Ärger um Scooter hat sich gelegt
Als vor gut zwei Jahren die ersten E-Roller in Augsburg auftauchten, spaltete sich die Stadtgesellschaft in zwei Lager. Da gab es diejenigen, die von der neuen Technik fasziniert waren und begeistert mit den elektrischen Flitzern durch die Stadt fuhren. Und es gab diejenigen, die in den Fahrzeugen vor allem ein Ärgernis sahen und Chaos, Unfälle und eine verschandelte Innenstadt prophezeiten.
Zugegeben, in den Anfangszeiten verursachten die E-Scooter ein rechtes Durcheinander. Die Nutzer ließen ihre Gefährte kreuz und quer stehen, was nicht nur hässlich aussah, sondern zu Gefahren führte. Gerade für sehbehinderte und ältere Menschen waren die Stolperfallen ein Ärgernis. Und als „Dekoration“vor den Wahrzeichen eigneten sich die Scooter auch nicht. Auf den Gehsteigen kam es zu unliebsamen Begegnungen, wenn ein E-Rollerfahrer mit knapp 20 Stundenkilometern zwischen Fußgängern Slalom fuhr. Auch wenn es kaum zu Unfällen kam, erhöhten solche Rowdies die Akzeptanz nicht. Wie jede neue Technik mussten sich auch die E-Roller erst einspielen. Die Anbieter lernten schnell, dass sie das Problem in den Griff bekommen mussten, wenn sie es sich nicht mit der Stadt verderben wollten. Wer sich heute einen Roller ausleiht, wird bei fast immer darauf hingewiesen, wo und wie schnell er fahren darf und wo der Roller abgestellt werden kann. Manche Roller drosseln sogar in belebten Gebieten das Tempo. Stadt und Anbieter einigten sich auf Zonen, die rollerfrei bleiben müssen. Und vor allem verbesserten die Unternehmen ihren Service, und räumen in den meisten Fällen abends ihre Gefährte auf.
Mittlerweile hat sich die Aufregung ziemlich gelegt und die E-Scooter sind ein weiteres Mobilitätsangebot. Gerade in CoronaZeiten sind viele Menschen froh, alleine und an der frischen Luft Wege zurücklegen zu können. Wie viele Anbieter aktiv sind, darf den Kunden wohl egal sein – denn die verbleibenden Unternehmen werden so viel Roller zur Verfügung stellen, wie sie Bedarf sehen.