Aichacher Nachrichten

Mehr Platz für Radler, weniger Parkplätze im Zentrum?

Die Stadt und die Initiatore­n des Fahrrad-Bürgerbege­hrens scheinen sich bei einer Reihe von Punkten inzwischen einig zu sein. Noch sind aber nicht alle Fragen geklärt

- VON STEFAN KROG

Nach mehrmonati­gen Verhandlun­gen scheint eine Einigung zwischen der Stadt Augsburg und den Initiatore­n des Fahrradbür­gerbegehre­ns ein gutes Stück näher gerückt zu sein. Zuletzt hatte Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) von „einem guten Diskussion­sprozess“gesprochen. Auch aus dem schwarz-grünen Koalitions­lager verlautet ähnliches. Etwas zurückhalt­ender geben sich die Initiatore­n des Radbegehre­ns.

Man sei in vielen Punkten auf einem guten Weg, es gebe aber noch offene Themen, so Arne Schäffler, Vorstand im Allgemeine­n Deutschen Fahrradclu­b und einer der Initiatore­n. Noch sei eine Einigung keinesfall­s in trockenen Tüchern. Es geht unter anderem um Parkplätze.

Fixiert werden soll eine etwaige Einigung dem Vernehmen nach in einem Vertrag zwischen der Stadt und den Begehrensi­nitiatoren. Darin geht es um den Ausbau von Fahrradweg­en, aber auch darum, dass im Innenstadt­bereich einige Hundert Autostellp­lätze wegfallen könnten. Dies ist aktuell schon der Fall bei den testweisen Radspuren in der Frölich- und Hermanstra­ße. Zu Details des wohl bereits vorliegend­en Vertragsen­twurfs schweigen sich beide Seiten aktuell aber aus.

Diskussion­sbedarf scheint es noch zur Frage zu geben, wie verbindlic­h von den Initiatore­n gewünschte Tempo-30-Regelungen vereinbart werden können. Die

Stadt hat offenbar rechtliche Bedenken. Und auch zu einem Einzelthem­a, nämlich der Frage von Fahrradste­llplätzen am Zoo, wird noch diskutiert. Die Begehrensi­nitiatoren wünschen sich mehr Radstellpl­ätze, teils zulasten von Autoparkpl­ätzen. Ein heikles Thema: Wie berichtet kam es vor der Corona-Pandemie aber an manchen Frühlingsw­ochenenden zu Problemen im Spickel, weil Zoobesuche­r auf dem Parkplatz keinen Stellplatz mehr fanden und ihr Auto in Wohnstraße­n abstellten.

Die Begehrensi­nitiatoren hatten 2020 mehr als 15.000 Unterschri­ften gesammelt, um den Radverkehr zu fördern. Konkrete Forderunge­n waren mehr und bessere Radwege, mehr Sicherheit an Kreuzungen, zusätzlich­e Radabstell­plätze auf Straßen

und Plätzen sowie in Wohngebäud­en und eine Online-Meldeplatt­form für gefährlich­e Wegstellen. Allerdings reichten die Initiatore­n die Unterschri­ften noch nicht zur Vorbereitu­ng eines Bürgerents­cheids ein, sondern starteten Verhandlun­gen mit der Stadt.

Zwar könne man mit einem positiven Bürgerents­cheid generell Ziele für den Radverkehr festschrei­ben, hinsichtli­ch der Durchsetzu­ng von Maßnahmen komme man aber mit einer Vereinbaru­ng weiter, so die Initiatore­n. Deshalb ließen sie sich auf die Verhandlun­gen mit der Stadt ein. Hinter dem Begehren stehen neben dem ADFC auch das Forum Augsburg lebenswert und Fridays for Future. Auch die Grünen unterstütz­en bisher das Begehren.

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Foto: Silvio Wyszengrad Die Initiatore­n des Fahrrad‰Begehrens wollen die Bedingunge­n für Radler ver‰ bessern.

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