Statt der Hochzeitsreise gibt’s ein Lichterhaus
Aktion Weil Maria und Patrick Förster aus Baar nach der Hochzeit nicht verreisen können, kaufen sie Weihnachtsdeko, von der alle Bürger etwas haben sollen. Sie haben seit Oktober einen Kilometer Lichterketten verlegt. Warum sie das tun
Baar Pünktlich zum ersten Advent am Sonntag werden Maria und Patrick Förster in Baar für ein wenig Weihnachtsstimmung sorgen. Wegen der Corona-Pandemie und der Einschränkungen, was Weihnachtsmärkte angeht, will das junge Paar mit seinem hell erleuchteten und weihnachtlich in Szene gesetzten Haus und Garten den Spaziergängern an der Ecke Römerweg/Kirchweg ein Gefühl von Weihnachten vermitteln. Täglich von 17 bis 20.30 Uhr sollen Lichterketten und Figuren leuchten; an den Weihnachtsfeiertagen sogar noch länger.
Bereits seit Oktober werkelt das Paar an der weihnachtlichen Ausstattung des Gartens. Tatkräftig unterstützt hat sie Florian Schröttle. Und diese Hilfe war auch dringend nötig, denn das Weihnachtsequipment ist üppig: Etwa 8000 Lichter hangeln sich am Gartenzaun entlang, schmücken den Baum und die Terrasse. Acht aufblasbare Figuren,
Der Höhepunkt fehlt noch, sagt Patrick Förster
darunter ein Rentier und Nikoläuse, sowie fünf Lichtschlauch- und zwei Acrylfiguren bewachen die Weihnachtsdeko im Garten von Maria und Patrick Förster und sind ebenfalls Teil des Gesamtwerks. Der Höhepunkt fehle noch, verrät Patrick Förster. In dieser Woche vor dem ersten Advent wartete er noch auf die Lieferung eines sechs Meter hohen Schneemanns, der das Baarer Lichterhaus komplettieren soll.
Nur einen Bruchteil der Weihnachtsdeko hatte das Paar bereits, bevor es sich zu dieser Aktion entschlossen hat. Den Rest hat Maria Förster Stück für Stück gekauft – damit Ehemann Patrick und Florian Schröttle das Gesamtwerk aufbauen konnten. Wie das Paar das Weihnachtswunder im Baarer Format finanziert hat? „Mit dem Hochzeitsgeld“, erklären beide und lachen. Da aufgrund des Infektionsgeschehens keine Hochzeitsreise möglich war, beschloss das Paar, das sich erst am 30. Oktober das Jawort gegeben hat, kurzerhand, die Geldgeschenke in Weihnachtsdeko zu investieren. Und so brachten die Försters von jedem kleinen Einkauf im Baumarkt, bei dem sie eigentlich nur weitere Stromkabel kaufen wollten, ein weiteres Stück Weihnachtsdeko mit in ihr Baarer Zuhause.
Um den Baarern dieses kontaktlose Weihnachtsspektakel zu ermöglichen, verlegten die Försters, die auch eine Leidenschaft für den Modellbau haben, samt Helfer über 300 Meter Stromkabel und etwa einen Kilometer an Lichterketten.
Zudem sorgen Projektoren für Stimmung, die Weihnachtliches an die Hauswand und die Garage projizieren. Etwa 65 Arbeitsstunden stecken in der weihnachtlichen Dekoration, die es bis zum 6. Januar in Baar an der Ecke Römerweg/Kirchweg zu bestaunen gibt. Glühwein darf das Paar wegen der CoronaPandemie nicht ausschenken. Wer jedoch etwas spenden wolle, könne dies tun. „Alle Spenden, die wir bekommen, geben wir dem Tierschutzverein“, verspricht das Paar, das sich zur Hochzeit das Baarer Lichterhaus selbst geschenkt hat.