Mal wieder in vollen Sälen spielen
Ein Musiker und sein Corona-Jahr /
Friedberg „Wie geht’s?“Selten war diese Frage wichtiger als momentan. Wir stellen sie deshalb Landkreisbewohnern aus sämtlichen Bereichen – vom Profisportler bis zur Studentin, vom Unternehmer bis zur Lehrerin, vom Künstler bis zum Menschen mit Handicap. Heute antwortet der Friedberger Musiker Markus Trinkl:
Ich habe im ersten Lockdown versucht, meinen Schülern mit Podcasts weiter Input zu geben. Dann kam die Zeit, wo man wieder durfte. Das war schön, einfach wieder in Präsenz Unterricht zu geben. Und dann ging es weiter mit dem zweiten Lockdown und seitdem habe ich auf ein komplettes Digitalsystem umgestellt und wirklich live unterrichtet. Es hat am Anfang natürlich ein paar kleine Probleme gegeben, aber dann super funktioniert und das Feedback der Schüler war unglaublich.
Es hat viele negative Aspekte: Ich mache den Job, weil ich ihn liebe und ich will eigentlich auf die Bühne und spielen. Und ich liebe es, Workshops zu geben. Und Konzerte: Man vermisst seine ganzen Musikerkollegen. Wobei ich es mit einer Band geschafft habe, über eine Online-Plattform einen virtuellen Proberaum zu finden. Somit proben wir jede Woche einmal. Langeweile? Nein, weil wenn ich einen Tag Zeit habe, dann spiele ich auch meine acht bis zehn Stunden Schlagzeug. Ich kann mit dem Programm Jamulus auch mit anderen Leuten spielen, das ist unglaublich schön. Manchmal genieße ich es, auch mal an einem Samstagnachmittag frei zu haben und zum Beispiel mit Nachbarn Fußball zu schauen. Normalerweise sitze ich dann auf der Bühne oder in der Probe. Aber ich würde es jetzt nie als Langeweile beschreiben. Natürlich aufgrund dessen auch, dass mein Unterrichtskonzept zeitlich einen Mehraufwand hat. Also grundsätzlich habe ich mich Anfang März schon brachial gefreut, dass ich wieder Präsenzunterricht geben darf. Am meisten freue ich mich danach, wenn ich wieder Konzerte in vollen Sälen spielen darf, 1000 Leute drin sitzen und ich die musikalisch begeistern kann.