Wenig Platz: Bestatter raten von Sargbegräbnissen in Schiltberg ab
Friedhof Unternehmen verweisen auf beengte Verhältnisse am alten Friedhof. Gemeinde hält Särge aber für nicht verzichtbar
Schiltberg Auf etliche schlaflose Nächte blickt Schiltbergs Bürgermeister Fabian Streit zurück. Der Grund ist eine Stellungnahme der beiden hauptsächlich am Schiltberger Friedhof tätigen Bestattungsunternehmen. Die Unternehmen legten der Gemeinde nahe, im alten Friedhof nur noch Urnenbestattungen zuzulassen. Sie rieten von Sargbestattungen ab.
Die Unternehmen begründeten das mit den teils stark beengten Verhältnissen im Friedhof rund um die Kirche. Diese würden aus berufsge
Sicht die Grabungsarbeiten für eine Sargbestattung nahezu unmöglich machen. Denn es müssten hier teilweise die Grabsteine der umliegenden Gräber untergraben werden. Das wiederum kann gefährlich werden.
Bürgermeister Streit erklärte dazu am Donnerstag im Gemeinderat: „Ich möchte es unseren Bürgern nicht antun, eine Sargbestattung von vornherein grundsätzlich abzulehnen.“Michael Schmidberger teilte diese Meinung. „Der Wert und die Richtigkeit eines Friedhofes lässt sich nicht mit dem Meterstab beurteilen“, äußerte sich der Kreisheimatpfleger. Außerdem gebe es durchaus Bestattungsunternehmen, die über das nötige Equipment verfügten, um auch an engen Grabstellen arbeiten zu können, wie sie ja bei den alten Kirchenfriedhöfen oft der Fall seien. Bereits aufgegebene Grabstellen würden momentan ohnehin nicht wieder vergeben, argumentierte Schmidberger.
Bürgermeister Streit schlug vor: „Wenn die Lücken in ein paar Jahren zunehmen, dann können wir wieder neu darüber beraten.“Aber vorrangig sei momentan, dass der alte Friedhof weiterbetrieben werde. Darin waren sich die Gemeindenossenschaftlicher räte einig. Aus diesem Grund sahen sie davon ab, die Friedhofssatzung nach Wunsch der Bestattungsunternehmen zu ändern.
Es wird künftig den Bürgern zwar eine Urnenbestattung nahegelegt. Sollten diese aber einen Bestatter engagieren, der trotz allem eine Sargbestattung durchführt, wird die Gemeinde dem keine Steine in den Weg legen. Des Weiteren soll ein im Jahr 2004 festgelegter Passus aus der Friedhofssatzung gestrichen werden. Dieser besagte, dass in den im alten Friedhof bestehenden Gräbern nur „Partner und alleinstehende Kinder“bestattet werden dürften.