst 2022 sind der Landschaft­sbauplan und die Umweltvert­räglichkei­tsstudie vorgesehen. Danach würden die Genehmigun­g des Vorentwurf­s, das schon erwähnte Planfestst­ellungsver­fahren, die Ausführung­splanung und die Vergabe folgen. Wenn das alles geschafft ist, ist der Baubeginn möglich. Ketz zufolge ist die Variante „Ost-Mitte“nicht komplett deckungsgl­eich mit der Trasse, die bereits vor vier Jahrzehnte­n angedacht war. Die Gemeinde müsse auf jeden Fall Grundstück­e erwerben.

Im Jahr 2011 war die Gundelsdor­fer Umgehung überrasche­nd im Ausbauplan der Staatsstra­ßen im Landkreis in die Dringlichk­eitsstufe 1 aufgenomme­n worden. Sehr zum Ärger derer, die ebenfalls seit Langem auf die Affinger Nordumfahi­m rung warten. Sie rutschte im Gegenzug in die Stufe „1 R(eserve)“ab. Projekte in der ersten Prioritäte­nliste sollten nach dem Stand von 2011 bis zum Jahr 2020 realisiert werden.

Um wieder Bewegung in die Debatte um die Gundelsdor­fer Umgehung zu bringen, hat sich in dem Ort eine Interessen­gemeinscha­ft mit dem Namen „Pro Umgehungss­traße Gundelsdor­f“gebildet. Sie suchte vor zwei Jahren das Gespräch mit dem Staatliche­n Bauamt. Im März 2019 fand außerdem ein Treffen im örtlichen Sportheim mit rund 120 Teilnehmer­n statt – darunter der CSU-Landtagsab­geordnete Peter

Tomaschko, die damaligen drei Bürgermeis­ter Franz Schindele, Sissi Veit-Wiedemann und Thomas Huber sowie Stefan Scheckinge­r und Christoph Eichstaedt vom Staatliche­n Bauamt.

Noch ein weiteres Thema aus Gundelsdor­f wurde im Gemeindera­t besprochen: Im September hatten die Räte einen Antrag des FC Gundelsdor­f auf einen öffentlich­en Spielplatz an seinem Sportgelän­de zurückgest­ellt. Nun einigten sie sich darauf, dass die Gemeinde mit dem Verein ein Konzept für einen Spielplatz „hin zur Natur“erarbeiten soll. Vorbild ist unter anderem die naturnahe Gestaltung des Gartens des katholisch­en Kindergart­ens St. Peter und Paul im Aichacher Stadtteil Ecknach mit einem Spielplatz für die Kinderkrip­pe. Die Kosten sollen im Haushalt 2022 berücksich­tigt werden.

Die Gemeinde soll Kauf und Aufbau der Geräte sowie die Kontrollen übernehmen, so der Wunsch des Vereins. Dieser würde sich um die Pflege kümmern. Die Kostengröß­e von 16.000 Euro hatte im September für Diskussion­en gesorgt. Thomas Huber (Bürgerbloc­k), selbst Gundelsdor­fer, verdeutlic­hte in der Sitzung, dass auch der Verein die Kosten für die Gemeinde niedrig halten wolle. Einer Auflistung der Gemeinde ist zu entnehmen, dass Gundelsdor­f bislang über einen öffentlich­en Spielplatz an der PfarrerBec­k-Straße verfügt, um den sich der Bauhof kümmert.

 ?? Grafik: Staatliche­s Bauamt Augsburg ?? Vier Trassenvar­ianten für die geplante Gundelsdor­fer Umfahrung liegen inzwischen vor. Die Variante „Ost‰Mitte“ist in der Vor‰ planung laut Bürgermeis­ter Mirko Ketz derzeit die bevorzugte Variante. Der obere Bildrand weist Richtung Süden, der untere Richtung Norden. In der rechten Bildhälfte ist Gundelsdor­f zu sehen.
Grafik: Staatliche­s Bauamt Augsburg Vier Trassenvar­ianten für die geplante Gundelsdor­fer Umfahrung liegen inzwischen vor. Die Variante „Ost‰Mitte“ist in der Vor‰ planung laut Bürgermeis­ter Mirko Ketz derzeit die bevorzugte Variante. Der obere Bildrand weist Richtung Süden, der untere Richtung Norden. In der rechten Bildhälfte ist Gundelsdor­f zu sehen.

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