Tapetenwechsel zum Muttertag
Mit Baby durchs Corona-Jahr/Serie (11)
Pöttmes „Wie geht’s?“Selten war diese Frage wichtiger als momentan. Wir stellen sie deshalb Landkreis-Bewohnern aus sämtlichen Berufs- und Lebensbereichen - vom Profisportler bis zur Studentin, vom Unternehmer bis zur Lehrerin, vom Künstler bis zum Menschen mit Handicap in unserer Serie „Wie geht’s, Wittelsbacher Land?“Heute stellen wir die Frage Yasmin Baierl aus Pöttmes:
Mein kleiner Sohn wird bald ein Jahr alt. Ein großer Teil meiner Schwangerschaft und meines „JungMutter-Seins“sind von der CoronaPandemie überschattet. Nach der Geburt war es anfangs ganz angenehm, dass mich außer meinem Freund niemand im Krankenhaus besuchen konnte. Die Geburt meines Sohnes war schwierig. Ich lag 18 Stunden in den Wehen, und am Ende musste er per Kaiserschnitt geholt werden. Wegen der CoronaMaßnahmen durfte mein Partner nicht dabei sein.
Mittlerweile fehlt mir, und auch meinem Sohn, der Kontakt zu anderen Müttern und Kindern. In meiner Familie gibt es mehrere Risikopatienten, deswegen achte ich sehr auf die Kontaktbeschränkungen. Zum Glück kenne ich eine andere Mutter in einer ähnlichen Situation. Freunde treffe ich vor allem zum Spazierengehen oder über Skype.
Für mich ist die ganze Situation gerade sehr belastend. Ich würde gerne einmal wieder mit einer Freundin und meinem Sohn in ein Café gehen. Ich möchte ihn gerne herzeigen, weil er mein erstes Kind ist. Er lernt viele Menschen nur mit Masken kennen und sieht nur an den Augen, ob jemand lächelt.
Es gab viele Dinge, auf die ich mich nach der Geburt gefreut habe, zum Beispiel auf das Babyschwimmen. Ich hatte sogar schon extra Windeln für meinen Sohn gekauft. Ich habe nicht gedacht, dass das mit Corona so lange andauern wird. Die Windeln habe ich vor Kurzem verschenkt. Immerhin verbreiten sich andere Infektionskrankheiten momentan nicht so schnell. Mein Sohn hat sich bisher noch keine Erkältung eingefangen.
Für mich ist es dieses Jahr der erste Muttertag als Mutter. Ich glaube schon, dass mein Freund eine Kleinigkeit für mich plant. Vielleicht machen wir einen Ausflug, um mal woanders spazieren zu gehen. Ein Tapetenwechsel tut mir immer gut.