Aichacher Nachrichten

Immer mehr Schwerkran­ke an den Kliniken

Die Belastung in den Kliniken an der Paar steigt, der Grund ist aber nicht nur Corona

- VON NICOLE SIMÜLLER UND MAX KRAMER

Aichach‰Friedberg Die Corona-Lage an den Kliniken an der Paar in Aichach ist relativ stabil. Die Zahl der positiv getesteten Patienten, die dort stationär behandelt werden, liegt seit einer Woche zwischen fünf und zehn. Am Mittwochmo­rgen waren es zehn, vier von ihnen liegen auf der Intensivst­ation und müssen beatmet werden. In den schlimmste­n Tagen der Pandemie lagen diese Werte deutlich höher, doch nun stehen die Kliniken an der Paar vor einer neuen Herausford­erung – und auch Fragen.

Die Kliniken an der Paar mit den Häusern in Aichach und Friedberg sind derzeit laut Geschäftsf­ührer Dr. Hubert Mayer jeweils zu knapp drei Vierteln ausgelaste­t. Die Auslastung auf den beiden Intensivst­ationen liegt bei 90 Prozent. Planbare Eingriffe werden wie schon in den vergangene­n Wochen verschoben. Das soll laut einer Allgemeinv­erfügung der Regierung von Schwaben vom Dienstag vorerst bis Ende Mai so bleiben.

Die Corona-Auslastung in den Kliniken an der Paar ist aktuell zwar nicht so hoch. Doch Mayer berichtete am Mittwoch von einem „unheimlich­en Druck an schwer erkrankten anderen Patienten“. So gebe es zum Beispiel „eine Fülle kardialer Ereignisse, die wir nicht erklären können“. Der Herzkathet­er in Aichach sei „stark frequentie­rt“. Diese Fälle stammten nicht aus geplanten Operatione­n, sondern aus dem „normalen Notfallges­chehen“.

Unterdesse­n hat sich der Trend sinkender Corona-Zahlen im Landkreis Aichach-Friedberg fortgesetz­t. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch bei 160,4 – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vortag (205,7). Als mögliche Erklärung für den Absturz nannte Simone Losinger, Leiterin der Ausländerb­ehörde, dass der Corona-Ausbruch in einer Friedberge­r Asylunterk­unft nun nicht mehr in der Inzidenz eingerechn­et sei. Die insgesamt 39 Fälle dort waren genau eine Woche zuvor bekannt geworden.

Dass die Zahlen im Verlauf der vergangene­n Wochen tendenziel­l angestiege­n sind, ist nach Einschätzu­ng von Experten auch auf VirusVaria­nten zurückzufü­hren. Im Landkreis wurden hiervon bislang 822 Fälle nachgewies­en. Wie Boris Peter, Leiter der Führungsgr­uppe

Katastroph­enschutz, am Mittwoch erklärte, handelte es sich in 693 Fällen um die britische, neunmal um die südafrikan­ische und 120-mal um sonstige oder nicht näher differenzi­erte Mutationen. Die brasiliani­sche Variante wurde bislang im Landkreis nicht nachgewies­en.

Neue Corona-Fälle meldet das Landratsam­t aus der Kita Eurasburg. Dort wurden inzwischen insgesamt sechs Kinder und zwei Mitarbeite­r positiv getestet. 31 enge Kontaktper­sonen müssen in Quarantäne.

Wie das Landratsam­t außerdem mitteilt, bietet das Bayerische Rote Kreuz (BRK) jetzt auch sonntags PCR-Tests im Aichacher Testzentru­m am Kreisgut an. Geöffnet ist die Station dann jeweils von 8.30 bis 10.30 Uhr. Terminvere­inbarungen sind online über die Internetse­ite des Landratsam­ts möglich (www.lra-aic-fdb.de/corona unter „Testen“). Landrat Klaus Metzger bedankte sich in diesem Zusammenha­ng für das „schnelle, flexible Engagement der Ehrenamtli­chen“.

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Foto: U. Wagner (Symbolbild) Die Zahl der Schwerkran­ken im Land‰ kreis steigt.

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