Auch Pierre Brice hat es in der Bücherei gefallen
Seit 25 Jahren gibt es die Bibliothek in Aindling. Das Jubiläum gibt Anlass zu Erinnerungen an große Auftritte
Aindling 25 Jahre Bücherei Aindling: Das weckt Erinnerungen an großen Andrang im Pfarrheim, als Pierre Brice aus seinem Buch „Winnetou und Ich“vorlas, Werner Schmidbauer aus dem Nähkästchen plauderte, Christoph Süß spöttelte, der Schrobenhausener Barde Kurt Schwarzbauer mit Peter Maklar für beste Unterhaltung sorgte oder Fritz Egner von den Größen der Rock- und Popmusik erzählte.
Das alles wäre nicht möglich gewesen, wenn sich nicht 1995 Geistlicher Rat Edmund Ernst und die damalige Kirchenpflegerin Marile Le
für die Gründung einer Bücherei eingesetzt hätten. Bürgermeisterin Gertrud Hitzler brachte es auf den Punkt, als jüngst das Goldene Bücherei-Siegel verliehen wurde und die Rede auf das Jubiläum kam: „Wir konnten damals einen echten Profi gewinnen, ein absoluter Glücksfall.“Sie meinte damit Leiterin Brigitte Lechner.
Lechner war es, die jene Menschen gewann, die zum Teil bis heute mithelfen. Das Team funktioniert. „Wir haben immer Spaß. Unser soziales Leben ist ein echtes, kein digitales“, erklärt Brigitte LechnerFür Lechner ist die Bücherei nicht nur Arbeit, „das ist auch Freizeit“.
nicht immer läuft alles reibungslos wie etwa damals beim Start im Pfarrheim mit 2000 Büchern auf 40 Quadratmetern. Das ist viel zu eng, zumal sich die Bibliothek schnell zum Treffpunkt entwickelt. Im Jahr 2000 zieht die Bücherei in die frei gewordene Hausmeisterwohnung im ersten Stock des Pfarrheims und hat plötzlich 120 Quadratmeter zur Verfügung. Der Zulauf verstärkt sich. Bald ist ein Computer mit Scanner nötig, alle Medien müssen eingepflegt werden. Nach der Sanierung der St. Martinskirche will die Pfarrei 2006 nicht auf die Mieteinnahmen der Hausmeisterwohnung verzichten. Die Kommufert ne springt ein und es entsteht die Pfarr- und Gemeindebücherei. 2015 sucht die Pfarrei Räume für die Verwaltung der neuen Pfarreiengemeinschaft. Der Bücherei wird es in der Wohnung zu eng. Nach der Schlecker-Pleite wird der Drogeriemarkt eine neue Heimat für die Bücherei. Die Gemeinden Aindling, Petersdorf und Todtenweis beteiligen sich nun wie die Pfarrei an der Miete für die nun 180 Quadratmeter große Bücherei.
Neben der Arbeit rund um die Ausleihe nehmen sich die 25 Frauen und drei Männer immer wieder Zeit, um mit der Bücherei Rehling für besondere kulturelle SchmanDoch kerl zu sorgen. Zusätzlich findet seit 2016 das „Bücherei-Brettl“statt: eine Bühne für Autoren und Künstler aus Region. Mundartdichterin Rosy Lutz aus Klingen (Aichach) etwa war hier schon zu Gast.
Zum Programm gehören unter anderem auch der Bücherflohmarkt, Bastelangebote für Kinder, die Lesenacht oder die Teilnahme am Ferienprogramm. Kurz: Die Macher der Bücherei sind aus dem kulturellen Leben am Lechrain nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder also, dass Bürgermeisterin Hitzler unlängst nur eine einzige Bitte an sie hatte: „Bleibt bei der Stange, macht weiter.“