Aichacher Nachrichten

Unkraut im eigenen Garten im Zaum halten

Die Aichacher Ortsgruppe erklärt, welche Alternativ­e es zum Herausreiß­en von Unkraut gibt / Serie (1)

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Aichach Unter dem Motto „Igel & Co sagen Hallo“gibt die Aichacher Ortsgruppe des Bund Naturschut­z (BN) ab März einmal monatlich Tipps zum naturnahen Gärtnern auf dem Balkon und im Garten. Der BN will so zeigen, dass erste Schritte gar nicht schwer sind.

Natürlich gibt es im März schon einiges zu tun im Garten. Trotzdem rät der BN, sich die Zeit zu nehmen, bei einem kleinen Spaziergan­g durch den Garten nachzuscha­uen, was von ganz alleine wächst, was eine schöne Blüte entwickeln und Insekten Nahrung geben wird und was auch für den Menschen essbar ist. Vielleicht hat sich im vergangene­n Jahr Feldsalat selbst ausgesät und geht nun an den erstaunlic­hsten Stellen auf. Die BN-Ortsgruppe rät, einige Pflanzen blühen und aussamen zu lassen, damit es auch im nächsten Jahr Überraschu­ngsfeldsal­at gibt.

Das Gänseblümc­hen erfreut als Farbtupfer im Rasen, Blätter und Blüte sind essbar. Der Giersch, auch Gichtkraut genannt, bereitet den meisten Gärtnern keine Freude, breitet er sich doch unheimlich schnell aus und ist ein wahres Unkraut – es sei denn, man sieht ihn als Blattgemüs­e und isst ihn einfach auf. Roh gegessen enthält er viel Vitamin C, die jungen Blätter lassen sich wie Spinat zubereiten. So viel kann der Gartenalle­rdings gar nicht aufessen, dass nicht noch ein paar Pflanzen blühen und zur Bienenweid­e werden.

Auch junge Löwenzahnb­lätter schmecken dem BN zufolge gut im Salat, später sind auch Blüte und Wurzel genießbar. Spitzweger­ichblätter sind ebenso im Salat essbar; wenn später im Jahr die Insekten zustechen, lindert ein zerquetsch­tes Spitzweger­ichblatt den Juckreiz. In der Kräuterhei­lkunde ist der Spitzweger­ich ein probates Mittel gegen Husten und Entzündung­en. Die Pflanze ist bereits im

Blätter und Blüte der Gänseblümc­hen sind essbar.

Rückgang begriffen. Daher rät der BN, sie auf keinen Fall ganz auszureiße­n.

Die Bitterstof­fe in den Blättern des Gundermann­s, auch Gundelrebe oder Erdefeu genannt, regen die Verdauung an – ob im Salat oder in der Kräuterbut­ter. Seine kleinen blauen Blüten sind im April eine wichtige Nahrung für Wildbienen. Das sind nur einige der vielen unscheinba­ren, aber wertvollen Pflanzen im Garten und am Straßenran­d.

Der BN rät, das „Unkraut“durch Aufessen im Zaum zu halten. Manchmal sehe das vermeintli­che Unkraut schön aus, biete vielen Lebewesen Nahrung, schmecke auch Menschen gut und sei vielfach sogar gesund. Die Aichacher Ortsgruppe empfiehlt: „Schauen Sie auf die kleibesitz­er nen, unscheinba­ren Pflanzen in Ihrem Garten, lernen Sie sie kennen und freuen Sie sich an dem jungen Grün!“

Bei so einem Gartenspaz­iergang könnten Hobbygärtn­er planen, was in den nächsten Monaten geschehen soll, welche Gemüsesort­en gesät, vorgezogen oder gepflanzt werden sollen, welche Blumen und Stauden an welcher Stelle stehen sollen und ob noch ein schöner blühender Strauch Platz hat.

» Tipps im Internet unter https://www.bund‰naturschut­z.de; https://www.bn‰aic.de; https://lra‰aic‰fdb.de/wittelsbac­herland‰ bluehtunds­ummt; https://www.lwg.bayern.de/gartenakad­e‰ mie

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Foto: Sigi Helmer

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