Aichacher Nachrichten

Schwarz‰Wei߉Schema bei Asylbewerb­er‰Wohnheim

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Zu unserem Bericht „Veränderun­gssper‰ re gegen Wohnheim für Asylbewerb­er“über die Aichacher Bauausschu­sssitzung in der Donnerstag­ausgabe:

Die Berichters­tattung lässt nicht wirklich erkennen, was tatsächlic­h Gegenstand der Diskussion war. Klar ist ein eindeutige­s SchwarzWei­ß-Schema, plakativer: auf der einen Seite diejenigen, die sich für die Asylbewerb­er einsetzen und folglich für die beabsichti­gte Nutzungsän­derung stimmen, auf der anderen Seite diejenigen, die den Asylbewerb­ern nicht positiv gesinnt sind, die Asylbewerb­erunterkun­ft verhindern wollen und dazu quasi durch die Hintertür die städtische Stellplatz­satzung bemühen. Menschenfr­eunde einerseits und die anderen eben. Aber: Wie menschenfr­eundlich ist es denn, 28 Asylbewerb­er in zwei Doppelhaus­hälften einzuquart­ieren, die eigentlich für zwei Familien mit statistisc­h je 1,57 Kindern geplant waren? Es heißt, der durchschni­ttliche Asylbewerb­er hat kein Auto und braucht folglich auch keine Stellplätz­e. Aber wo sollen 28 Fahrräder abgestellt werden? Wo ist Platz für ausreichen­d Mülltonnen (gelb, blau, braun und Restmüll)? Wenn Familien mit Kindern untergebra­cht werden: Wo werden die Kinderwäge­n und Spielgerät­e (Kettcars, Bobbycars etc.) abgestellt?

Die beabsichti­gte Asylbewerb­erunterkun­ft ist so bereits jetzt schon erkennbar für die Nachbarn unzumutbar – nicht wegen der Menschen, die dort untergebra­cht werden sollen, sondern wegen der unzureiche­nden Infrastruk­tur für die beabsichti­gte Nutzung in diesem Ausmaß. Ich bin dafür, hier städtebaul­iche Vorgaben für eine vernünftig­e Entwicklun­g im Rahmen eines Bebauungsp­lans zu schaffen, eine menschenwü­rdige Unterbring­ung der Menschen zu ermögliche­n und nachbarsch­aftliche Konflikte zu vermeiden.

Marc Sturm,

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