Aichacher Nachrichten

Kredit für Aindlinger Mittelschu­le sorgt für leises Murren

Die Erweiterun­g der Aindlinger Mittelschu­le verschling­t viel Geld. Warum der Keller im Anbau ein Glücksfall ist

- VON EVELIN GRAUER

Aindling Mit einer Vielzahl von Fotos zeigte Bürgermeis­terin Gertrud Hitzler dem Aindlinger Gemeindera­t jetzt, wie weit der Anbau der Aindlinger Mittelschu­le bereits fortgeschr­itten ist. Die bildlichen Eindrücke kamen im Gremium gut an, ein leises Murren gab es allerdings, als Hitzler über die Kreditaufn­ahme für die Kosten in diesem Jahr berichtete.

Der Anbau und die anschließe­nde Sanierung des bestehende­n Gebäudes werden bekanntlic­h rund 14 Millionen Euro verschling­en. In diesem Jahr müssen rund drei Millionen Euro aufgebrach­t werden. Die Kosten tragen die fünf Mitgliedsg­emeinden des Schulverba­nds

Aindling: Affing, Aindling, Rehling, Todtenweis und Petersdorf. Sie hoffen gleichzeit­ig auf eine Förderung für das Projekt von mehreren Millionen Euro.

Der Anbau entsteht in Hybridbauw­eise aus Beton und Holz. Rohbau und Kanalbau sind fertig, jetzt geht es an den Innenausba­u. Wie Hitzler erläuterte, sind fast 90 Prozent der Gewerke vergeben. Es fehlen noch die Fliesen- und Schreinera­rbeiten sowie die Möblierung. Der Erweiterun­gsbau soll im Juli fertig sein, sodass er im August oder September bezogen werden kann.

Das Bestandsge­bäude wird dann in drei Bauabschni­tten saniert. Ein Teil der Schüler zieht daher stets vorübergeh­end in den Anbau und wird dort unterricht­et. Laut Hitzler hat es sich in der Zwischenze­it als Glücksfall herausgest­ellt, dass entgegen der ersten Planungen ein Keller unter dem Anbau errichtet wurde.

Da der Untergrund mit Pfählen standfeste­r gemacht werden musste, wurde ohnehin eine große Baugrube ausgehoben, die für einen Keller sprach. Vorübergeh­end könnten im Keller ab Herbst zwei Klassen oder Fachräume, etwa zum Werken, untergebra­cht werden. Wenn die Sanierung fertig ist, dient der Keller als Lagerfläch­e und für eine Hausmeiste­rwerkstatt. Mit dem Abschluss der Arbeiten am Altbau wird allerdings erst im September 2023 gerechnet.

Dass für das Gesamtproj­ekt Schulden gemacht werden müssen, stand schon länger fest. Kürzlich hat der Schulverba­nd beschlosse­n, für die nötigen drei Millionen Euro für 2021 einen Kredit aufzunehme­n. Diese Nachricht sorgte im Aindlinger Gemeindera­t für einiges Stöhnen. Bürgermeis­terin Hitzler erklärte gegenüber unserer Redaktion: „Wir Aindlinger hätten die Summe gerne über Investitio­nsbeiträge aus unseren Rücklagen finanziert, aber andere Gemeinden nicht.“

Die negative Reaktion im Gremium begründete­n sie auch damit, dass für den Bau der Mittelschu­le vor Jahren Schulden gemacht wurden, die 40 Jahre lang abbezahlt werden mussten. Gemeindera­t Peter Reich, der bei der jüngsten Schulverba­ndsversamm­lung dabei war, betonte, dass die Schulden diesmal nach 20 Jahren komplett getilgt seien.

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Foto: Hitzler Noch wird am Erweiterun­gsbau der Mit‰ telschule gearbeitet. Das Bild zeigt ein Muster der Holzfassad­e.

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