Wir müssen Verantwortung selbst tragen
Zu „Massive Kritik an Zerstörung eines RadParcours“im Gögginger Wäld chen:
Vor 60 Jahren sagte meine Mutter „bist selber Schuld“, wenn wir mit dem Fahrrad auf unserer Rennbahn im Gögginger Wäldchen gestürzt sind und uns wehgetan hatten. „Da geht ihr nicht mehr hin - das macht ihr nicht mehr“, war die Ermahnung, die uns vor uns selbst und unserem Übermut schützen sollten. Kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, den ausgefahrenen Grabenparcours zuzuschütten, um uns vom „Rennfahren“abzuhalten.
Wir sind auch auf die Bäume geklettert und runtergefallen – und haben uns zum Teil nicht unerheblich verletzt. Kein Förster hätte deswegen die Bäume gefällt, um uns davon abzuhalten, geschweige Verbotsschilder aufgestellt, weil er mit Haftungsfragen rechnen musste. Wenn wir nicht endlich für unser Handeln die „Schuld“übernehmen, werden andere unsere Entscheidungen Zug um Zug reglementieren.
Hannes Grönninger,
Neusäß
(Belege, Quittungen) aus so manchem Tippladen, zum Teil Zeitungsprospekte, auch Pappbecher und Flaschen auf und an den Schaufensterabsätzen der Geschäfte und dazu Tausende von Zigarettenkippen vor den Eingängen zu den Geschäften, bei der Filiale der Stadtsparkasse (Bankautomat) und den Restaurants und Tippläden.
Was man weiter sehen kann, ist die Zunahme des Fahrrad- und Rollerverkehrs auf den Fußwegen, und zwar leider sehr oft auch entgegen der Fahrtrichtung. Rücksichtsloses Verhalten, da ja auf beiden Straßenseiten von der Stadt ein Radweg angelegt wurde. Das alles aber liegt sicher nicht an den Anwohnern und Geschäftsleuten, sondern an dem Publikum, das hier tagtäglich verkehrt. Fazit: Für alles gibt es Vorschriften und Verbote, doch wer überwacht und ahndet all diese Verstöße? Welches Organ ist denn da zuständig? Aus unserer Sicht wäre hier allgemein ein bisschen mehr Rücksicht, Sauberkeit und Ordnung von allen wünschenswert.
Herbert und Karin Rutkowski, burg
Augs
(von meinem Vater geliebt), ein Farben-und Besengeschäft mit einem originellen Besitzer, die Eisdiele Azzuro (der italienische Wirt schwärmte von Helmut Haller), die Zirbelreinigung – in der Verbreiterung Frau Hoffmanns tollen Wäscheladen, Schuh Bögle und viele kleine Kneipen, um nur einige zu nennen. Während sich in der Innenstadt oder in anderen Stadtteilen Leerstände auftun, klaffte in der Jakoberstraße niemals eine Lücke.
Azzuro heißt jetzt Dracula und statt des Reformhauses gibt es einen türkischen Imbiss. Angy’s Haferl ist eine langjährige Konstante. Gerne stöbere ich bei ihr in ihrer antiquarischen Fundgrube. Während sich am Samstagnachmittag andernorts gähnende Langeweile breitmacht, sprudelt die Jakoberstraße noch lebendig. Welche Straße kann sich noch dazu mit der ältesten Sozialsiedlung der Welt, der Fuggerei, schmücken? In der Jakoberstraße lässt sich ein Bogen schlagen zu 500 Jahren Augsburger Geschichte mixed-up mit dem heutigen Multikulti.
Hella Detzer, Augsburg wird. Wenn man nicht durch Zufall auf die Planungen stößt, die als „Soziale Stadt“verkauft werden, würde man überhaupt nichts wissen. Fakt ist, die Tram und die Busse sollen ihre eigene Fahrspur verlieren, dies entspricht nicht den Vorgaben des Gesamtverkehrsplanes. Dies sollte auch dem Planer bewusst sein, welcher für die Umgestaltung der Jakobervorstadt beauftragt ist. Es kann nicht sein, dass die Verkehrsflächen nur zum Nachteil des ÖPNV verändert werden, wie andere Planungen zeigen. Hier nenne ich die Beispiele Hermanstraße, Lechhauser/Neuburger Straße. Mit Nachdruck wurde und wird hier zulasten des Nahverkehrs gebaut und der neuen „heiligen Kuh“Radverkehr alles untergeordnet. Ich bin auch überzeugter Radfahrer, aber kein E-Bike-(Renn-)Fahrer. Letztere haben auf städtischen Radwegen und kombinierten Rad-/Fußwegen nichts zu suchen. Dann reichen die Radwege auch aus.
Heinz Barth, Augsburg
Spiegel der Betreiber und deren Klientel. Wenn das Stadtplanungsamt diese Gegebenheiten unter „eigenem Profil“versteht, das so erhalten werden soll, wird auch dieser historische Straßenzug in den nächsten Jahren zerstört sein.
Eine Multikulti-Gesellschaft kann nur praktiziert werden bei einem ausgewogenen Verhältnis der Kulturen, sobald sich die Einflüsse der ursprünglichen Kultur verringern wird die soziale Ordnung nicht mehr funktionieren.
Walter Kubach, Friedberg