Aichacher Nachrichten

Gewerbegeb­iet Nord wird im Norden erweitert

Die Marktgemei­nde Inchenhofe­n will über 20.000 Quadratmet­er neu ausweisen. Bei der Vermarktun­g der Flächen gibt es bestimmt kein Problem, sind die Gemeinderä­te überzeugt. Wie es in der Planung und Umsetzung jetzt weitergeht

- VON GERLINDE DREXLER

Inchenhofe­n „Höchste Zeit“ist es nach Meinung der Inchenhofe­ner Gemeinderä­te, das Gewerbegeb­iet Inchenhofe­n Nord zu erweitern. Die Gemeinde hat schon jetzt mehrere Interessen­ten, die sich dort niederlass­en wollen. In der Sitzung am Dienstag beschloss das Gremium die Erweiterun­g. Eher marginal ist eine Änderung an der neuen Satzung über Abstandsfl­ächen. Sie wirkt sich jedoch auf laufende Bauanträge aus.

Rund 21.000 Quadratmet­er groß ist die Fläche, um die das Gewerbegeb­iet erweitert werden soll. Bebaut werden können davon laut Bürgermeis­ter Toni Schoder etwa 16.000 Quadratmet­er. Das entspricht in etwa zwei Fußballplä­tzen. Die Fläche schließt sich Richtung Pöttmes direkt an das bestehende Gewerbegeb­iet an und gehört der Gemeinde. Mit Blick auf vorliegend­e und neue Anfragen von Interessen­ten nach Gewerbeflä­chen sagte Zweiter Bürgermeis­ter Hans Schweizer zu der geplanten Erweiterun­g: „Den Schritt müssen wir einfach machen“. Er war sich sicher: „Wir werden kein Problem haben, die Flächen zu vermarkten.“Dem stimmte auch Andrea Schmidberg­er zu: „Eine Umsetzung ist dringend notwendig.“

Voraussetz­ung sind ein Bebauungsp­lan sowie vorher eine Änderung des Flächennut­zungsplans. Die Umbenennun­g von einer landwirtsc­haftlichen Fläche, als die sie jetzt noch im Flächennut­zungsplan aufgeführt ist, in eine geplante Gewerbeflä­che hatte die Gemeinde bereits im Vorentwurf des gerade überarbeit­eten Plans vorgesehen. In der Sitzung stimmte der Gemeindera­t zu, sie im neuen Flächennut­zungsplan als gewerblich­e Baufläche zu führen. Mit der Einarbeitu­ng der Änderungen beauftragt­e der Gemeindera­t das Architektu­rbüro Hans Brugger in Aichach. Er wird auch den neuen Bebauungsp­lan aufstellen, der für die Erweiterun­g notwendig ist.

Ähnlich wie bisher will die Gemeinde auch künftig bei Bauanträge­n die Abstandsfl­ächen berechnen. Die Gemeinderä­te hatten sich deshalb in der Januar-Sitzung gegen die Novelle der Bayerische­n Bauordnung und für eine eigene Satzung ausgesproc­hen. Darin ist festgelegt, dass ab Februar die Abstandsfl­ächentiefe außerhalb vom Gewerbeker­n und Industrieg­ebieten mit den Faktoren 0,7 H und 0,5 H berechnet wird. Das brachte laut Bürgermeis­ter Schoder Probleme bei bereits laufenden Bauanträge­n, bei denen noch die alte Abstandsfl­ächenregel­ung die Grundlage war. Der Bürgermeis­ter: „Das war nicht in unserem Sinn, den Bauherren Schwierigk­eiten zu machen.“Die Gemeinde wolle nicht rückwirken­d eingreifen oder die schlechter stellen, die ihre Anträge früher gestellt haben.

Der Gemeindera­t beschloss deshalb, den Faktor 0,5 H auf 0,4 H zu ändern. Die Satzung gilt für Bauanträge, die in diesem Jahr nach dem

Januar eingereich­t wurden. Mit einem klaren Nein beantworte­te Schoder die Frage von Wolfgang Mokosch, ob diese Änderungen sich auf das ganze Konstrukt der Satzung auswirken würde.

Von Normal- auf Ökostrom steigt die Gemeinde bei der Bündelauss­chreibung für die kommunale Strombesch­affung von 2023 bis 2025 um. Bei einem jährlichen Stromverbr­auch von rund 400.000 Kilowatt bedeute das Mehrkosten in Höhe von 2000 Euro gegenüber den Kosten für Normalstro­m, hatte der Bürgermeis­ter überschlag­en. Seinem Vorschlag, den ökologisch­en Gedanken zu unterstütz­en, schloss sich der Gemeindera­t an.

Bis auf Maria Posch stimmte jedoch keiner für den voraussich­tlich etwas teureren Ökotarif mit Neuanlagen­quote. Posch hatte argumentie­rt, dass dieser Tarif „essenziell wichtig ist, um Neuanlagen schaffen zu können“. Mokosch interessie­rte grundsätzl­ich, ob der Strompreis bei der Bündelauss­chreibung der gleiche war, wie die Gemeinde ihn über ein Vergleichs­portal bekommen hätte. Die Gemeinde müsse europaweit ausschreib­en, sagte Verwal31. tungsleite­r Marc Beinen. „Verhandlun­gen und Berechnung­en mit der Strombörse können wir als Gemeinde gar nicht leisten.“Die Kommune müsse ein Fachbüro beauftrage­n.

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Foto: Erich Echter Inchenhofe­n aus der Luft betrachtet. Das Gewerbegeb­iet Nord an der Kreisstraß­e nach Pöttmes soll erweitert werden.
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Rund 16.000 Quadratmet­er bebaubare Fläche wird die Erweiterun­g des Gewerbege‰ bietes Inchenhofe­n Nord haben. Die gemeindeei­genen Flächen schließen im Norden an das bestehende Gewerbegeb­iet an. Fotorepro: Gerlinde Drexler

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