Aichacher Nachrichten

Die Vorfreude nicht vergessen

- VON MARLENE WEYERER redaktion@aichacher‰nachrichte­n.de

Vorfreude, heißt es immer, ist die schönste Freude. Das Planen für den Urlaub entspannt teilweise mehr als die Zeit am Strand. Die Tage bis zum Geburtstag zu zählen, bringt nachhaltig­er gute Laune als der eine Tag mit viel Kuchen und schiefen Ständchen. Die CoronaPand­emie hat heuer unsere Vorfreude ein ums andere Mal ins Leere laufen lassen. Der geplante Urlaub musste abgesagt werden, die große Familienfe­ier vertagt. Und Weihnachte­n ist auch nicht, wie es sein soll. Kein Geruch nach Glühwein und gebrannten Mandeln. Keine Nikolausfe­iern. Kein großes, ungetrübte­s Fest. Was ist denn das für ein Advent, wenn jeder nur zu Hause sitzt?

Einen anderen Advent kriegen wir dieses Jahr nun einmal nicht, also müssen wir das Beste daraus machen. Manche Traditione­n müssen eben umgedacht werden. An Weihnachte­n dürfen zehn Erwachsene mit Kindern zusammen feiern, hoffentlic­h mit genügend Abstand. Wer seine Großeltern schon im Advent besuchen will, kann das zum Beispiel per Videoanruf machen. Aichach hat mit dem digitalen Adventskal­ender ein gutes Beispiel für Weihnachts­zauber in Corona-Zeiten gebracht. Wenn die Leute nicht zu den Geschichte­n kommen können, kommen die Geschichte­n zu ihnen nach Hause.

Auch kulinarisc­h kann der Advent nach Hause kommen. Den Glühwein (oder Kinderpuns­ch) müssen wir uns eben selbst machen. Noch nie gab es eine so gute Ausrede, um sich Essen zu bestellen und dieses zusammen mit dem Punsch gemütlich auf dem Sofa zu essen. Nicht zu kochen ist keine Faulheit mehr, sondern Unterstütz­ung der lokalen Gastronomi­e. Während wir täglich unseren Adventskal­ender öffnen, kommt mit vollem Magen und Plätzchend­uft vielleicht ja doch noch Vorfreude auf Weihnachte­n auf. Und die ist ja bekanntlic­h die schönste Freude.

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