Über 20 Millionen Fälle von Corona in Indien
Indien hat seit Pandemiebeginn mehr als 20 Millionen Corona-Infektionen erfasst. Das zeigen Zahlen des Gesundheitsministeriums am Dienstag. In den vergangenen 24 Stunden haben sich demnach mehr als 357000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. 3449 Menschen seien im selben Zeitraum mit oder an der Krankheit gestorben. In absoluten Zahlen ist die größte Demokratie der Welt mit ihren mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern hinter den USA am stärksten von der Pandemie betroffen. Die tatsächliche Zahl der Opfer dürfte deutlich höher liegen. Es wird wenig getestet und in ländlichen Gebieten sterben viele zu Hause und landen nicht in der Statistik.
Geimpfte werden ab dem Wochenende weniger hart von den Corona-Beschränkungen betroffen sein als der Rest der Republik. Wer den vollständigen Impfschutz hat – das heißt in der Regel zwei Impfdosen von Biontech, AstraZeneca oder Moderna – wird bei Treffen mit Ungeimpften im Familien- oder Freundeskreis nicht mitgezählt, muss nach Reisen nicht in Quarantäne und braucht oft keinen Schnelltest zu machen, wo dies vorgeschrieben ist. Nur wer in den letzten sechs Monaten eine Corona-Infektion hatte oder von früherer Erkrankung ausreichend Antikörper hat, bekommt schon nach einer Impfung den Nachweis eines vollen Impfschutzes. Doch mit dem Zuwachs an Freiheiten wächst die Sorge vor Manipulationen und Fälschungen.
Wie sicher ist der gedruckte Impfpass vor Fälschungen?
Der klassische gelbe Impfpass ist alles andere als fälschungssicher, auch wenn darin die Chargennummer des Impfstoffs mit einem Aufkleber vermerkt mit Stempel und Unterschrift des Impfarztes vermerkt wird. In Frankfurt am Main ermittelt die Polizei, nachdem auf offener Straße Kriminelle gefälschte Impfzertifikate verkauft haben sollen. Im Internet wurden angebliche Impfpässe mit einem Fantasiestempel auch des Impfzentrum Augsburg angeboten, wie das ARD-Politmagazin Report Mainz berichtete. Das Bundesgesundheitsministerium warnte jetzt sogar auf Facebook die Bürger davor, Fotos ihrer Impfpässe hochzuladen, um Fälschern nicht Vorlagen zu bieten. Da die mangelnde Sicherheit des analogen Papiers kein Geheimnis ist, soll der Corona-Impfnachweis deshalb bald digital in einer Smartphone-App oder als digital kontrollierbares Dokument mit einem sogenannten computerlesbaren QR-Code versehen werden.
Wie funktioniert der digitale Impfnachweis?
Laut Bundesgesundheitsministerium wird der digitale Impfnachweis in Zukunft in der Arztpraxis oder einem Impfzentrum generiert. Nach Eingabe oder Übernahme der Daten wird ein Code erstellt, den nicht nur die Nutzer mit ihrem Handy ab
können, sondern auch Kontrollstellen. Der digitale Impfnachweis wird dann über eine kostenfreie App auf dem Smartphone gesteuert. Die Regierung plant derzeit, dass in Kürze auch die Corona-Warn-App eine Zusatzfunktion als digitaler Impfnachweis bekommen soll. Auch die EU will spätestens Ende Juni als App einen digitalen Impfnachweis anbieten, der innerhalb Europas gemeinsamer Standard werden soll.
Wie sicher ist der digitale CoronaImpfnachweis?
Wird die Impfung im Impfzentrum oder beim Arzt von Anfang an digital erfasst und gespeichert, gilt das System als sehr sicher. Jede Impfung wird mit Name, Geburts- und Impfdatum, sowie der Chargennummer des Impfstoffs mithilfe eines digitalen kryptografischen Algorithmus verschlüsselt und signiert. Damit wird ein individueller QR-Code erzeugt, der in der Smartphone-App oder einem Ausdruck angezeigt wird. Die Echtheit des QR-Codes und die Zugehörigkeit zur Person kann im Zweifelsfall einfach digital nachgewiesen werden. Zum Beispiel könnten Fluglinien automatisch bei einer gemeinsamen europäischen Datenbank sofort kontrollieren, ob der Impfcode echt ist, und Name und Geburtsdatum des Reisenden mit den Impfdaten übereinstimmen. Sowohl die EU als auch die Bundesregierung haben entsprechende Lösungen bei Software- und Datenscannen bankkonzernen bereits in Auftrag gegeben.
Ist der digitale Impfnachweis absolut vor Manipulationen geschützt?
Nein, die größte Sicherheitslücke des digitalen Impfnachweises steht am Anfang der Erfassung. Da es den digitalen Impfnachweis noch nicht in der Praxis gibt, sollen die bisherigen und derzeit laufenden Impfungen nachgetragen werden. Kritiker befürchten, dass hier gefälschte Papierimpfpässe oder gefälschte Nachweise von Impfzentren oder Ärzten ins Spiel kommen könnten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte kürzlich ein einfaches Verfahren angekündigt, mit denen bereits Geimpfte ihre Impfung digital nachtragen