Studieren mit VorlesungsVideos
K!ar.Texterin Anna-Lena Bruggner wohnt jetzt zwar in einer WG in einer neuen Stadt. Zum Studieren verlässt sie das Haus aber nicht. Stattdessen gibt es Online-Vorlesungen auf unzähligen verschiedenen Plattformen / Serie (2)
Unsere K!ar.Texterin hat im Wintersemester 20/21 ihr Studium begonnen. Die Umstellung von Schule zu Uni ist immer groß, aber im Corona-Jahr noch mehr. In unserer Serie erzählt sie, wie der Studienstart abläuft.
AichachFriedberg Etwas verspätet bin ich ins Studium gestartet. Erst Anfang November statt wie sonst Mitte Oktober begann mein erstes Semester. Ich studiere nun Umweltwissenschaften an der Uni Landau in Rheinland-Pfalz. Im Herbst konnte ich vom Aindlinger Ortsteil Edenhausen in meine neue WG ziehen. Trotz Kontaktbeschränkungen hatte ich sie mit virtuellen Wohnungsbesichtigungen gefunden (wir berichteten). In den letzten Oktoberwochen war die Hoffnung auf ein halbwegs präsentes Semester noch groß. Doch mit der Ankündigung des leichten Lockdowns pünktlich zum Studienstart wurden diese wieder zunichtegemacht.
So gestaltete sich der Start ins Studienleben für mich, so wie für viele Erstis, ganz anders als in anderen Jahren. Statt Kneipentouren gab es in den ersten Wochen Onlinemeetings, bei denen sich die NeuStudierenden kennenlernen konnten. Und statt eines Wochenendausflugs für alle Erstsemestler gab es eine Stadtführung – natürlich mit gebotenem Abstand.
Aber nicht nur Freizeitangebote zum Kennenlernen fielen dieses Wintersemester aus, auch Beratungen und Hilfen begrenzten sich auf
Onlinechats und telefonische Sprechstunden.
Mir fiel dadurch der Start in so etwas Neues alles andere als leicht. Nicht nur der Inhalt des Studiums, sondern auch der digitale Weg in die Vorlesungen gestalteten sich für mich anfangs schwierig. Denn jeder
Professor nutzt natürlich eine andere Plattform, um seine Vorlesungen mit uns zu teilen.
Und so saß ich kurz nach Semesterstart erst einmal stundenlang verwirrt vor Laptop und Tablet, die bereits meine täglichen Begleiter in diesem Online-Semester geworden sind. Erst nach zwei, drei Tagen klärte sich der Nebel aus gefühlt tausenden unterschiedlichen Präsentationen und Videoplattformen. Ich verstand mit der Zeit, welcher Professor welchen Kurs unterrichtet und wo die neuen Vorlesungen zu finden waren. Falls überhaupt welche da waren. Denn es scheint, dass so mancher Professor genauso Probleme mit der Umstellung auf das digitale Lernen hatte wie ich.
Von Kommilitonen kamen auch zwei Wochen nach Vorlesungsbeginn noch vereinzelt verwirrte und panische Nachrichten in WhatsApp-Gruppen, ob nicht doch noch dieser oder jene Kurs belegt werden hätte müssen.
Doch nach und nach kommen wir alle immer besser damit klar und auch so manche Vorteile konnte ich schon feststellen. Zum Beispiel kann ich mir die Videos der Vorlesungen so oft ansehen und anhalten, wie ich möchte. Das kommt mir vor allem bei verhassten Fächern wie Physik oder Mathe sehr zugute. Für die normalen Vorlesungen werde ich mich umgewöhnen müssen... Auch die Flexibilität freut mich: Während so eines Online-Semesters kann man einfach schnell seinen Laptop einpacken und mal für ein paar Wochen nach Hause fahren.