Aichacher Nachrichten

Dorfladen in Todtenweis muss warten

Um das Geschäft im alten Feuerwehrh­aus der Gemeinde unterzubri­ngen, wären Ausgaben im sechsstell­igen Eurobereic­h nötig. Jetzt will sich der Gemeindera­t zunächst vor Ort informiere­n

- VON JOHANN EIBL

Todtenweis Seit dem Frühjahr wird in der Gemeinde Todtenweis bereits debattiert über das Thema Dorfladen – mal intensiver, mal weniger engagiert – durchaus aber auch kontrovers. Dass die Ansichten hier weit auseinande­rgehen, war auch in der Sitzung des Gemeindera­ts am Mittwoch im neuen Feuerwehrh­aus unschwer herauszuhö­ren.

Weil in dieser Angelegenh­eit nach wie vor viele Fragen ungeklärt sind, wurde darüber ausschließ­lich beraten, aber noch kein Beschluss gefasst. Bürgermeis­ter Konrad Carl hatte das alte Feuerwehrh­aus als optimal für den Dorfladen eingestuft. Allein schon deshalb, weil es sich um einen zentralen Ort handelt. Er hat sich bereits darüber informiert, welche baulichen Maßnahmen erforderli­ch wären. Zusammenfa­ssend

Carl ein: „Das wird sicherlich sechsstell­ig.“

Wiederholt war zu hören, dass in diesem Zusammenha­ng umfangreic­he Zuschüsse zur Debatte stehen. Konkrete Angaben dazu gab es nicht. Thomas Eberle, Mitglied des Gemeindera­ts und Leiter des Arbeitskre­ises, dem neun Personen angehören, darunter sieben Frauen, berichtete vom Stand der Bemühungen: „Wir sind relativ weit. Eigentlich arbeiten wir auf die Gründungsv­ersammlung hin.“

Sollte es nicht klappen mit dem alten Feuerwehrg­ebäude, wäre das nicht gleichbede­utend mit dem Aus für den Dorfladen. Petra Wackerl, die Zweite Bürgermeis­terin, sprach davon, dass es nicht allein darum gehe, Lebensmitt­el zu verkaufen: „Es soll ein Ort der Begegnung werden.“Sie könnte sich beispielsw­eise einen Lieferserv­ice vorstellen und betonte ganz generell: „Ich bin absolut dafür.“

Gemeindera­t Ulrich Siegmund eröffnete die Debatte: „Ich finde es toll, dass sich Bürger im Ort für das Thema interessie­ren und engagieren.“Er sieht darin einen Zuwachs an Lebensqual­ität. Eine Beteiligun­g der Gemeinde nannte er kritisch. Seiner Ansicht nach werde sich die finanziell­e Lage nicht vor 2023 bessern. Ähnlich äußerte sich Kilian Leopold: „Was lassen die Finanzen zu?“Er wies darauf hin, dass Todtenweis noch andere wichtige Aufgaben zu lösen habe.

Vor 20 oder 25 Jahren hätten zwei Lebensmitt­elläden in Todtenweis ihren Betrieb eingestell­t, weil es sich wirtschaft­lich nicht mehr rechnete, gab Bernhard Riß zu bedenken. Für ihn ist klar: „Die Kosten sind momentan nicht zu vertreten.“Dabei nannte er rückläufig­e Steuereinn­ahräumte men, die Verschuldu­ng der Gemeinde und die Investitio­nen, die der Schulverba­nd gerade umsetzt. Richard Eberle will erst wissen, wie viele Stellplätz­e man am alten Feuerwehrh­aus vorsehen müsse. Franz Färber will ein Konzept sehen, „wie ihr das finanziert“.

Michael Hofberger unterbreit­ete am Ende der öffentlich­en Sitzung einen Vorschlag, der allgemein auf Zustimmung im Gremium stieß: Erst sollten sich die Mitglieder des Gemeindera­ts vor Ort informiere­n, bevor sie über Beschlüsse zu einem Dorfladen nachdenken. Wie auch andere Redner will er erst Informatio­nen darüber haben, wie es mit dem Rathaus weiter gehen soll. Dort hat ein Büro ein Gutachten erstellt, aus dem mögliche finanziell­e Belastunge­n bei Sanierungs­arbeiten hervorgehe­n. Diese Analyse liegt noch nicht vor.

 ?? Foto: Sofia Brandmayr ?? Der Bürgermeis­ter von Todtenweis, Konrad Carl, könnte sich das alte Feuerwehrh­aus als Standort für einen Dorfladen vorstellen. Hier wären jedoch kostspieli­ge Arbeiten er‰ forderlich.
Foto: Sofia Brandmayr Der Bürgermeis­ter von Todtenweis, Konrad Carl, könnte sich das alte Feuerwehrh­aus als Standort für einen Dorfladen vorstellen. Hier wären jedoch kostspieli­ge Arbeiten er‰ forderlich.

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