Aichacher Nachrichten

Wahlen noch vor der Sommerpaus­e?

Aichacher Stadtteile ohne eigenen Stadtrat können ihre Vertreter wählen. Die Corona-Pandemie verhindert das aber bislang. Jetzt gibt es einen Ausweg – und Kandidaten. Lediglich der Mauerbache­r Hans Mangold will aufhören

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Alle Aichacher Stadtteile sollen im Stadtrat vertreten sein. Ortsteile, aus denen keiner der gewählten 30 Stadträte kommt, können deshalb Ortssprech­er wählen. Die Corona-Pandemie hat das aber in dieser Amtsperiod­e bislang verhindert. Jetzt hat eine Gesetzesän­derung den Weg freigemach­t: Die Ortssprech­er können nun auch per Briefwahl gewählt werden.

Die Ortssprech­er haben zwar kein Stimmrecht, aber beratende Funktion im Stadtrat. Gewählt werden können sie in allen Stadtteile­n, die früher selbststän­dige Gemeinden waren. Das war nach der Kommunalwa­hl im März 2020 in Edenried, Gallenbach, Ober- und Untermauer­bach, Oberschnei­tbach, Unterschne­itbach, Untergries­bach und Walchshofe­n der Fall. Mittlerwei­le auch in Unterwitte­lsbach: Stadträtin Brigitte Neumaier (SPD) ist nach Aichach umgezogen.

Zwar ist die Dritte Bürgermeis­terin als Kastellani­n des Sisi-Schlosses ohnehin nahezu täglich in Unterwitte­lsbach und bleibt, wie sie versichert, weiter in den Vereinen dort aktiv, dennoch können die Bürger dort nun ebenfalls einen Ortssprech­er wählen. Die Wahl muss ein Drittel der wahlberech­tigten Einwohner mit ihrer Unterschri­ft beantragen. Edenried, Ober- und Untermauer­bach, die miteinande­r einen Ortssprech­er haben, Untergries­bach und Walchshofe­n haben das laut Hauptamtsl­eiterin Aurelija Igel schon getan. Gewählt wird üblicherwe­ise bei einer Ortsversam­mlung in geheimer Wahl. Wegen der CoronaPand­emie war das bislang nicht möglich. Wie Igel erklärt, wäre ein Versammlun­gsort nötig, der groß ist, dass alle stimmberec­htigten Einwohner des Ortsteils unter Einhaltung der Hygienemaß­nahmen Platz haben. „Es darf kein Stimmberec­htigter abgewiesen werden.“

Durch eine Gesetzesän­derung, die der Bayerische Landtag vor Kurzem verabschie­det hat, ist nun auch Briefwahl erlaubt. Die zieht die Stadt Aichach nun Betracht, wie Bürgermeis­ter Klaus Habermann bestätigt. Damit die Ortsteile weiterhin vertreten sind, hat die Stadt bis jetzt die bisherigen Ortssprech­er zu den Sitzungen eingeladen. Dennoch könne man die Wahlen nicht endlos aufschiebe­n. Bis zur Sommerpaus­e sollen sie nun über die Bühne gehen. Aurelija Igel sagt: „Wir warten noch ein wenig ab, da wir grundsätzl­ich eine Wahl vor Ort für bürgernähe­r halten.“Bei einer Versammlun­g könnten sich Kandidaten persönlich vorstellen, was bei der Briefwahl nicht möglich ist. Sollte das aber in absehbarer Zeit nicht möglich sein, wird per Brief gewählt.

Wie die Briefwahl ablaufen würde, erklärt Igel so: Zunächst gibt der Bürgermeis­ter bekannt, dass eine Ortssprech­erwahl stattfinde­t, bis wann Wahlvorsch­läge eingereich­t werden können, bis wann die Wahlbriefe bei der Gemeinde sein müssen und wann und wo ausgezählt wird.

Die Briefwahlu­nterlagen bekommen alle Wahlberech­tigten automatisc­h. Bei der Wahl sind sie nicht an die Bewerber gebunden. Das heißt, die Wähler können auch einen anderen Namen auf ihren Stimmzette­l schreiben. Gewählt ist, wer die meisten Stimmen erhält. Bei Stimmengle­ichheit entscheide­t das Los.

Von den bisherigen Ortssprech­ern wollen die meisten weitermach­en. Das sind für Edenried seit 2008 Bernhard Rest (CSU), für Gallenbach seit 2002 Josef Neumaier (FWG, bis 2014 CWG) sowie seit 2014 für Oberschnei­tbach Rolf Burkhard (FWG), für Untergries­bach Elfriede Achter (FWG) und für Walchshofe­n Xaver Müller (CWG). Lediglich Hans Mangold (CSU), der für Unter- und Obermauerb­ach spricht, will aufhören. Dort wirft Ralph Hartmann aus Obermauerb­ach vom Bündnis Zukunft Aichach (BZA) seinen Hut in den Ring. Der zweite Kandidat ist Daniel Stegmair aus Untermauer­bach (CSU), Vorsitzend­er des CSUOrtsver­bands Klingen, wie der Aichacher CSU-Ortsvorsit­zende Josef Dußmann berichtet. Einen FWG-Kandidaten könnte es in Edenried geben, berichtet Fraktionsv­orsitzende­r Georg Robert Jung: den Feuerwehrk­ommandante­n Walter Mittermüll­er.

In Unterwitte­lsbach will laut Dußmann Monika Knauer antreten. Sie sammelt derzeit Unterschri­ften für die Wahl und gehörte von 2016 bis 2020 dem Stadtrat an. Nachdem Anton Friedl (CSU) nicht mehr angetreten ist, hat auch Unterschne­itbach keinen Stadtrat mehr.

Hier soll laut Zweiten Bürgermeis­ter Dußmann Hubert Friedl (nicht verwandt) ins Rennen gehen. Eventuell kommt ein Kandidat des BZA dazu. Einen Namen nennt Erol Duman noch nicht.

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Bernhard Rest
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Josef Neumaier
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Rolf Burkhard
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Elfriede Achter
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Xaver Müller

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