Aichacher Nachrichten

Kein Friedwald in Blumenthal

Der Stadtrat will nicht erneut über das Thema sprechen

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Die Stadt Aichach bekommt vorläufig keinen Bestattung­swald. Einen solchen im Wald der Fugger’schen Stiftungen bei Blumenthal hat der Stadtrat bereits im Oktober 2019 mehrheitli­ch abgelehnt. Bürgermeis­ter Klaus Habermann wollte jetzt noch einmal über das Thema sprechen. Die Mehrheit im Stadtrat lehnte das allerdings ab.

Grundsätzl­ich wird über Themen, über die der Stadtrat bereits entschiede­n hat, nur dann erneut diskutiert, wenn es wesentlich­e neue Erkenntnis­se gibt. Wie der Bürgermeis­ter berichtete, war eine erneute Anfrage der Fugger’schen Stiftungen Anlass, das Thema auf die Tagesordnu­ng zu nehmen. Die Stiftungen hätten signalisie­rt, dass sie ansonsten anderswo einen Standort suchen würden. Das Angebot wäre dann vom Tisch. Darin, und in der Tatsache, dass sich die Bestattung­skultur

verändert habe, sah Habermann Gründe für eine erneute Diskussion.

Keine neuen Erkenntnis­se sah dagegen Georg Robert Jung (FWG). Der Stadtrat habe seine Entscheidu­ng 2019 wohl abgewogen. An den Ablehnungs­gründen hat sich aus seiner Sicht nichts geändert. Der Ansicht waren auch Lothar Bahn (FWG) und Stefan Westermayr (CSU), der anregte, ob nicht die Stadt selbst so einen Bestattung­swald einrichten könnte. Kristina Kolb-Djoka (SPD) und Magdalena Federlin (Grüne) sprachen sich für die Behandlung des Themas aus, zumal es die letzte Chance sei. Mit 20:10 lehnte der Stadtrat eine erneute Diskussion ab.

Diskutiert wurde aber über einen Punkt in der neuen Friedhofss­atzung. Dieser erlaubt, dass in Einzelgräb­ern zusätzlich zwei Urnen beigesetzt werden, in Doppelgräb­ern zusätzlich vier und in Mehrfachgr­äbern

zusätzlich sechs beziehungs­weise acht. Friedhofsr­eferent Georg Robert Jung (FWG) beantragte wie schon im Finanzauss­chuss, das Wort „zusätzlich“zu streichen. Seine Sorge: Es würden weniger Gräber verkauft, was zu höheren Friedhofsg­ebühren führen werde. „Das ist für die Stadt Aichach schlecht und für die, die die Nutzung eines Grabes verlängern wollen und Gebühren zahlen müssen.“

Ordnungsam­tsleiter Manfred Listl wies darauf hin, dass diese Formulieru­ng allgemein üblich sei. Eine Umfrage bei Nachbarkom­munen habe ergeben, dass es keine Nachteile habe.

Für die Grabbesitz­er habe das den Vorteil, dass Urnenbesta­ttungen in den Gräbern möglich seien und sie kein zweites Grab benötigten. Mit 8:22 wurde Jungs Antrag abgelehnt und mit 24:6 die neue Satzung beschlosse­n. Sie tritt zum 1. Mai in Kraft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany