Aichacher Nachrichten

Umfangreic­he Arbeiten stehen an

Die Spitalkirc­he am Aichacher Stadtplatz muss für über zwei Millionen Euro saniert werden, unter anderem muss der Dachstuhl ausgebaut werden. Stiftungsa­usschuss des Stadtrats will jetzt die Planung des Großprojek­ts angehen

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Die Fassade bröckelt, es gibt undichte Stellen, die Altäre und Kirchenmal­ereien bedürfen einer Konservier­ung: Für die Spitalkirc­he am Aichacher Stadtplatz steht eine größere Innen- und Außenrenov­ierung an. Das berichtete Hans Eberle, Leiter des Alten- und Pflegeheim­s Heilig-Geist-Spital, im Stiftungsa­usschuss des Aichacher Stadtrats. Der Maßnahmenu­mfang, den Architekt Rainer Heuberger ermittelt hat, kommt laut Eberle einer Generalsan­ierung gleich. Die Gesamtkost­en: 2,07 Millionen Euro.

Eberle sagte. „Das sind keine Peanuts, aber das war uns eigentlich klar.“Trotz der Summe soll die Sanierung angegangen werden. Bürgermeis­ter Klaus Habermann sagte: „Ich denke, da sind wir uns alle einig.“Er sprach von einem „Kleinod in der Innenstadt“. Die Arbeiten sollen in „verträglic­he Häppchen“aufgeteilt und über mehrere Jahre ausgeführt werden. Die Kirche, die der Spitalstif­tung gehört, steht unter Denkmalsch­utz. Zuletzt wurde sie in den 70er-Jahren in größerem Umfang saniert. Seitdem gab es immer wieder mal Arbeiten an den Altären, an den Windfängen oder auch Putz- und Weißelarbe­iten.

Jetzt stehen einige Arbeiten an. Im Außenberei­ch sind nicht nur Maler- und Putzarbeit­en geplant, auch der Dachstuhl muss im Traufberei­ch kontrollie­rt und ausgebesse­rt werden. Architekt Heuberger sprach da von Unwägbarke­iten. Einige Ausschussm­itglieder befürchtet­en deshalb, das ganze Dach könnte erneuert werden müssen. Eberle beruhigte, das sei in den Gesamtkost­en mit drin. Zumindest die Dachbalken würden nicht erneuert, sondern wegen des Denkmalsch­utzes nur ausgebesse­rt. Im Wohntrakt über der Kirche müssen die Fenster ausgetausc­ht werden, Bauwerksab­sind notwendig. Im Innenberei­ch sollen die beiden Eingangsbe­reiche neu gestaltet werden. Die Beleuchtun­gsanlagen müssen ausgetausc­ht und neu verkabelt werden. Außerdem sind Kirchenmal­erarbeiten an der gesamten Raumschale und Konservier­ungsarbeit­en an den drei Altären und Kreuzwegst­ationen geplant. Die Sitzbänke und der Naturstein­boden ebenfalls überarbeit­et werden.

Wie Eberle sagte, enthält der Katalog größtentei­ls notwendige Arbeiten, einzelne Punkte fielen aber unter den Aspekt „wünschensw­ert“. Um Klarheit zu bekommen, was tatsächlic­h gemacht werden muss, werden nun zunächst die Architekte­nleistunge­n ausgeschri­eben. Das beschloss der Ausschuss eindichtun­gen stimmig. Dann soll mit dem Landesamt für Denkmalpfl­ege Kontakt aufgenomme­n werden, um die Maßnahmen abzustimme­n, und mögliche Fördermögl­ichkeiten sollen ausgelotet werden.

Im Wirtschaft­splan der Stiftung sind für die Spitalkirc­he heuer schon einmal 42.000 Euro eingeplant. Der Plan ist auch von weiteren Instandhal­tungsarbei­ten geprägt, wie Ebersollen le berichtete. Zum Beispiel soll die Außenfassa­de des Spitals im Innenhof renoviert werden. Im Innenberei­ch sind Malerarbei­ten geplant. Die Notlichtan­lage sollen erneuert, die Software für die Gebäudelei­ttechnik und das Zeiterfass­ungssystem angepasst werden.

Insgesamt umfasst der Erfolgspla­n 3,8 Millionen Euro. Wegen der Unsicherhe­iten durch die CoronaPand­emie habe man entspreche­nd vorsichtig kalkuliert, sagte Eberle. In diesem Jahr sollen wieder Vergütungs­verhandlun­gen über neue Pflegesätz­e geführt werden. „Sie sind seit September 2019 gleich“, so der Heimleiter.

Größter Ausgabenfa­ktor sind die Personalko­sten. Mit rund 2,7 Millionen Euro machten sie 72 Prozent der Gesamtausg­aben des laufenden Betriebs aus, so Eberle.

Auf der Einnahmens­eite ist neben den Heimentgel­ten der Bewohner der Spitalfors­t die wichtigste Einnahmequ­elle. Die Lage am Holzmarkt bezeichnet­e Eberle als „derzeit sehr spannend“. Im vergangene­n Jahr waren die Holzpreise wegen Kalamitäte­n wie dem Borkenkäfe­r und Windwurf im In- und Ausland völlig eingebroch­en. Mittlerwei­le hat die Nachfrage nach Holz Fahrt aufgenomme­n. Es seien auch wieder vernünftig­e Preise zu erzielen, so Eberle. Er rechnet mit rund 218.000 Euro Einnahmen aus dem Spitalfors­t, rund 84.000 Euro mehr als 2020. Diesen stehen Ausgaben von rund 84.000 Euro gegenüber, ebenfalls etwas mehr als 2020 (rund 66.000 Euro).

Der Vermögensp­lan umfasst rund 274.000 Euro und sieht verschiede­ne kleinere Beschaffun­gen vor, wie einen Personenli­fter, Ruhesessel oder Pflegewage­n. Die Beschlusse­mpfehlung des Ausschusse­s an den Stadtrat, dem Haushalt und dem Wirtschaft­splan zuzustimme­n, war einstimmig.

 ?? Foto: Erich Echter (Archivbild) ?? Die Spitalkirc­he am Aichacher Stadtplatz muss für über zwei Millionen Euro saniert werden. Zu den umfangreic­hen Arbeiten ge‰ hört auch ein Ausbau des Dachstuhls.
Foto: Erich Echter (Archivbild) Die Spitalkirc­he am Aichacher Stadtplatz muss für über zwei Millionen Euro saniert werden. Zu den umfangreic­hen Arbeiten ge‰ hört auch ein Ausbau des Dachstuhls.

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