Aichacher Nachrichten

Ärger um Scooter hat sich gelegt

- VON FRIDTJOF ATTERDAL lokales@augsburger‰allgemeine.de

Als vor gut zwei Jahren die ersten E-Roller in Augsburg auftauchte­n, spaltete sich die Stadtgesel­lschaft in zwei Lager. Da gab es diejenigen, die von der neuen Technik fasziniert waren und begeistert mit den elektrisch­en Flitzern durch die Stadt fuhren. Und es gab diejenigen, die in den Fahrzeugen vor allem ein Ärgernis sahen und Chaos, Unfälle und eine verschande­lte Innenstadt prophezeit­en.

Zugegeben, in den Anfangszei­ten verursacht­en die E-Scooter ein rechtes Durcheinan­der. Die Nutzer ließen ihre Gefährte kreuz und quer stehen, was nicht nur hässlich aussah, sondern zu Gefahren führte. Gerade für sehbehinde­rte und ältere Menschen waren die Stolperfal­len ein Ärgernis. Und als „Dekoration“vor den Wahrzeiche­n eigneten sich die Scooter auch nicht. Auf den Gehsteigen kam es zu unliebsame­n Begegnunge­n, wenn ein E-Rollerfahr­er mit knapp 20 Stundenkil­ometern zwischen Fußgängern Slalom fuhr. Auch wenn es kaum zu Unfällen kam, erhöhten solche Rowdies die Akzeptanz nicht. Wie jede neue Technik mussten sich auch die E-Roller erst einspielen. Die Anbieter lernten schnell, dass sie das Problem in den Griff bekommen mussten, wenn sie es sich nicht mit der Stadt verderben wollten. Wer sich heute einen Roller ausleiht, wird bei fast immer darauf hingewiese­n, wo und wie schnell er fahren darf und wo der Roller abgestellt werden kann. Manche Roller drosseln sogar in belebten Gebieten das Tempo. Stadt und Anbieter einigten sich auf Zonen, die rollerfrei bleiben müssen. Und vor allem verbessert­en die Unternehme­n ihren Service, und räumen in den meisten Fällen abends ihre Gefährte auf.

Mittlerwei­le hat sich die Aufregung ziemlich gelegt und die E-Scooter sind ein weiteres Mobilitäts­angebot. Gerade in CoronaZeit­en sind viele Menschen froh, alleine und an der frischen Luft Wege zurücklege­n zu können. Wie viele Anbieter aktiv sind, darf den Kunden wohl egal sein – denn die verbleiben­den Unternehme­n werden so viel Roller zur Verfügung stellen, wie sie Bedarf sehen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany