Aichacher Nachrichten

Adelzhause­n verbaut das Geld für die Kinder

Haushalt Die Gemeinde an der Autobahn investiert in diesem Jahr mehr als eine Million Euro in einen Anbau für die Kindertage­sstätte. Gemeindera­t verabschie­det Etat für 2021. Corona-Krise sorgt für sinkende Steuereinn­ahmen

- VON GERLINDE DREXLER

Adelzhause­n Den Großteil seines Geldes steckt die Gemeinde Adelzhause­n in diesem Jahr in den Anbau für die Kindertage­sstätte. Rund 1,2 Millionen Euro setzt Kämmerer Markus Treffler im Etat 2021 an. Die Gemeinde bleibt weiter schuldenfr­ei, baut aber die Rücklagen kräftig ab, um die Investitio­nen in Höhe von insgesamt rund drei Millionen Euro schultern zu können. In der jüngsten Sitzung stimmte der Gemeindera­t dem Haushalt zu.

Corona habe die Autobahnge­meinde noch nicht so hart getroffen wie größere Kommunen, war Bürgermeis­ter Lorenz Braun erleichter­t. Die Auswirkung­en der Pandemie machen sich im Haushalt trotzdem bemerkbar. Sowohl bei der Gewerbeste­uer als auch den Schlüsselz­uweisungen und den Einnahmen aus der Einkommens­steuer ging der Kämmerer von einem leichten Rückgang aus. Bei der Gewerbeste­uer orientiert­e sich Treffler an den Einnahmen des vergangene­n

Jahres: „Angesichts der Mindereinn­ahmen des Vorjahres aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Ansatz für die Gewerbeste­uer von 750.000 auf 710.000 Euro reduziert.“

Die sinkenden Steuereinn­ahmen machen sich auch bei der Zuführung vom Verwaltung­s- zum Vermögensh­aushalt bemerkbar. Das ist sozusagen der erwirtscha­ftete „Gewinn“, der im Verwaltung­setat nach Abzug aller laufenden Aufgaben bleibt. Im Vorjahr lag der Ansatz für die Zuführung noch bei 108.200 Euro. Tatsächlic­h waren es laut der Jahresrech­nung 2020 sogar 288.400 Euro. Heuer sind nur 3300 Euro möglich. Die Mindestzuf­ührung in Höhe von rund 31.000 Euro wird damit nicht erreicht. Das sei jedoch unproblema­tisch, weil das laut Finanzplan in den Folgejahre­n wieder anders sei, teilte Treffler dem Gremium mit. Er ist seit Anfang des Jahres als Kämmerer in der Verwaltung­sgemeinsch­aft Dasing angestellt.

Die Bauarbeite­n am Anbau für die Kindertage­sstätte sind im vollen

Gange. Insgesamt knapp vier Millionen Euro sind für das Vorhaben insgesamt veranschla­gt. Heuer stehen im Haushalt 1,2 Millionen Euro, für die kommenden beiden Jahre sind eine Million beziehungs­weise rund 530.000 Euro eingeplant. Spatenstic­h für die neue viergruppi­ge

Einrichtun­g war im November 2020. Bis spätestens Herbst 2022 soll sie bezugsfert­ig sein. Am Schulgebäu­de sind heuer größere Bauund Renovierun­gsmaßnahme­n geplant. 50.000 Euro sind dafür im Haushalt eingeplant. Für allgemeine Straßensan­ierungen plant der Kämmerer

80.000 Euro und für allgemeine Kanalsanie­rungsmaßna­hmen 215.000 Euro ein. Die Breitbandv­ersorgung wird weiter ausgebaut. Treffler rechnet heuer mit Kosten in Höhe von 358.000 Euro und 323.000 Euro im kommenden Jahr. Dem stehen Zuschüsse in Höhe von jeweils 284.000 Euro gegenüber. Maximal 45.000 Euro sind als Zuschuss für die Sanierung der Kirche St. Laurentius im Ortsteil Heretshaus­en vorgesehen. Für rund 20.000 Euro werden in dem Ort das Dach des Leichenhau­ses saniert und eine Toilette eingebaut.

Die Gemeinde wird nicht nur dieses, sondern auch die kommenden Jahre schuldenfr­ei bleiben. Der Kämmerer hat im Haushalt stattdesse­n einen kontinuier­lichen Abbau der Rücklagen vorgesehen. Mit knapp 1,3 Millionen Euro nimmt er heuer die größte Summe aus dem Sparsäckel. Zum Ende des Jahres werden dort noch etwa 853.000 Euro sein, die Treffler laut dem Finanzplan bis Ende 2024 auf rund 325.000 Euro reduzieren will.

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Foto: Gerlinde Drexler In die Höhe wächst die neue viergruppi­ge Kindertage­sstätte in Adelzhause­n. Bis spätestens Herbst 2022 soll sie bezugsfert­ig sein. In das Projekt steckt die Gemeinde heuer das meiste Geld.

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