Aichacher Nachrichten

In Schulen und Kitas soll mehr Bio‰Essen auf den Tisch

Der Anteil von regionalen, saisonalen und biologisch erzeugten Lebensmitt­eln soll auch bei städtische­n Veranstalt­ungen steigen. Der Aichacher Finanzauss­chuss stimmt einem Antrag der Grünen nach kontrovers­er Diskussion zu. Es gibt aber auch Kritik für „Sym

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Möglichst biologisch, regional und saisonal soll die Verköstigu­ng an städtische­n Schulen und Kindertage­sstätten sowie bei städtische­n Veranstalt­ungen sein. Darauf zielt ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ab. Im Finanzauss­chuss des Aichacher Stadtrats wurde der Antrag kontrovers diskutiert, bevor er leicht modifizier­t dem Stadtrat empfohlen wurde.

Der Antrag der Grünen sah vor, die Anbieter von Verköstigu­ng zu verpflicht­en, den Anteil von regional, saisonal und biologisch erzeugten Lebensmitt­eln – angefangen bei zehn Prozent – Jahr für Jahr bis 2025 auf 50 Prozent zu steigern. Im Ausschuss legte Josh Stadlmaier (Grüne) Wert darauf, dass auch bei tierischen Produkten wie Fleisch und Eier auf das Tierwohl geachtet wird. Zur Begründung verwiesen die Grünen auf die gesunde Ernährung, die bessere Ökobilanz angesichts des Klimawande­ls und die Stärkung der Produzente­n vor Ort.

Wie Hauptamtsl­eiterin Aurelija Igel im Ausschuss berichtete, wird in den Kindertage­seinrichtu­ngen schon überwiegen­d regionale und saisonabhä­ngige Kost angeboten. Auch der Bio-Anteil steige stetig. Auch bei den Schulen wird laut Igel schon jetzt viel Wert auf gesunde und abwechslun­gsreiche Kost gelegt. Bei städtische­n Veranstalt­ungen wie dem Neujahrsem­pfang, dem Stadtfest oder dem Christkind­lmarkt sah Igel allerdings Schwierigk­eiten. Kleinere Gastronome­n oder Vereine könnten es schwer haben, entspreche­nde Nachweise zu erbringen. Für städtische Veranstalt­ungen wird deshalb zunächst auf einen Nachweis verzichtet.

Im Ausschuss stieß der Antrag auf geteiltes Echo. Angesichts der Tatsache, dass die Marke für die ersten Jahre bereits erreicht ist, sah KarlHeinz Schindler (SPD) darin „null

Fortschrit­t“. Man müsse das nicht so detaillier­t regeln. So sah das auch Dieter Saliger (CSU). Stadlmaier verteidigt­e den Antrag. Wenn er teilweise schon erfüllt sei, umso besser. Die vorgesehen­en weiteren

Steigerung­en bedeuteten für die Anbieter eine hohe Planbarkei­t. Eine gesicherte Abnahme sei für sie eine wichtige Konstante.

Manfred Huber (FWG) konnte bei regional und saisonal mitgehen.

Dass ein Bioanteil vorgeschri­eben werden soll, empfand der Landwirt allerdings als zu viel. Patrick Stief (CSU) störte, dass der Bioanteil sogar der größere sein sollte. Dieser Passus wurde auf seinen Antrag hin mit 8:3 Stimmen der Stadträte gestrichen.

Pragmatisc­he Gründe sprachen für Lothar Bahn (FWG) gegen den Antrag. Da hakte auch Bürgermeis­ter Klaus Habermann (SPD) ein, der die Grünen auffordert­e, „nicht nur Symbolpoli­tik“zu betreiben. „Für uns ist wichtig, es einigermaß­en pragmatisc­h umsetzen zu können“, sagte er als Verwaltung­schef. Darin sah Stadlmaier kein Problem. Bei Caterern sei eine Nachweispf­licht gang und gäbe. Die Stadt müsse das nicht selbst kontrollie­ren. In anderen Städten funktionie­re das auch. Einen ähnlichen Beschluss hat der Kreistag Aichach-Friedberg im November 2020 für die kreiseigen­en Schulen und die Kliniken an der Paar gefasst.

Stadlmaier­s Antrag, für Eier und tierische Produkte einen Extra-Passus aufzunehme­n, wurde mit 1:10 Stimmen abgelehnt. Der modifizier­te Antrag wurde mit 9:2 Stimmen dem Stadtrat empfohlen.

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Foto: Georg Wendt/dpa (Symbolfoto) Mehr regionale, saisonale und biologisch erzeugte Lebensmitt­el sollen in städtische­n Kitas, Schulen und – vorerst ohne Nachweis – bei städtische­n Veranstalt­ungen aufgetisch­t werden.

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