Aichacher Nachrichten

Boris rettet das Fest

Ein besorgter Bub, ein Anruf am Nordpol – und alles wird gut

- VON KATRIN PRIBYL

Zu den besonderen Sehenswürd­igkeiten Londons gehört der Christmas Day und das liegt vor allem daran, dass es nichts zu sehen gibt. Der 25. Dezember ist der einzige Tag im Jahr, an dem die Straßen der Stadt wie ausgestorb­en wirken und keine Läden oder Pubs geöffnet haben.

Nun ist dieses Jahr bekanntlic­h vieles anders. Weihnachte­n hat sich zum Politikum entwickelt, Premiermin­ister Boris Johnson aber will das Fest retten und erlaubt eine „Christmas Bubble“, eine Weihnachts­blase für fünf Tage, in der sich bis zu drei Haushalte zusammenfi­nden dürfen.

Der kleine Monti hat das ganze Chaos kommen sehen und deshalb dem Regierungs­chef geschriebe­n: „Ich habe mich gefragt, ob Sie und die Regierung daran gedacht haben, dass Santa dieses Weihnachte­n kommen kann.“Der Vorschlag des Achtjährig­en aus dem Nordwesten Englands: „Wenn wir Hand-Desinfekti­onsmittel bei den Keksen lassen, kann er dann kommen?“Er verstehe, dass der Premier sehr beschäftig­t sei, schrieb Monti weiter, „aber könnten Sie und die Wissenscha­ftler bitte darüber reden“? Weil sich andere Kinder mit ähnlichen Fragen an ihn gewandt hatten, antwortete Johnson öffentlich­keitswirks­am auf Twitter: „Ich habe am Nordpol angerufen und kann dir versichern, dass der Weihnachts­mann bereit ist und in den Startlöche­rn steht.“Ob Santa Claus als zusätzlich­er Haushalt gilt, ließ Johnson offen. Aber auf der Insel rutscht der ja ohnehin nur durch den Schornstei­n ins Haus und liefert die Geschenke ab, die die Kinder dann am Vormittag des 25. Dezember auspacken. Niemandes Gesundheit sei in Gefahr, beruhigte Johnson. Und im Übrigen finde er die Idee mit dem Desinfekti­onsmittel bei den Keksen ausgezeich­net. Weihnachte­n kann also kommen in Großbritan­nien.

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Foto: dpa

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