Umfangreiche Arbeiten stehen an
Die Spitalkirche am Aichacher Stadtplatz muss für über zwei Millionen Euro saniert werden, unter anderem muss der Dachstuhl ausgebaut werden. Stiftungsausschuss des Stadtrats will jetzt die Planung des Großprojekts angehen
Aichach Die Fassade bröckelt, es gibt undichte Stellen, die Altäre und Kirchenmalereien bedürfen einer Konservierung: Für die Spitalkirche am Aichacher Stadtplatz steht eine größere Innen- und Außenrenovierung an. Das berichtete Hans Eberle, Leiter des Alten- und Pflegeheims Heilig-Geist-Spital, im Stiftungsausschuss des Aichacher Stadtrats. Der Maßnahmenumfang, den Architekt Rainer Heuberger ermittelt hat, kommt laut Eberle einer Generalsanierung gleich. Die Gesamtkosten: 2,07 Millionen Euro.
Eberle sagte. „Das sind keine Peanuts, aber das war uns eigentlich klar.“Trotz der Summe soll die Sanierung angegangen werden. Bürgermeister Klaus Habermann sagte: „Ich denke, da sind wir uns alle einig.“Er sprach von einem „Kleinod in der Innenstadt“. Die Arbeiten sollen in „verträgliche Häppchen“aufgeteilt und über mehrere Jahre ausgeführt werden. Die Kirche, die der Spitalstiftung gehört, steht unter Denkmalschutz. Zuletzt wurde sie in den 70er-Jahren in größerem Umfang saniert. Seitdem gab es immer wieder mal Arbeiten an den Altären, an den Windfängen oder auch Putz- und Weißelarbeiten.
Jetzt stehen einige Arbeiten an. Im Außenbereich sind nicht nur Maler- und Putzarbeiten geplant, auch der Dachstuhl muss im Traufbereich kontrolliert und ausgebessert werden. Architekt Heuberger sprach da von Unwägbarkeiten. Einige Ausschussmitglieder befürchteten deshalb, das ganze Dach könnte erneuert werden müssen. Eberle beruhigte, das sei in den Gesamtkosten mit drin. Zumindest die Dachbalken würden nicht erneuert, sondern wegen des Denkmalschutzes nur ausgebessert. Im Wohntrakt über der Kirche müssen die Fenster ausgetauscht werden, Bauwerksabsind notwendig. Im Innenbereich sollen die beiden Eingangsbereiche neu gestaltet werden. Die Beleuchtungsanlagen müssen ausgetauscht und neu verkabelt werden. Außerdem sind Kirchenmalerarbeiten an der gesamten Raumschale und Konservierungsarbeiten an den drei Altären und Kreuzwegstationen geplant. Die Sitzbänke und der Natursteinboden ebenfalls überarbeitet werden.
Wie Eberle sagte, enthält der Katalog größtenteils notwendige Arbeiten, einzelne Punkte fielen aber unter den Aspekt „wünschenswert“. Um Klarheit zu bekommen, was tatsächlich gemacht werden muss, werden nun zunächst die Architektenleistungen ausgeschrieben. Das beschloss der Ausschuss eindichtungen stimmig. Dann soll mit dem Landesamt für Denkmalpflege Kontakt aufgenommen werden, um die Maßnahmen abzustimmen, und mögliche Fördermöglichkeiten sollen ausgelotet werden.
Im Wirtschaftsplan der Stiftung sind für die Spitalkirche heuer schon einmal 42.000 Euro eingeplant. Der Plan ist auch von weiteren Instandhaltungsarbeiten geprägt, wie Ebersollen le berichtete. Zum Beispiel soll die Außenfassade des Spitals im Innenhof renoviert werden. Im Innenbereich sind Malerarbeiten geplant. Die Notlichtanlage sollen erneuert, die Software für die Gebäudeleittechnik und das Zeiterfassungssystem angepasst werden.
Insgesamt umfasst der Erfolgsplan 3,8 Millionen Euro. Wegen der Unsicherheiten durch die CoronaPandemie habe man entsprechend vorsichtig kalkuliert, sagte Eberle. In diesem Jahr sollen wieder Vergütungsverhandlungen über neue Pflegesätze geführt werden. „Sie sind seit September 2019 gleich“, so der Heimleiter.
Größter Ausgabenfaktor sind die Personalkosten. Mit rund 2,7 Millionen Euro machten sie 72 Prozent der Gesamtausgaben des laufenden Betriebs aus, so Eberle.
Auf der Einnahmenseite ist neben den Heimentgelten der Bewohner der Spitalforst die wichtigste Einnahmequelle. Die Lage am Holzmarkt bezeichnete Eberle als „derzeit sehr spannend“. Im vergangenen Jahr waren die Holzpreise wegen Kalamitäten wie dem Borkenkäfer und Windwurf im In- und Ausland völlig eingebrochen. Mittlerweile hat die Nachfrage nach Holz Fahrt aufgenommen. Es seien auch wieder vernünftige Preise zu erzielen, so Eberle. Er rechnet mit rund 218.000 Euro Einnahmen aus dem Spitalforst, rund 84.000 Euro mehr als 2020. Diesen stehen Ausgaben von rund 84.000 Euro gegenüber, ebenfalls etwas mehr als 2020 (rund 66.000 Euro).
Der Vermögensplan umfasst rund 274.000 Euro und sieht verschiedene kleinere Beschaffungen vor, wie einen Personenlifter, Ruhesessel oder Pflegewagen. Die Beschlussempfehlung des Ausschusses an den Stadtrat, dem Haushalt und dem Wirtschaftsplan zuzustimmen, war einstimmig.