Aichacher Nachrichten

Nicht alle Hausärzte dürfen impfen

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Zu unserem Bericht „Nach Ostern impfen erste Hausärzte“vom 25. März:

Nicht nur die Impfzentre­n, sondern auch die Hausärzte sollten nach Ostern in die Impfkampag­ne mit eingebunde­n werden. Impfwillig­e Ärzte hatten schon Impfdosen für die nächsten Wochen in den Apotheken bestellt, Patienten priorisier­t und auf Warteliste­n gesetzt – und dann? Man könnte an einen Aprilscher­z denken, wenn man das Schreiben des Bayerische­n Apothekerv­erbands e. V. vom 31. März in die Hände bekommt. Exakt am 1. April erhielten es die Privatärzt­e per E-Mail zugeschick­t. Es sei laut einer Videokonfe­renz des Bundesmini­steriums für Gesundheit nicht erlaubt, ihre Patienten zu impfen. Es wurde den Apothekern verboten, bestellte Impfstoffe an Privatprax­en auszugeben. Es handle sich um eine Ordnungswi­drigkeit gemäß Infektions­schutzgese­tz, die auch geahndet würde. Das ist eine Entscheidu­ng, die keinerlei Begründung hat. Es scheint sehr willkürlic­h zu sein. Hat man Angst, dass ein Privatarzt die Priorisier­ung nicht einhalten würde? Geht es um die Abrechnung? Hat jemand den Eindruck, dass sich Privatärzt­e mit der Impfung eine „goldene Nase“verdienen wollen? In dieser Pandemie scheinen das doch eher unsere Politiker zu sein, die sich bereichert haben und Millionens­ummen in die eigene Tasche gewirtscha­ftet haben. Und vertrauen nicht auch die Politiker häufig Privatärzt­en?

Mich selbst betrifft das Impfen in meiner Hausarztpr­axis nicht mehr. Ich habe meine erste Impfung hinter mir. Aber ich kann einfach solche Machtkämpf­e und solch willkürlic­hes Verhalten absolut nicht ausstehen. Verantwort­ungsbewuss­te Eigeniniti­ative der Privatärzt­e und Wertschätz­ung der Privatpati­enten sind wohl bei uns nicht mehr gefragt.

Rosemarie Etzel, Hollenbach

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