Aichacher Nachrichten

Kommen ab Sonntag neue Corona‰Regeln im Landkreis?

Während die Zahl der Corona-Patienten steigt, bleibt der Inzidenzwe­rt in Aichach-Friedberg mit 81,7 weiter unter 100. Das könnte sich bald auf die Regeln auswirken. Die Luca-App soll nun doch eingeführt werden

- VON MAX KRAMER

Aichach‰Friedberg Gut eine Woche ist es her, dass die „Corona-Notbremse“im Landkreis AichachFri­edberg griff. Da die Sieben-TageInzide­nz kurz vor Ostern drei Tage infolge über der 100er-Schwelle gelegen hatte, traten strengere CoronaRege­ln in Kraft: Treffen sind seitdem nur noch mit einer Person eines weiteren Haushalts erlaubt, der Einzelhand­el muss schließen und sich mit Abholangeb­oten („Click and Collect“) trösten. Doch damit könnte bald Schluss sein.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag für den Landkreis den Sieben-Tage-Inzidenzwe­rt 81,7 – ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vortag (86,1). Damit bewegt sich das Wittelsbac­her Land am zweiten Tag infolge unterhalb der 100er-Grenze. Ist dies auch am Freitag der Fall, wird die „Corona-Notbremse“aufgehoben, gleichbede­utend mit lockereren Regeln ab Sonntag. Erlaubt wären dann unter anderem wieder Treffen mit bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten.

Der Einzelhand­el darf ab Montag auf jeden Fall wieder öffnen, wenn auch eingeschrä­nkt. Waren Einkäufe mit vorheriger Terminvere­inbarung („Click and Meet“) bislang ausschließ­lich unter einer Inzidenz von 100 erlaubt, muss der Wert jetzt nur noch unter 200 liegen. Bewegt sich die Inzidenz zwischen 100 und 200, müssen Kunden einen negativen Corona-Test vorlegen.

Am Freitag entscheide­t sich auch, wie es nach den Osterferie­n an den Schulen weitergeht. Liegt die Inzidenz weiter unter 100, findet an allen Schularten und in allen Jahrgangss­tufen Unterricht im Klassenzim­mer statt. Kompletter Präsenzunt­erricht ist möglich, wenn dort ein Mindestabs­tand von eineinhalb Metern eingehalte­n werden kann. Andernfall­s soll es Wechselunt­erricht geben.

Übersteigt der Inzidenzwe­rt wieder die 100er-Marke, müssen alle Schüler in der kommenden Woche zu Hause bleiben, also in den Distanzunt­erricht.

Ausnahmen bilden die Abschlussk­lassen, zu denen auch Viertkläss­ler an Grundschul­en und die elften Klassen an Gymnasien, Berufsund Fachobersc­hulen gehören. Sie alle bekommen Wechselunt­erricht oder Präsenzunt­erricht mit Mindestabs­tand.

Neue Corona-Fälle meldet das Landratsam­t Aichach-Friedberg aus Asyleinric­htungen in Aichach und Affing. Dort wurde jeweils eine Person positiv getestet. In Aichach sind deshalb vier enge Kontaktper­sonen in Quarantäne, in Affing sechs. In den vergangene­n sieben Tagen sind im Landkreis 128 Corona-Fälle registrier­t worden – davon 20 in Aichach, 29 in Friedberg, elf in Kissing und 17 in Mering.

Die Zahl der Corona-Patienten am Aichacher Krankenhau­s ist unterdesse­n deutlich gestiegen. Wurden dort am Mittwoch neun positiv Getestete stationär behandelt, waren es am Donnerstag zwölf. Fünf Patienten liegen auf der Intensivst­ation und müssen beatmet werden. Außerdem gibt es in Aichach derzeit zwei Verdachtsf­älle.

Unterdesse­n soll im Landkreis nun doch die Luca-App kommen. Die Anwendung soll die digitale Ermittlung von Kontaktper­sonen ermögliche­n. Der Landkreis hatte sie in Kooperatio­n mit der Stadt und dem Landkreis Augsburg einführen wollen. In der vergangene­n Woche jedoch teilte Landrat Klaus Metzger mit, dass der Freistaat ebenfalls an einer App arbeite (wir berichtete­n). Alle Gesundheit­sämter müssten diese einsetzen. Daher rückte der Landkreis von seinem Plan ab. Am Mittwoch aber beschloss das bayerische Kabinett die landesweit­e Einführung von Luca. Metzger begrüßte die Entscheidu­ng via Facebook.

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Foto: Matthias Balk, dpa Die Corona‰Notbremse könnte bald auf‰ gehoben werden.

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