17Jährige: Bin vergewaltigt worden
Jugendliche erzählt der Polizei eine wilde Geschichte. Diese erweist sich als falsch
Aichach Es hörte sich schlimm an, was eine 17-Jährige aus dem nördlichen Landkreis im November bei der Polizei erzählte. Sie sei auf dem Volksfestplatz in Pöttmes vergewaltigt worden, berichtete die Jugendliche. Die Sache hatte nun ein Nachspiel vor dem Aichacher Jugendgericht. Auf der Anklagebank saß die 17-Jährige selbst.
Bei der Polizei hatte die 17-Jährige von einem schwarz gekleideten Mann berichtet, der sie vergewaltigt habe. Sie erzählte eine wilde Geschichte, bevor sie zugab, dass alles erfunden war. Wegen Vortäuschens einer Straftat stand sie deshalb vor der Jugendrichterin am Amtsgericht Aichach, wie Pressesprecher Johannes Jahrbeck auf Nachfrage mitteilte. In der nicht öffentlichen Verhandlung gab die Jugendliche vor der Jugendrichterin zu, dass sie die Vergewaltigung erfunden habe. Die 17-Jährige berichtete von Depressionen und psychischen Schwierigkeiten. Jugendrichterin Eva-Maria Grosse wertete die falsche Aussage deshalb als Versuch, Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen.
Laut Jahrbeck war die Angeklagte sehr einsichtig. Sie sei inzwischen in psychologischer Behandlung. Die Jugendrichterin verurteilte sie wegen Vortäuschens einer Straftat zu 100 Euro Geldstrafe. Außerdem muss sie in Gesprächen mit Fachleuten die Tat reflektieren und sich Gedanken über die Folgen einer falschen Behauptung machen.