Wie sicher ist der CoronaImpfpass?
Bald bekommen Geimpfte ein bisschen mehr Freiheiten bei den Pandemie-Beschränkungen – und schon tauchen die ersten gefälschten Impfnachweise auf. Auch die geplanten Digitallösungen könnten anfällig für Betrug sein
Berlin können lassen. Dies solle außer bei Arztpraxen und Impfzentren auch bei Apotheken möglich sein. Kritiker fordern dagegen, dass nur die Stellen Impfungen digital nachtragen sollen, bei denen die Menschen ihre Impfung erhalten haben. Das Bundesgesundheitsministerium verweist darauf, dass Ausstellen und Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse schon jetzt eine Straftat sei. „Unabhängig davon wird in Deutschland derzeit eine Anpassung der rechtlichen Regelungen zur Strafbarkeit der Fälschung von Covid-19-Gesundheitszertifikaten beziehungsweise des Führens gefälschter Zertifikate geprüft“, erklärt ein Sprecher auf Anfrage.
Wird der digitale Impfnachweis verpflichtend?
Nein, in Deutschland gibt es weder eine Impfpflicht noch eine Impfnachweispflicht. Der digitale Impfnachweis sei lediglich ein freiwilliges und ergänzendes Angebot zum gelben analogen Impfausweis, teilt das Gesundheitsministerium mit. Sollten Geimpfte kein Smartphone besitzen oder dieses verloren haben, sei der Impfnachweis über das bekannte „gelbe Heft“weiterhin gültig. Allerdings ist es derzeit völlig unklar, ob Staaten in der Zukunft bei der Einreise das Papier akzeptieren oder auf einem aktuellen Corona-Test bestehen. In der Digitalisierung des Gesundheitssystems gilt Deutschland innerhalb der EU als besonders rückständig. Fluglinien oder privaten Veranstaltern dürfte es rechtlich ohnehin freistehen, ob sie auf einem digital überprüfbaren Impfnachweis bestehen oder nicht. Welche Rolle Impfnachweise in Zukunft überhaupt spielen werden, hängt ohnehin davon ab, wie sich die Infektionszahlen und die Herdenimmunität entwickeln werden.
Gibt es eine Alternative zum gelben Impfbuch und Handy-Apps?
Ja, der digitale Impfpass ist nicht an ein Mobiltelefon gebunden. Beim Modellversuch im Landkreis Altötting erhalten die Geimpften zum Beispiel ihre „Impfbestätigung Sars Cov-2“als Plastik-„Scheckkarte“. Der digitale QR-Code zur Kontrolle ist auf der Rückseite aufgedruckt. Auch hier soll eine digitale Blockchain-basierte Technologie vor Betrug und Fälschung schützen und die Echtheit garantieren.