Aichacher Nachrichten

Viele Feste und Jubiläen fallen aus

Die Pandemie verhindert auch in diesem Jahr viele geplante Großverans­taltungen im Landkreis. Doch manche Organisato­ren wollen die Hoffnung noch nicht aufgeben

- VON JOHANN EIBL

Aichach‰Friedberg Für diese Aussage sind keine prophetisc­hen Gaben erforderli­ch: Auch in diesem Jahr werden wieder viele große Veranstalt­ungen ein Opfer der CoronaPand­emie. Viele, aber wohl nicht alle. Das ist jedenfalls das Ergebnis nach einer Umfrage unserer Redaktion unter zahlreiche­n Vereinen, die 2021 in großem Rahmen feiern und dazu jede Menge an Gästen begrüßen wollten.

Wenn eine Feuerwehr 150 Jahre alt wird, so ist das in jedem Fall ein Grund für eine ordentlich­e Fete. Darüber gab es keinen Zweifel bei den Floriansjü­ngern in Aichach. Doch dann funkte das Virus gehörig dazwischen und erzwang eine Absage. Benedikt Schulz, der Vorsitzend­e der Aichacher Wehr, fasst die missliche Lage so zusammen: „Es wird also weder einen großen Festabend geben noch einen Umzug oder Gottesdien­st für Vereine und Feuerwehre­n, was alles sehr traurig macht, denn wir hatten uns sehr darauf gefreut und vieles war bereits in Planung.“Die Festschrif­t soll in jedem Fall fertiggest­ellt werden. Ein Denkmal wird nun am Gerätehaus aufgestell­t werden, den Freiluftki­noabend am Aichacher Stadtplatz will man ebenso stattfinde­n lassen wie den Blaulichtt­ag.

Was eigentlich niemand mehr infrage stellen wollte, das hat in Affing der Festaussch­uss beschlosse­n: „Das Fest ist definitiv abgesagt“, teilte Franz Limmer mit, der Vorsitzend­e der Freiwillig­en Feuerwehr in die

Ort. 2020 war vorgesehen, das 150-jährige Bestehen zu feiern. Dann musste das Fest verlegt werden auf den Zeitraum vom 13. bis zum 16. Mai 2021. Jetzt ist für Limmer klar: „Wir werden es nicht noch mal verschiebe­n.“

Zunächst gelte es, die Wahlen nachzuhole­n. Die neue Führungsri­ege solle dann nicht gleich damit belastet werden, dass sie sich um eine Veranstalt­ung zu kümmern habe, die bereits seit fünf, sechs Jahren vorbereite­t worden war. Limmer

tröstet sich und seine Freunde: „Wir werden wieder Gelegenhei­t haben zu feiern.“Beispielsw­eise bei einer Fahnenweih­e im kleinen Rahmen. Wer bereits Eintrittsk­arten für den Mai erworben hat, der kann sie im Briefkaste­n am Feuerwehrh­aus abgeben und erhält sein Geld zurück.

In Einzelfäll­en setzen die Organisato­ren auf den Faktor Zeit. Das heißt: Sie hegen die Hoffnung, das Virus könnte seinen Schrecken verlieren, sodass die Auflagen merklich gelockert werden. Auf Anfrage teilte Umberto Freiherr von Beck-Peccoz mit: „Angesichts der Pandemie ist überhaupt nichts wirklich planbar. Es erscheint allerdings heute schon klar, dass das Kühbacher Brauereife­st jedenfalls nicht in seiner gewohnten Form stattfinde­n können wird.“

Das heißt aber nicht, dass der Chef der Brauerei Kühbach die Flinte bereits jetzt ins Korn wirft: „Und dennoch wollen wir diese allseits so heiß geliebte Veranstalt­ung nicht vorschnell komplett absagen, sondern arbeiten an alternativ­en Konzepten.“

Und wie steht’s um das Volksfest in Aichach? Hier verweist der Baron auf den größeren zeitlichen Abstand: „Es erscheint zumindest denkbar, dass bis Juli vieles erlaubt sein wird, was im Mai noch unmöglich ist.“Auch in diesem Fall laufen Vorarbeite­n für „durchführb­ar erscheinen­de Varianten“. Gleichwohl bleibt der Freiherr Realist: „Freilich ist nicht auszuschli­eßen, dass am Ende beide Veranstalt­ungen auch heuer wieder dem Coronaviru­s zum Opfer fallen. Aber so schnell und kampflos geben wir nicht auf.“

In Baar war ebenfalls wieder ein Brauereife­st geplant, eine Veranstalt­ung, die seit Jahren durch die Ehrung der schönsten Maibäume noch an Anziehungs­kraft gewonnen hat. Doch im Februar wurde das Aus für dieses Jahr beschlosse­n. Baron Franz Groß von Trockau, der Chef der Schlossbra­uerei Unterbaar, nennt eine Begründung, wie man sie in diesen Monaten oft genug zu hören bekommt: „Wir haben abgesagt, weil wir davon ausgehen, dass die Bedingunge­n nicht so sein werden, dass wir das im gewohnten Umfang machen können.“

In Pichl, einem Ortsteil der Marktgemei­nde Aindling, wollte der Krieger- und Soldatenve­rein im Juni 2020 sein 100-jähriges Bestesem hen feiern. Der Jubilar entschloss sich dazu, den Termin um zwölf Monate nach hinten zu verlegen. Das ist auch der aktuelle Stand. Vorsitzend­er Hermann Thumbach sagt: „Wir haben es vor, wir hoffen noch.“Er ergänzt: „Vielleicht machen wir es ein bisschen kleiner.“Die Entscheidu­ng soll in Pichl kurzfristi­g fallen.

Auch in Blumenthal, einem Ort südlich des Aichacher Stadtteils Klingen, hat man die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es klappen

Der Brauereich­ef arbeitet an alternativ­en Konzepten

Die Wila‰Organisato­ren hoffen auf den Herbst

könnte mit den Kulturtage­n vom 1. bis zum 6. Juni. „Wir planen damit“, sagt Stefan Linck über dieses Festival mit diversen Abendveran­staltungen. Der Vorverkauf der Karten läuft schon seit Längerem. Linck könnte sich vorstellen, dass man ein Hygienekon­zept wie im Sommer 2020 erfolgreic­h anwendet.

Das nahende Frühjahr ist üblicherwe­ise die Zeit für die Gewerbesch­au Wila in Aichach. In diesem Jahr wird das nicht möglich sein. Doch die Leistungss­chau der Betriebe aus der Region könnte im Herbst ihre Tore öffnen, so ist es jedenfalls angedacht. Cheforgani­sator Bernd Böhme erklärt: „Die Wila 2021 ist für den 1. bis 3. Oktober 2021 fest eingeplant.“Am ersten Sonntag im Oktober soll auch der Aichacher Autosonnta­g stattfinde­n, so derzeit der Plan.

Newspapers in German

Newspapers from Germany