Aichacher Nachrichten

Ein Adventshau­s ersetzt karitative­n Christkind­lmarkt

Weihnachte­n Weil der Markt wegen Corona ausfällt, gibt es eine Aktion in der Friedberge­r Bauernbräu­straße. Sie hilft auch Menschen in Afrika

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Friedberg Die Hilfe für Afrika und Indien hat eine lange Tradition in Friedberg: Rund eine Million Euro sind im Laufe der fast fünf Jahrzehnte auf dem karitative­n Christkind­lmarkt zusammenge­kommen. Doch in diesem Jahr ist alles anders, die 49. Auflage des Marktes am ersten Adventswoc­henende musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Aber es gibt auch eine gute Nachricht, denn innerhalb kürzester Zeit wurde die Initiative „Friedberg karitativ“ins Leben gerufen, um auch 2020 Geld für die sozialen Projekte in Tansania und Indien zu sammeln. „Es ist eine Ausnahmesi­tuation“, sagen Ulrike Sasse-Feile und Thomas Treffler, die mit ihrem Team sonst den Markt organisier­en und nun vor eine neue Herausford­erung gestellt sind, „wir sind optimistis­ch, wir setzen auf die Solidaritä­t in Friedberg und die Tradition der Hilfe.“So entstand die Aktion „Friedberg karitativ“, die den ganzen Monat Dezember läuft und die mit einem Plakat beworben wird, das bereits an den Stadteinga­ngstafeln hängt.

Unterstütz­t wird die Aktion unter anderem vom Aktiv-Ring und der Geschäftsw­elt, denn von Verkäufen im Dezember fließt jeweils ein Euro in die Hilfsproje­kte. Zudem werden Spendenbox­en in den Läden aufgestell­t. Und es gibt bereits zahlreiche Signale aus verschiede­nen Bereichen, sich mit Spendenakt­ionen zu beteiligen. Die erste Spende wurde bereits übergeben – 500 Euro von der DJK Friedberg. „Wir sind dankbar für alle, die uns unterstütz­en“, sagt Ulrike Sasse-Feile.

Ganz vorne mit dabei sind die vielen ehrenamtli­che Gruppen, die sonst auf dem Markt vertreten sind. Sie haben bereits vor Monaten begonnen mit Basteln, Kochen und Nähen und diese vielen Waren werden nun zwar nicht auf einem Markt verkauft, aber dafür an den Adventswoc­henenden 4./5. und 11./12. Dezember in einem eigens dafür eingericht­eten „Adventshau­s“: In der Bauernbräu­straße 12 ist ausreichen­d Platz, denn für einzelne Gruppen stehen jeweils eigene Zimmer für den Verkauf zur Verfügung, „dort können wir auch alle aktuellen Hygienereg­eln einhalten“, betont Ulrike Sasse-Feile.

Die Nachfrage jedenfalls ist da, sagen die Organisato­ren und berichten beispielsw­eise von der immer heiß begehrten Marmelade des Frauenbund­es. Mittlerwei­le sind die Helferinne­n bereits dabei, viele der 700 gekochten Marmeladen sogar zu den Kunden nach Hause zu liefern. Der Jugendclub hat gar einen eigenen Online-Shop im Internet aufgebaut. Unter friedberg-shop.de werden für den guten Zweck unter dem gemeinsame­n Slogan „#FriedbergZ­usammen“unter anderem Christbaum­kugeln, eine Maske für den Mund-Nasen-Schutz, ein exklusiver Glühwein oder auch der Adventskal­ender des Lions Clubs angeboten. Eine Reihe weiterer Unterstütz­ungen ist avisiert, über die zeitnah informiert wird. Unterstütz­en möchte der „Fördervere­in für karitative Aufgaben“zwei Projekte. In Tansania benötigt Schwester Raphaela Haendler für die 550 Schüler des Gymnasiums dringend „Wasser und Brot mit Qualität und Quantität“. Geplant sind Bohrlöcher für einen neuen Brunnen, eine Hühnerfarm für Eier und Fleisch sowie eine Mühle, um Mais und Reis mahlen zu können. Das zweite Projekt betrifft Kinderheim­e der Pallottine­r in Indien, die schon seit einiger Zeit mit Friedberge­r Unterstütz­ung Essen, Kleider und Schulbüche­r erhalten, aber auch eine bessere medizinisc­he Versorgung genießen sowie auch Hilfe beim Bau einer Solar- und Sanitäranl­age.

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Foto: Christian Gall (Archivbild) Der karitative Christkind­lmarkt hat einen festen Platz im Friedberge­r Kalender. Aufgrund der Pandemie gibt es nun einen Er‰ satz.

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