Weißer Sonntag: Erstkommunion nur für wenige
Kirche Am ersten Sonntag nach Ostern beginnen die Kommunionfeiern. Die Pfarreien im nördlichen Teil des Landkreises verschieben sie – bis auf eine. Auch die evangelische Kirche feiert die Konfirmation später. Dafür gibt es mehrere Gründe
AichachFriedberg Zum ersten Mal würden die meisten Drittklässler am sogenannten Weißen Sonntag, dem ersten Sonntag nach Ostern, ihre Kommunion feiern. Darauf bereiten sich die Kinder mehrere Monate lang vor. Wegen der Corona-Pandemie fiel die Erstkommunion zu diesem Termin bereits im vergangenen Jahr ins Wasser. Auch an diesem Sonntag werden nur in wenigen Kirchen Kommunionfeiern stattfinden. Im nördlichen Teil des Wittelsbacher Landes zum Beispiel nur in Aindling. Sie fällt, wie im Vorjahr, aber auch heuer in den anderen Gemeinden nicht komplett aus: Die Pfarreien haben sie in den Sommer verschoben. Bei der Kommunionvorbereitung gehen sie verschiedene Wege.
● Aichach In der Pfarreiengemeinschaft Aichach finden am Weißen Sonntag ganz normal Gottesdienste statt. Die Erstkommunion hat Pfarrer Herbert Gugler in den Juni verschoben. Dann beginnt für ihn eine Art Marathon, wenn ab dem 12. Juni an drei Wochenenden die Feiern in mehreren Kleingruppen stattfinden. Die Kinder werden pro Klasse aufgeteilt. So sieht es aktuell die Planung vor. Voraussichtlich am
26. Juni wird die Firmung sein, ebenfalls wieder in mehreren Gruppen. Als Ersatz für die Kommunionvorbereitung, die momentan auch nicht stattfinden kann, plant der Stadtpfarrer Weggottesdienste. Der erste ist am Freitag, 16. April, in der Stadtpfarrkirche mit dem Thema „Rund um die Bibel“.
● Pöttmes Insgesamt rund 50 Kinder feiern in der Pfarreiengemeinschaft Pöttmes heuer ihre Erstkommunion. Die Termine würden sie individuell in Abstimmung mit den Eltern machen, sagt Pfarrer Thomas Rein. Die gut 20 Kinder in Pöttmes hat er in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe wird im Mai feiern. Weitere Termine stehen im Juni an. Je nach der aktuellen Situation würden die Feiern vielleicht auch noch im Juli sein, so der Pfarrer. Weil er schon damit gerechnet hat, dass die Kommunionsvorbereitung im Winter schwierig wird, traf er sich mit den Kindern im Oktober schon zur Gebetsschule.
● Aindling Ebenfalls mit den Eltern abgestimmt hat sich Pfarrer Babu Pereppadan in der Pfarreiengemeinschaft Aindling, zu der auch Alsmoos, Todtenweis und Willprechtszell gehören. Auch hier stand die Frage im Raum, die Feier zu verschieben. Die Eltern hätten jedoch ihre Zweifel gehabt, ob es im Sommer tatsächlich besser sei, so der Pfarrer. Er feiert an diesem Sonntag in Aindling mit elf Kindern und am Sonntag darauf in Todtenweis. Die anderen beiden Pfarrgemeinden haben die Feiern in den Juni und Juli verschoben.
● Affing Schon vor Ostern fiel in der Pfarreiengemeinschaft Affing die Entscheidung, die Termine in den Sommer zu verschieben. Dies sei in Abstimmung mit den Eltern entschieden worden, sagt Pfarrer Max Bauer. Nur ein Ort würde gerne Anfang Mai feiern. Ob es dabei bleibt, will Bauer nochmal nachfragen. Auch den Kommunionunterricht hat er in den Sommer verlegt. Am Weißen Sonntag werden die Kinder einen Brief mit einem Messbüchlein und ein paar Aufgaben beganz kommen. Im Januar schickte der Pfarrer ihnen über WhatsApp einen kleinen Film und ein paar Aufgaben. Er sagt: „Wir versuchen, was möglich ist, vor Ort zu machen.“Vieles gehe aber nur über die Distanz. Gerade das gemeinsame Basteln oder Spielen sei mit Abstand und Maske nicht möglich, bedauert der Pfarrer. Als Vorteil gegenüber dem vergangenen Jahr sieht Bauer: „Wir haben geahnt, dass es wieder so kommen würde.“Während 2020 die Erstkommunion komplett ausgefallen war, war diesmal Zeit, Alternativen zu entwickeln.
● Inchenhofen Außer der schulischen Vorbereitung sei beim Kommunionunterricht in diesem Jahr so gut wie nichts möglich gewesen, sagt Dekan Stefan Gast. Der Inchenhofener Pfarrer hat deshalb alle
Erstkommunionen auf Juni verschoben. Angedacht ist, dass in Sainbach und Igenhausen, wo es nur wenige Kinder sind, jeweils eine Feier stattfindet. In Inchenhofen und Hollenbach sind, wie schon im vergangenen Jahr, zwei Feiern geplant. Gast entschied sich ganz bewusst gegen eine Online-Alternative: „Ich habe den Eindruck, dass Kindern wie Eltern mit Homeschooling alles bis oben hin langt.“Deswegen wollte er nicht noch zusätzlich etwas in der Richtung anbieten. Außerdem ist ihm die Gemeinschaft wichtig, für die das Wort Erstkommunion steht. Also das Zusammenkommen der Kinder im Gottesdienst und bei Gruppenstunden. Auch die anschließende Feier in der Familie ist momentan nur sehr eingeschränkt möglich. Der Dekan sagt: „Wenn man die Vorschriften einhalten möchte, kann das nur im allerengsten Familienkreis stattfinden.“Deshalb war Verschieben für ihn die sinnvollste Lösung.
● Konfirmation Über 40 Konfirmanden sind es in der evangelischen Kirchengemeinde Aichach-Altomünster. Pfarrer Winfried Stahl unterrichtete sie in kleinen Gruppen per Videokonferenz. Außerdem besuche er sie, um die, die technisch nicht so gut ausgerüstet sind, mit uns Boot zu holen, erzählt Pfarrerin Gabriele Stahl. Auch die evangelische Gemeinde hat die Feier zur Konfirmation in den Juni verschoben. In Aichach werde man, wie schon im Vorjahr, aus Platzgründen nicht in der Paul-Gerhardt-Kirche, sondern mit jeweils acht Konfirmanden und ihren Angehörigen in der katholischen Kirche in Ecknach feiern, sagt Buchholz.