Stahlwerk: Widerstand gegen die Erweiterung
Protest Bürger-Petition gegen die Rodung des Meitinger Bannwaldes erreicht wichtige Marke
Meitingen Fast 2000 Menschen wenden sich mit ihrer Unterschrift gegen die Pläne, einen Teil (17 von 42 Hektar) des als Bannwald geschützten Lohwaldes zu roden, um ein Industriegebiet für die Lech-Stahlwerke daraus zu machen. Sie alle haben die Online-Petition des Bannwald-Bündnis „Unterer Lech“auf „openPetition“unterzeichnet, die bis zum 25. Mai läuft. Adressat: Die Entscheider im Meitinger Rathaus, Bürgermeister Michael Higl (CSU) und sein Gemeinderat. Doch der will sich nicht drängen lassen.
„Wir erwarten, dass der Bürgermeister und der Marktgemeinderat sich offen zu ihren Plänen und Absichten bekennen und uns mitteilen werden, wie sie unter so viel begründeter Kritik ihre Bauleitplanung weiterführen wollen“, so Markus Eckstein, Vorstand der BI Lech-Schmuttertal.
Higls Reaktion: Für Auskünfte stehe er immer zur Verfügung, sagte der Meitinger Rathauschef am Freitag auf Anfrage unserer Redaktion. Abbrechen aber würden er und sein Gemeinderat das laufende Genehmigungsverfahren nicht. Genau genommen gibt es derzeit drei größere Genehmigungsprozesse rund um die
Lech-Stahlwerke. Einmal geht es im Norden des Werkes um einen Mitarbeiterparkplatz. Der zweite – bereits sehr umstrittene – Punkt ist die Kapazitätserhöhung des Stahlwerkes. Hier hat das Landratsamt erst jüngst das Anhörungsverfahren abgeschlossen, aber noch keine Entscheidung gefällt. Doch von dieser Entscheidung hänge viel ab, verdeutlicht Higl. Erst wenn klar sei, ob und unter welchen Bedingungen in Herbertshofen mehr Stahl hergestellt werden darf, habe der Gemeinderat die Grundlage, um über den dritten und in der Öffentlichkeit am meisten diskutierten Punkt zu entscheiden: das Wachstum des Industrieareals in den Bannwald hinein. Im Süden des Werksgeländes sollen zusätzliche Fertigungsanlagen entstehen sowie Lagerflächen, auf denen rund 70.000 Tonnen Reststoffe, die bei der Stahlproduktion anfallen, sortenrein zwischengelagert werden können.
Befasst hat sich damit auch schon der Bayerische Landtag, dem Petitionen für und gegen die Rodung vorlagen. Entschieden wird aber im Marktgemeinderat von Meitingen. „Ohne uns geht gar nichts“, sagt der Bürgermeister und gibt zu, er verspüre von beiden Seiten „durchaus eine gewisse Erwartungshaltung“.